Buch(projekt) wird von anderem Autor fertiggestellt?

  • Zitat

    Original von JustMeNico
    Die Fortsetzung zu "Vom Winde verweht" wurde von einem Neffen von Magaret Mitchell geschrieben.


    Wobei Margaret Mitchell sich strikt geweigert hat, eine Fortsetzung zu schreiben. Sie wäre mit dem Ergebnis sicher auch nicht glücklich gewesen.
    Insofern liegt der Fall hier anders.

  • Zu diesem Thema hätte ich drei verschiedene Fälle beizusteuern:


    1)
    Roberto Bolano wollte die fünf Teile seines Romans 2666 ursprünglich in jährlicher Folge separat veröffentlichen. Dazu kam er nicht mehr. Er starb, bevor er das Werk abschließen konnte. Seine Erben veröffentlichten die fünf Teile als Ganzes.


    2)
    Sektor Heftromane
    Patricia Vandenberg gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen von Heftromanen. Am bekanntesten dürfte die Arztserie "Dr. Norden" sein. Noch zu Lebzeiten hat die Dame, die eigentlich Gerty Schiede heißt, das "Geschäft" an ihre Schwiegertochter weitergegeben, die seither die Romane unter dem Pseudonym Patricia Vandenberg verfasst. Ob man das am Schreibstil merkt, kann ich nicht beurteilen. Ich habe noch keinen "Dr. Norden" gelesen.


    3)
    Übersetzung
    Etwas anders gelagert, aber doch mit ähnlichem Effekt: Die Krimireihe von Lindsey Davis um den Privatermittler Marcus Didius Falco, der Gaunern im Rom der Flavier (1. Jh. n.Chr.) nachstellt, wurde ab dem 5. Teil von einer anderen Übersetzerin ins Deutsche übertagen. DAS habe ich ganz deutlich gemerkt.
    Allerdings kenne ich die Originale nicht und so weiß ich nicht, ob der Stil der Autorin an Subtilität nachgelassen hat, die ich bei den ersten Bänden so mochte, oder ob es an der Übersetzerin lag. (Ich tippe auf die Übersetzerin.)

  • Zitat

    Original von Grisel
    Und wenn wir schon bei Söhnen sind, Christopher Tolkien hat, soweit ich weiß, "Das Silmarillion" seines Vater fertig gestellt. Das scheint mir eine erfolgreichere Art des Vermächtnisses gewesen zu sein.
    -


    Das ist mir auch als erstes hier eingefallen. Mitarbeiter bei diesem Projekt war von 1974-75 neben Christopher Tolkien naemlich auch Guy Gavriel Kay.


    On some of the later parts of the "Quenta Silmarillion" which were in the roughest state, he worked with fantasy author Guy Gavriel Kay to construct a narrative practically from nothing.
    The Tolkien Library

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich