Ann Rosman - Die Tote auf dem Opferstein
2. Teil der Serie um Komissarin Karin Adler
Inhalt
Hexenjagd im Sommerparadies Bei der Besichtigung der Festung Carlsten entdeckt eine Schulklasse im Opferhain eine enthauptete Leiche im mittelalterlichen Gewand und eine alte Dame findet einen abgehackten Kopf in ihrem zauberhaften Klostergarten. Laut Rechtsmedizin gehören Kopf und Körper jedoch nicht zusammen. Zudem wimmelt es auf Marstrand von seltsam gekleideten Menschen. Karin Adler von der Kripo Göteborg ist kaum aus ihrem Segelurlaub zurück, als die Insel von einer Serie grausamer Frauenmorde erschüttert wird, die immer deutlichere Parallelen zu den Bohusläner Hexenprozessen des 17. Jahrhunderts aufweisen. Normalerweise ist die Kommissarin gegen jede Art von Aberglauben immun, doch dieser Fall bringt auch sie ins Grübeln.
Autorin
Ann Rosman ist passionierte Seglerin, deren Touren sie bis zu den Äußeren Hebriden geführt haben. Sie hat Universitätsabschlüsse in Computertechnologie und Betriebswirtschaft und lebt auf der Insel Marstrand.
Meine Meinung
Dieses ist der zweite Teil der schwedischen Reihe um die Kommissarin Karin Adler.
Schon im ersten Teil wurde erzählt, daß sie auf einem Segelschiff lebt das vor Marstrand liegt.
Die Begründung hierfür wird auch hier noch einmal erläutert, so daß es kein Problem darstellt, dieses Buch auch ohne seinen Vorgänger zu lesen.
Schöner ist es zwar, da im ersten Teil eben Karin und ihre Kollegen ausgiebiger vorgestellt werden und man so die Chance hat, sie und ihr - doch interessantes und zugleich so normal anmutendes Privatleben - kennenzulernen.
Notwendig für die Krimihandlung ist es aber wie gesagt nicht zwingend.
Wie auch im ersten Teil besticht der Krimi mit seinen Beschreibungen der so schön klingenden Gegend um Marstrand, die Schärengegend und das Leben in dieser schwedischen Landschaft.
Die Stimmung empfinde ich hier doch als etwas besonderes, so daß man ein wenig das Gefühl bekommt, sich selber dort zu befinden.
Auch wird in diesem Teil noch mehr um Legenden und Gebräuche, die die Gegend betreffen eingegangen. Geschichtliche Hintergründe werde vermittelt, gerade in Bezug darauf, wie es dort zur Zeit der Hexenverfolgung war.
Allerdings nicht im übertriebenen Maße - da mir persönlich die ganzen "Hexenbücher" langsam etwas über sind.
Insofern ist die Dosis hier genau richtig.
Auch sind - wie gehabt - die Nebencharaktere sehr gut beschrieben, liebevoll dargestellt und auch nicht übertrieben, sondern lebensnahe.
Einge kommen hinzu, andere werden mehr ausgebaut.
Der Fall als solches gefiel mir sogar noch ein wenig besser als der erste Fall.
Ich fand ihn noch ein wenig spannender, verworrener und auch ausgeklügelter.
Es beginnt - wie schon der Klappentext verrät - mit dem Auffinden einer kopflosen Leiche die sich in historischen Gewändern befindet.
Kurz darauf wird im Garten eine sonderlichen älteren Dame ein Kopf gefunden.
Zwar ebenfalls ein weiblicher - allerdings nicht zu der "historischen" Dame gehörend.
Auch gibt es wieder einen kleinen "Nebenpart" der in der Vergangenheit spielt - aber immer nur in sehr kurzen Abschnitten.
Dadurch, daß durch die Kürze dieses "Nebenparts" nur das wesentlichste mitgeteilt wird, erhält er auch die Spannung - bis schlußendlich hin zur Überschneidung in die Gegenwart.
Ich muß ja gestehen, auch da ich ansonsten ja eher Thriller liebe, mich in diese ruhigere Krimireihe ein wenig verliebt zu haben.
Und nun warte ich sehr gespannt auf den nächsten Fall, den Karin Adler und ihre Kollegen in Marstrand lösen werden.
Fazit
Für Liebhaber des ruhigeren Krimis und auch der schwedischen Landschaft.
Gut beschriebene Protagnisten und auch ein spannender Fall, der die schwedische Gemeinde in Aufruhr bringt.