Buch(projekt) wird von anderem Autor fertiggestellt?

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    Original von Bouquineur
    Irgendwie schräg. Hier wurde nichts vollendet, aber einfach nach dem Tod der Autorin unter deren Namen mittels Ghostwriter weiter veröffentlicht.


    http://de.wikipedia.org/wiki/V._C._Andrews


    Bei V.C. Andrews merkt man schon, welche Teile sie nicht selbst geschrieben hat.
    Die ersten Bücher, die von ihr selbst geschrieben wurden, waren sehr viel besser als die Letzten :-)

  • Der letzte Band der wilden Hühner wurde nach einem Konzept von Cornelia Funke von Thomas Schmid geschrieben.


    Es ist wirklich recht häufig, dass erfolgreiche Konzepte, die mit einem bestimmten Autorennamen verknüpft sind, weiterhin unter diesem Namen laufen, jedoch von jemand anderem geschrieben werden. Wenn man erstmal drüber gestolpert ist und dann die Augen danach aufhält (so wie ich), kann man jede Menge Beispiele finden.

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    Original von JustMeNico
    Die Fortsetzung zu "Vom Winde verweht" wurde von einem Neffen von Magaret Mitchell geschrieben.


    Die Autorin hieß "MaRgaret" Mitchell.
    Es gab ZWEI "Fortsetzungen" zu ihrem Buch, wobei eine eigentlich VOR dem Original spielt:
    1. Die von dir genannte "Scarlett"
    2. McCraigs "Rhett":
    http://www.amazon.de/Rhett-Donald-McCaig/dp/3455401007/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1339932474&sr=8-2
    Bei keinem der beiden Antoren handelt es sich meines Wissens um einen Neffen von Margaret Mitchell (was bei Alexandra Ripley auch recht schwierig sein dürfte, da sie weiblichen Geschlechts war :lache!).


    Zum Thema selbst:


    Es gibt Buchprojekte von KARL MAY, die von FRANZ KANDOLF weitergeführt wurden.


    EMMY VON RHODEN erschuf "Der Trotzkopf", weitere Bände entstanden dann aus der Feder von hauptsächlich ELSE WILDHAGEN.


    ALBERT G. MILLER ersann die Abenteuer um das Pferd "Fury", weitere Bücher von WILLIAM FENTON, TROY NESBIT und in erster Linie TEDDY PARKER.


    Die Bücher um "Das Haus am Eaton Place" wurden ebenfalls von mehreren Autoren verfasst: JOHN HAWKESWORTH, MOLLIE und MICHAEL HARDWICK.
    Sehr gut, man merkt es gar nicht.


    "Die Forsyte-Saga" von JOHN GALSWORTHY hingegen wurde fast entstellt durch SULEIKA DAWSONs "Die Forsytes kehren zurück".


    "Der kleine Prinz" von ANTOINE DE SAINT EXUPÉRY fand eine Fortsetzung in "Der kleine Prinz kehrt zurück" von JEAN PIERRE DAVIDTS.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Der Roman "In feiner Gesellschaft" (orig.: "Thrones, Dominations") basiert auf einem unvollendeten Manuskript aus dem Nachlaß von Dorothy Sayers und wurde von Jill Paton Walsh zu Ende geschrieben.


    Außerdem gibt es noch einen Roman "Mord in mageren Zeiten" ("A Presumption of Death"), ebenfalls von Jill Paton Walsh, verfaßt auf Basis einiger fiktiver Briefe ("Wimsey Papers"), die Dorothy Sayers zu Lebzeiten während des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht hatte.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Sehr bekannt ist "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull: Der Memoiren erster Teil" von Thomas Mann


    Tatsächlich hatte Thomas Mann Notizen für eine Fortsetzung gemacht, aber nicht mehr realisiert.


    1958 setzte Hans Peter Dorn den Stoff mit „War ich wirklich ein Hochstapler?“ fort.
    Anscheinend nicht auf vergleichbaren Niveau und so blieb das Buch vollkommen unbekannt.


    1961 folgte noch ein Buch, dass indirekt Bezug auf den Felix Krull nahm, indem es dessen Schwester in den Mittelpunkt stellte:
    Olympia - Robert Neumann


    Ich als Thomas Mann-Leser hatte nie das Bedürfnis eine dieser vermutlich überflüssigen Fortsetzungen zu lesen.

  • Dann gibt es da natürlich noch die Darkover-Reihe, die nach dem Tod von MZB zuerst angeblich auf ihren Notizen basierend weitergeschrieben wurde und jetzt wohl komplett selbständig von Deborah J. Ross. Wobei diese Bücher mich, Uralt-Darkover-Fan, nicht die Bohne interessieren.

  • Ach ja, apropos SF. Der Sohn von Frank Herbert hatte die meiner Ansicht nach nicht gute Idee, gemeinsam mit Brian J. Anderson eine Reihe von Dune-Prequels zu schreiben. Ich habe eines davon gelesen und mich halb zu Tode gelangweilt.


    Und wenn wir schon bei Söhnen sind, Christopher Tolkien hat, soweit ich weiß, "Das Silmarillion" seines Vater fertig gestellt. Das scheint mir eine erfolgreichere Art des Vermächtnisses gewesen zu sein.
    -

  • Eine Reihe ist auch nicht vollendet, Skripte sind vorhanden. Doch bei aller Liebe kann ich mir nicht vorstellen, dass es weitere Bücher um Lisbeth Salander und Mikael Blomqvist von Stieg Larsson geben wird.


    Es läuft m. E. da noch ein Rechtstreit bei den Hinterbliebenen.

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    Original von Tilia Salix
    In der Kinderbuch-Reihe Fünf Freunde erscheinen die neuen Bände auch Über 40 Jahre nach ihrem Tod noch unter dem Namen der Autorin Enid Blyton. Ganz klein steht im Buch selbst dann der tatsächliche Autor, in diesem Fall Sarah Bosse.


    Das gilt auch für die Dolly- und die Hanni-und-Nanni-Serie. Bei beiden hat Enid Blyton nur die ersten sechs Bände geschrieben, wobei bei Hanni und Nanni die Reihenfolge noch verändert wurde. Als Kind hatte ich mich gewundert, warum es auf einmal nach der Schulzeit der Zwillinge erneut ins Internat zurück geht, mit teilweise anderen Figuren und Begebenheiten. Zwar gab es ein Vorwort, in dem der deutsche Verlag dies zu erklären versucht, aber so recht zufrieden war ich damit nie so recht.

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    Original von Grisel
    Ach ja, apropos SF. Der Sohn von Frank Herbert hatte die meiner Ansicht nach nicht gute Idee, gemeinsam mit Brian J. Anderson eine Reihe von Dune-Prequels zu schreiben. Ich habe eines davon gelesen und mich halb zu Tode gelangweilt.


    Haus Harkonnen war gut, denn da waren einige gute charaktere drinnen, die anderen haben in mir jedoch keine tiefere erinnerungsspur hinterlassen.


    Obwohl ich seltsamerweise das gefühl hatte, dass die 'neuen' bände vom wüstenplaneten von der lesbarkeit her besser als die 'originale' waren...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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    Original von Rattentod
    Die unvollendete Endlos-Fantasyreihe 'Das Rad der Zeit' von Robert Jordan wird jetzt nach dem Tod des Autors von Brandon Sanderson zu Ende geschrieben.


    Oh, das finde ich sehr schön, denn das ist sicher ein würdiger Nachfolger, ich hoffe allerdings, dass er darüber nicht seine eigenen Projekte vernachlässigt. Soll er die Reihe zu einem Ende führen, oder tatsächlich einfach so weiter schreiben wie Jordan? :wave

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    Original von Eskalina


    Oh, das finde ich sehr schön, denn das ist sicher ein würdiger Nachfolger, ich hoffe allerdings, dass er darüber nicht seine eigenen Projekte vernachlässigt. Soll er die Reihe zu einem Ende führen, oder tatsächlich einfach so weiter schreiben wie Jordan? :wave


    Von der Serie habe ich wie von Conan nur einige Bände. Ich frag mich nur, wie kann man eine Endlos-serie zuende schreiben - ich schätze, es wird in Star Trek und Star Wars dimensionen hinauslaufen, mit vielen Autoren, die weitere charaktere und deren geschichten in der jeweiligen welt dazu-erfinden.
    Fantasy ist einfach zu einladend für Fanfictions, und nicht alle von ihnen sind schlecht: GRR Martin hat meiner Ansicht mit Game of Thrones eine der besten Darkover-Fanfictions überhaupt geliefert.
    Das ganze ist genug mit Pern-& Tolkien- & Horror-elementen verfremdet, dass es als eigene Erfindung durchgeht, aber jeder der's liest, sieht, wo es ursprünglich herkommt.


    Apropositum GRRM, der langsamschreiber, ich hoffe, er wird steinalt und macht seine Serie fertig, und ich werde alt genug, um es fertig zu lesen... *seufz*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Lese gerade das letzte Buch von David Gemmell, welches seine Frau nach seinem überraschenden Tod fertiggestellt hat. Angeblich hatte er ja das Meiste schon fertig. Bin durch 2 Drittel und kann noch keinen anderen Schreibstil feststellen. Ein tolles Buch und traurig, dass der Autor schon gestorben ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    EMMY VON RHODEN erschuf "Der Trotzkopf", weitere Bände entstanden dann aus der Feder von hauptsächlich ELSE WILDHAGEN.


    Das ergänze ich mal um diese Info:
    Rund um den Trotzkopf (1885) sind im Laufe der Zeit verschiedene Fortsetzungen und Folgebände erschienen. Drei Bände stammen von Else Wildhagen, der Tochter von Emmy von Rhodens:
    Trotzkopfs Brautzeit (1892)
    Aus Trotzkopfs Ehe (1895)
    Trotzkopfs Nachkommen, ein neues Geschlecht (1930)


    Des Weiteren gibt es
    Frau Ilse (1895) von Doris Mix
    Stijfkopje als grootmoeder / Trotzkopf als Großmutter (1905) von Suze la Chapelle-Roobol
    Trotzkopfs Erlebnisse im Weltkriege (1916) von Marie von Felseneck (bzw. Marie Luise Mancke)
    Trotzkopf heiratet (1919) von Marie von Felseneck (bzw. Marie Luise Mancke)


    Die Bücher von Doris Mix und von Marie Luise Mancke wurden von Else Wildhagen nie als echte Trotzkopfbücher angesehen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)