Bretonische Verhältnisse - Jean-Luc Bannalec - gelesen von Gerd Wameling

  • 5 CDs, Laufzeit ca. 365 Minuten


    Kurzbeschreibung ( von www.amazon.de ):
    Entsetzen im pittoresken Künstlerdorf Pont Aven: Kurz vor der sommerlichen Hochsaison wird der betagte Inhaber des legendären Hotel Central Monsieur Pennec erstochen aufgefunden. Kommissar Georges Dupin steht vor einem Rätsel. Wer ermordet einen 91-Jährigen und warum? Hat die Geschichte etwas mit der beeindruckenden Gemäldesammlung des Hauses zu tun? Als wenig später auch der Sohn des Hotelbesitzers ermordet aufgefunden wird, ahnt Dupin, dass er es mit einem Fall ungeahnten Ausmaßes zu tun hat.
    Ein Krimi voller überraschender Wendungen, feinsinnig und mit hintergründigem Humor.


    Über den Autor ( von www.amazon.de ):
    Jean-Luc Bannalec wurde 1967 in Brest geboren; sein Vater ist Bretone, seine Mutter Rheinländerin. Er arbeitet in Deutschland und Frankreich und lebt mit seiner Familie in beiden Ländern.


    Der Sprecher: Gerd Wameling
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Wameling


    Meine Meinung:
    Nachdem ich vom Buch sehr begeistert war, wollte ich unbedingt auch das Hörbuch hören.
    Gerd Wameling als Sprecher war für mich Neuland - er hat seine Sache aber wirklich gut gemacht und war eine passende Wahl für diesen in der Bretagne spielenden Krimi.
    Und auch beim Hörbuch kommt diese besondere Stimmung aus dem Buch perfekt beim Hörer an. Man mutiert quasi von einem Moment zum anderen zum Bretagne-Fan. ;-) Zumindest ist es mir beim Buch und beim Hörbuch so gegangen.
    Der Kriminalfall an sich ist geschickt aufgebaut und verleitet zum Miträtseln.
    Kommissar Dupin ist für mich ein Glücksfall - er ist ein besonderer Typ, aber keinesfalls durchgeknallt oder mit schweren Problemen und Störungen belastet.
    Für mich eine der Neuentdeckungen des Jahres 2012 - und ich freue mich auf weitere Fälle mit Kommissar Dupin in dieser schönen Umgebung.


    Das Hörbuch bekommt von mir 9 von 10 Punkten.

  • Der aus Paris zwangsversetzte Kommissar Dupin fühlt sich auch nach Jahren in der Bretagne als Fremder und wird auch noch so behandelt, obwohl er sich mit seinem neuen Leben in Concarneau gut arrangiert hat. All morgendlich sitzt er in seinem Lieblingscafe Amiral und genießt Kaffee und Croissant mit einer Zeitung. Da wird er durch einen Anruf gestört. Im berühmten Hotel Central wurde der 91 jährige Pierre-Louis Pennec, der Bestitzer brutal erstochen. Obwohl Dupin nicht zuständig für Pont Aven ist, macht er sich mit seinen Kollegen auf den Weg und übernimmt den Fall. Dupin, etwas eigenwillig und verschroben macht sich für sich an die Arbeit um das Motiv herauszufinden. Er erledigt alles lieber auf eigene Faust. Die Ermittlungen schleppen sich so dahin, niemand hat etwas gesehen oder ist irgendetwas außergewöhnliches aufgefallen. Außer das sich der Hotelier mit einem Fremden unterhalten hat.


    Der Schreibstil von Jean-Luc Bannalec ist gut und durchweg flüssig zu lesen. Er versteht es gut einen die Umgebung bildlich schön darzustellen. Man bekommt ein Gefühl für das Leben am Meer, die malerischen Farben und den Duft. Die Hauptperson Dupin wird auf seine schrullige Art trotzdem sympathisch vermittelt. Er ist trotz seiner Macken liebenswert und hat natürlich auch seine guten Seiten. Er geht sehr gerne spazieren. Auf diesem Weg erhalten wir wunderbare Umgebungsbeschreibungen. Die restlichen Personen, wie seine Kollegen lernt man weiter nicht näher kennen.


    Das Buch ist unterteilt in die vier Ermittlungstage. Zudem gibt es genug Abschnitte, falls man eine Lesepause machen möchte oder muß. Das Cover ist schön gestaltet und vermittelt passend wie auch schon die Beschreibungen im Buch die französische Küstenatmosphäre. Der Buchumschlag war innenliegend, hinten wie auch vorne klappbar. Dahinter verbarg sich eine Karte von dem Teil von Frankreich, wo der Krimi handelt und man konnte zwischendurch einmal nachschauen, wo sich die Orte befinden.


    Zusammengefasst, war Bretonische Verhältnisse kein rasanter und hochspannender Krimi, aber er hat für gute Unterhaltung und etwas Spannung gesorgt. Vor allem aber ein schönes Bild der Bretagne dargestellt. Ich freue mich auf den nächsten Fall von Kommissar Dupin.