Pinguinwetter von Brittag Sabbag

  • Kurzbeschreibung


    "Das Schlimme an Halbwahrheiten ist, dass immer die falsche Hälfte geglaubt wird."


    Charlotte wird auf dem Höhepunkt ihrer Karriere gefeuert. Außerdem erhält sie von ihrer Mutter äußerst fragwürdige SMS aus der U-Haft in Grönland. Dann entscheidet sich ihr Immer-mal-wieder-Mann Marc auch noch, endlich in den Hafen der Ehe einzuschiffen - allerdings nicht mit ihr. Und nun? Rein in die rosa Babyelefantenhose und rauf aufs Sofa! Um Charlotte auf andere Gedanken zu bringen, drückt Freundin Trine ihr Sohnemann Finn aufs Auge. Als es bei einem Zoobesuch zu einem Beinahe-Unfall kommt, steht Charlotte der alleinerziehende Eric als Retter in der Not zur Seite. Weil der jedoch glaubt, Charlotte sei Finns Mutter, geht der Schlamassel erst richtig los ...



    Über den Autor


    Britta Sabbag, geboren 1978 in Osnabrück, studierte Sprachwissenschaft, Psychologie und Pädagogik in Bonn. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums arbeitete sie sechs Jahre als Personalerin in mehreren großen Firmen. Als die Krise zuschlug, nutzte sie die Chance, um das zu tun, was sie schon immer wollte: schreiben. Heute schreibt und lebt sie immer noch in Bonn.






    Charlotte arbeitet in einem Verlag als Lektorin und hofft auf eine Beförderung. Sie wird auch befördert, nur leider auf die Straße. Betriebsbedingte Kündigung nennt sich das. Am Boden zerstört will sie sich mit ihrem Tröstliebhaber aufmuntern. Das klappt soweit auch, bis dieser ihr nach einer heißen Liebesnacht eröffnet, dass sie sich nicht mehr sehen können. Er möchte heiraten und zwar eine andere.


    Charlottes Freundinnen möchten sie trösten, aber die eine - Mona - lebt in ihrer Filzwelt und Trine - wieder schwanger
    - sieht Charlotte vor allem als praktischen Babysitter ihres hyperaktiven drei- bis fünfjährigen Sohnes Finn.


    Als Patentante nimmt Charlotte Finn dann schließlich mit in den Zoo. Beim Pinguingehege kommt es dann zu einem Unfall, bei dem Charlotte ihren Traummann trifft. Anstatt ihn aber festzuhalten, lässt sie ihn ziehen, ohne irgendwelche Kontaktdaten ausgetauscht zu haben.


    Und damit die Woche von Charlotte noch schön zu Ende gehen kann, hat sie ein sehr informatives Gesprächs bei der Agentur für Arbeit, deren Haupttipp darin besteht, dass Charlotte doch einfach schwanger werden könnte.


    Am Boden angekommen, versinkt Charlotte erst einmal in Selbstmitleid, rafft sich dann schließlich wieder auf und spätestens als ihre Mutter einen Hilferuf aus Grönland schickt, ist Charlotte wieder bereit zu kämpfen.



    Der Debütroman von Britta Sabbag ist sehr gelungen. Mit Charlotte hat die Autorin eine herrliche Protagonistin geschaffen, mit der der Leser mitleiden und sich identifizieren kann. Spannend und nachvollziehbar steuert Charlotte von einer Situation in die nächste. Dabei lässt sie auch die auf dem Weg liegenden Fettnäpfchen nicht aus.


    Fazit: Ein witziger und unterhaltsamer Frauenroman, den nicht nur Pinguinliebhaber lesen sollten. Leider ist das Buch mit knapp 250 Seiten schnell durchgelesen. Ich hoffe allerdings auf Nachschub von der Autorin.

  • Charlotte befindet sich gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, die Beförderung zur Cheflektorin steht vor der Tür. Auch in ihrem Privatleben läuft alles zu ihrer Zufriedenheit: sie ist zwar Single, aber das "Nachtleben" macht mit Zeitvertreib Marc richtig Spaß. Doch unverhofft bricht ihre rosafarbene Welt zusammen: statt befördert zu werden, wird sie gefeuert und Marc möchte sich nicht mehr mit ihr die Zeit vertreiben, sondern lieber mit seiner Verlobten.
    Um sie auf andere Gedanken und vor allem aus ihrer rosa-elefanten-nicky-Schlafhose zu bringen, vertraut ihr Freundin Trine ihren Terrorkeks, den 3-5-jährigen Finn an. Der widerrum verschafft ihr die Aufmerksamkeit von Eric, einem alleinerziehenden Vater, den sie am Pinguingehege im Zoo kennen lernt.
    Wie eben so üblich in diesen Romanen, kommt es allerdings noch zu diversen Missverständnissen und Verwirrungen, bevor sie sich endlich kriegen (he, das ist kein Spoiler, was erwartet Ihr von einem pink-farbenen Buch mit einem süßen Pinguin drauf?).
    Die Schreibe ist locker und leicht, Tränen gelacht habe ich nicht gerade, mich aber trotzdem herrlich amüsiert. Charlotte ist ausgesprochen symphatisch, weil eben nicht perfekt und ich hab mich durchaus wieder erkannt. Die Geschichte ist natürlich vorhersehbar und von anspruchsvoller Literatur kann keine Rede sein. Aber für einen verregneten Nachmittag wie heute, war es genau richtig.
    Erwähnen möchte ich noch das süße Daumenkino mit dem Pinguin am Seitenrand, allein dafür hätte ich mir das Buch gekauft. Nett war auch Charlottes "Wikipedia" am Ende des Buches, das so wichtige Fragen wie "Was unterscheidet Krähen von Raben" und warum "dreht sich der Uhrzeiger von links nach rechts" klärt.



    übrigens: schaut Euch mal die Homepage von Brittag Sabbag an, und dort vor allem die Beobachtungen unter "Real Life" - herrlich!

  • Ich habe die Kindle-Ausgabe des Buches gelesen und habe daher das Daumenkino verpasst. :cry
    Die Wikipediaeinträge habe ich aber auch sehr interessant gefunden. Die Geschichte an sich fand ich einerseits unrealistisch und vorhersehbar, andererseits lustig, leicht und unterhaltsam. Also eigentlich genau das, was ich für diesen verregneten Sonntag gesucht habe. :-]


    8 Punkte

  • Charlotte ist erfolgreich - eigentlich. Karierretechnisch ist sie auf dem Sprung nach oben und mit Teilzeitlover Marc verbringt sie nette Stunden im Bett. Doch dann kommt es knüppeldick. Statt befördert zu werden, entlässt man sie. Marc, der nie ein Bindung in Betracht zog, verlobt sich mit einer Sauberfrau. Charlotte kommt mit der Situation nicht zurecht und lässt sich treiben.Bei einem Zoobesuch mit ihrem nervenden Patenkind Finn trifft sie Eric. Er hält sie für Finns Mutter und sie stellt es nicht richtig. Ihre Freundinnen Trine (Hauptberuf Schwanger) und Mona (Hauptberuf Filzdesignerin) stehen ihr mit Rat und Tat zu Seite, aber ob das reicht, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen?
    Das Cover in Quietschepink fällt ins Auge und die Klappbroschur kostet endlich mal nur so viel wie ein Taschenbuch und nicht wie ein dreivierteltes Hardcover.Das Buch ist liebevoll gestaltet mit einem Pinguin als Daumenkino und in augenfreundlicher Größe gedruckt. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, natürlich wird hier mit Klischees gespielt, aber das gehört meiner Meinung nach zum Genre. Die Figuren sind in ihrer Überzeichnung trotzdem glaubhaft und liebevoll gezeichnet, am stärksten fand ich die Großmutter Melitta. Ich konnte Charlottes Verhalten gut nachvollziehen, auch wenn ich es nicht immer gutheißen konnte.
    Die Story lebt von Zufällen und ist dennoch geschickt konstruiert. Sie liest sich flüssig und passt an den Strand bei Sonne genauso wie aufs Sofa bei Regen. Ich musste immer wieder schmunzeln, in welche absurden Situationen Britta Sabbag ihre Protagonisten führt.
    Ein gelungenes Debüt, das Lust auf mehr macht.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Als ich den niedlichen kleinen Pinguin auf dem Cover entdeckt habe, war mein Interesse an dieses Buch sehr schnell geweckt. Da die Kurzbeschreibung ebenfalls gut klang, war für mich schnell klar, dass ich dieses Buch lesen möchte. Gesagt, getan!
    Und es hat sich definitiv gelohnt.


    Während des ersten Drittels hatte ich noch so meine Probleme mit dem Buch und konnte die meisten Charaktere nicht einschätzen und mich nur schwer an diese gewöhnen, allerdings wurde dies mit der Zeit besser und ich konnte immerhin manche von ihnen in mein Herz schließen. Auch der Schreibstil wird deutlich besser und gegen Ende bin ich nur noch so durch die Seiten geflogen.


    Britta Sabbag schreibt flüssig, humorvoll, stellenweise sarkastisch und man merkt ihr einfach an, wie viel Spaß sie an ihrem eigenen Debütroman hat. Die Kapitel sind mit knapp 10 Seiten recht kurz gehalten, was ich jedoch sehr begrüßt habe, weil mir die Aufteilung sehr gut gefallen hat. Ebenfalls eine grandiose Idee ist das Daumenkino, das einen Pinguin beim Tanzen zeigt. Ein schönes Detail, das gut zum Titel und Cover passt.


    Die Charaktere haben mir am Anfang große Probleme bereitet, da ich viele falsch eingeschätzt habe. Ganz besonders Charlotte, die hier die Hauptperson spielt, war alles andere als meine Favoritin. Am Anfang erschien sie mir sehr unsympathisch und arrogant. Im Laufe der Geschichte hat sich dies jedoch verändert. Man erfährt immer mehr über sie und dadurch schätzt man sie auch anders ein. Ihre Arroganz verpufft förmlich und sie wirkt oftmals wie jemand, der sich auch bei hundert Menschen noch alleine fühlt. Ihre besten Freundinnen Mona und Trine stehen ihr immer mit Rat und Tat zur Seite und scheuen sich auch nicht davor, Charlottes negative Seiten hervorzuheben.
    Probleme bis zum Schluss hatte ich mit Eric und Finn. Eric ist alleinerziehender Vater, der Charlotte vom ersten Augenblick an interessant findet. Er hat immer einen Rat zu Kindern parat und mischt sich in Charlottes Leben ein, obwohl dies nicht einmal wirklich erwünscht ist. Dazu scheint er immer da zu sein, wo auch Charlotte ist. Er begegnet ihr im Zoo, im Park, bei IKEA und in Bars, das waren mir dann doch ein paar Zufälle zu viel auf einmal. Selbst in eher schwierigen und peinlichen Situationen lässt er sich nicht abschrecken und versucht sich liebevoll um sie zu kümmern.
    Finn ist Trines Sohn und Charlottes Patenkind. Er ist sehr nervig, versteckt überall sein Essen, richtet Chaos an und schreit für sein Leben gerne - eben ein kleiner Terrorkrümel. Es gab jedoch Situationen, die mich dabei sehr gestört haben:
    Charlotte passt auf Finn auf, dieser versteckt sein Essen zwischen ihren Möbeln und anderen Stellen und verwüstet ihr Wohnzimmer und was passiert? Sie geht mit ihm in den Zoo und spendiert ihm Eis und Limo, statt ihm zu sagen, dass so ein derartiges Verhalten nicht geht. Ein Kind für solche Taten noch zu belohnen, kam mir doch sehr übertrieben vor.


    Allgemein sollte man die gesamte Geschichte mit einem Augenzwinkern betrachten. Sehr viele Situationen werden übertrieben und unrealistisch dargestellt und manches Verhalten, vor allem von Charlotte, Trine und Eric ist vollkommen unverständlich. Bestes Beispiel ist da Eric, der mit seiner Tochter IKEA betritt und dabei hört, wie Finn aus dem Spieleparadies abgeholt werden möchte. Da Charlotte nicht schnell genug da ist, gibt er sich einfach als sein Vater aus und übernimmt Finn (nachdem er ihn zweimal für je 5-10 Minuten gesehen hat), während Charlotte aus allen Wolken fällt und nach ihm sucht. In solchen Situationen konnte ich leider überhaupt nicht lachen, sondern habe eher mit dem Kopf geschüttelt.


    Die vielen Klischees wurden jedoch richtig gut in die Geschichte eingearbeitet. So ist es in diesem Buch beinahe schon ein Running Gag, Charlotte eine Schwangerschaft vorzuschlagen. Ihre Freundinnen, ihre Tante und sogar die Vermittlerin vom Arbeitsamt raten ihr aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit und ihres Alters zur Schwangerschaft, weil dies nun angeblich DIE Chance wäre.
    Die Liebesgeschichte ist an manchen Stellen relativ kitschig, bietet allerdings auch eine gewissse Romantik. Sehr gut hat mir gefallen, dass es hier nicht wie in anderen Chick-Lit Büchern einfach nur darum geht, Mr. Right zu finden, sondern eher darum, zu sich selbst zu finden und wenn es dann doch mit der Liebe klappen sollte, dann ist das gerne gesehen.


    Das Cover fällt besonders durch seine knallige Farbe und dem Pinguin auf, den man auch auf jeder einzelnen Seite in Form eines Daumenkinos vorfindet. Am hinteren Buchdeckel kann man noch eine Postkarte mit dem Buchcover entdecken, was ebenfalls eine tolle Idee ist. Die Kurzbeschreibung liest sich gut und flüssig und bietet beste Unterhaltung.


    Insgesamt hat mir "Pinguinwetter" nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gefallen. Eine leicht überspitzte Handlung und (zum Großteil) sympathische Charaktere machen das Buch zur perfekten Urlaubslektüre, die an keinem Strand oder Balkon fehlen darf. Empfehlenswert!

  • Meine Rezension
    Als Charlotte überraschend gekündigt wird und sie kurz danach auch noch von ihrem On-/Off-Lover Marc verlassen wird, bricht eine Welt für sie zusammen. Sie läßt sich hängen und verfällt in tiefste Lethargie. Ihre beinahe einzigen Aktivitäten sind futtern und in peinlichen Nickiklamotten herumzuhängen. Auch ihre Bekanntschaft mit Eric läßt sich ziemlich katastrophal an und Charlotte läßt kaum einen Fettnapf aus, der ihr im Wege herumsteht. Wird sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen?


    Ich muß zugeben, daß mich dieses Buch sehr zwiespältig zurückläßt. Die Aufmachung mit dem lustigen Daumenkino am Buchrand finde ich ja sehr niedlich und auch an der Schreibe der Autorin gibt es nix zu mäkeln: Der Roman ist sehr leichtfüßig geschrieben und läßt sich locker-flockig weglesen. Eigentlich eine ideale Sommerlektüre!


    Mein Problem ist allerdings, daß ich Charlotte nicht mag: Sie läßt sich hängen, verkommt, kümmert sich um nix, verlottert total – meine Güte, sie hat NUR einen Job verloren. Was würde sie bei einer echten Krise tun?


    Sie ist vom Anfang bis fast zum Ende ein lebensuntaugliches Mädchen, das nichts dazulernt. Wer mich kennt, weiß, wie sehr mich solche Schluffi-Protagonisten auf die Palme bringen. Charly hat mich daher von Seite zu Seite immer mehr genervt, was leider mein Leservergnügen bei dem wirklich sehr nett geschriebenen Roman erheblich störte.


    Viele Chick-Lit-Leserinnen stört sowas ja nicht, mich allerdings leider ganz immens. Es ist halt immer eine Gratwanderung für mich: klar, daß einen manche Dinge umwerfen. Aber ich erwarte halt, daß man sich nicht erst auf Seite 200 wieder aufrafft, sondern schon früher.


    Ein wenig versöhnt haben mich allerdings Charlottes coole Oma Melitta und ihre beiden Freundinnen Mona und Trine. Eric allerdings ist mir fast ein wenig zu gut für Charlotte, die ja unbeabsichtigt beinah nichts ausläßt, um ihn zu vergraulen.


    Das Ende versöhnt dann auch wieder, kommt aber dann doch zu schnell. Hier hätten mir ein paar Seiten mehr gut gefallen.


    Fazit: ein leicht und locker zu lesender Frauenroman, der Freunde des Genres sicher gefallen und gut unterhalten wird, allerdings meinen ganz persönlichen Lesegeschmack wegen der sehr anstrengenden Protagonistin nicht treffen konnte. Schade eigentlich, denn die Schreibe der Autorin läßt sich gut wegschmökern!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • "Pinguinwetter" ist ein lockerer Urlaubsroman, der das Genre "ChickLit" voll bedient.


    Die chaotische Protagonistin versucht, ihre persönliche Lebenskrise (plötzliche Arbeitslosigkeit, Trennung ihres Langzeit-Liebhabers) zu meistern. Dabei stehen ihr ihre beiden Freundinnen Mona und Trine stets mit Rat und Tat zur Seite, was nicht immer in Harmonie endet. Charlotte tritt in diverse Fettnäpfchen, streitet und versöhnt sich und muss sich darüber hinaus noch um ihre durchgeknallte Mutter sorgen, die sich überstürzt in ein Liebesabenteuer auf Grönland einlässt.


    Die Geschichte ist unterhaltsam geschrieben, wobei Klischees natürlich nicht fehlen dürfen. Ein Quäntchen Ironie ist ebenso vorhanden wie eine teilweise überspitzte Darstellung der Figuren und Situationen. Charlotte wird einem immer sympathischer, je weiter die Geschichte fortschreitet. Trotzdem wirkt sie häufig antriebslos und verloren in ihrer jetzigen Situation. Da braucht es tatkräftige Unterstützung durch ihr Umfeld, damit sie ihr Leben anpackt.
    Mona und Trine - Charlottes Freundinnen - sind jeweils auf ihre Art schräg, aber ebenso jeweils auf ihre Art sympathisch.
    Eric finde ich hier als Figur dagegen weniger gelungen. Er taucht zwar ab und an auf und wirbelt vielleicht Charlottes Leben ein wenig durcheinander, weil sie sich in seiner Gegenwart stets in eine peinliche Lage bugsiert - letztlich fehlte mir ein wenig der rote Faden, der auch mich als Leserin davon überzeugte, dass es sich bei Eric um Charlottes "Mr. Right" handelt.


    Ein absolutes Highlight in dieser Geschichte kann ich für mich leider nicht ausmachen. Das Buch hatte für mich jedoch keine Längen und lässt sich in einem Rutsch lesen, wenn man möchte. Als Urlaubslektüre würde ich es daher weiterempfehlen. Von mir gibt's 7 pinke Pinguin-Punkte.

  • Manche Tage haben es einfach in sich. Das muss auch Charlotte feststellen. Gerade wurde sie zum Chef gerufen und erwartet nun die langersehnte Beförderung. Doch stattdessen wird ihr mitgeteilt, dass sich der Verlag leider von ihr trennen muss. Um sich umgehend trösten zu lassen, ruft Charlotte ihren Immer-mal-wieder-Mann Marc an. Bei ihm sind nicht viele Worte nötig, um für kurze Zeit die ganze Misere zu vergessen. Doch heute verkündet auch Marc, dass er wohl endlich die Richtige getroffen hat. Leider ist es nicht Charlotte. Bei so vielen Schicksalsschlägen haben nun die Freundinnen Trine und Mona einiges am Wiederaufbau des Selbstbewusstseins zu tun. Die schwangere Trine drückt Charlotte sogleich ihren vierjährigen Sohn Finn aufs Auge. Mit ihm gemeinsam auf dem Spielplatz wird sie auch gleich für den alleinerziehenden Vater Eric attraktiv. Bevor Charlotte allerdings ihr Leben neu ordnen kann, erreicht sie der Hilferuf ihrer Mutter. Diese wurde auf Grönland bei der illegalen Robbenjagd festgenommen.


    250 Seiten sind für die Vielzahl an Turbulenzen eigentlich zu wenig. Die Erzählgeschwindigkeit ist daher entsprechend hoch. Die Protagonistin stolpert von Seite zu Seite in Situationen, die ihr immer mehr Probleme bereiten. Diese Vorfälle sind teils so überzeichnet, dass auch hartgesottene Leser sie keinesfalls realistisch nennen würden. Die Fülle und der damit verbundene Handlungsverlauf lassen damit aber auch einen eigenen Humor zu. Charlotte wird zwar knapp, aber in dieser kurzen Zeit recht intensiv, geschildert. Schon beim Entlassungsgespräch baut man Empathie auf und kann gut verstehen, warum sie schon kurze Zeit später einfach nur im Schlabberlook auf dem Sofa sitzen will. Die fehlenden Perspektiven müssen nicht explizit angesprochen werden, um die Gefühlswelt zu transportieren. Dieser rote Faden zieht sich weiter durch die anderen Bereiche ihres Lebens, wie die Beziehungen zu ihrer Mutter, die sie nur Renate nennt, und ihren Freundinnen. Charlotte hat einige Kanten, die sie zum einen sympathisch machen, zum anderen auch kleinere Wendungen in der sonst so vorhersehbaren Geschichte erlauben. Überraschend stark wird die Figur der Oma Melitta beschrieben. Sollte es eine Fortsetzung geben, böte sie Potential für interessante Dialoge.


    Britta Sabbags Debüt wurde passend in ein pinkfarbenes Cover verpackt. Der lockere Schreibstil und das Erzähltempo lassen es eigentlich nicht zu, das Buch zu unterbrechen. Es bietet also leider nur einen vergnüglichen Lesenachmittag Lesespaß. Ein Daumenkino am Seitenrand sorgt für noch mehr Unterhaltung. Um dieses Buch zu lesen, muss man nicht unbedingt auf Pinguinwetter warten.

  • Ein leicht und schnell zu lesendes Buch, welches ideal für den Urlaub ist.


    Die Geschichte selbst ist für mich ab und zu etwas übertrieben, aber so ist es ja anscheinend gedacht, etwas weg von der Realität.


    Von mir aus hätten es gut noch 100 Seiten mehr sein dürfen, damit manches nicht so schnell gehen muss. :grin


    Für das erste Buch finde ich es gut gelungen.

  • Man kann gut verstehen, dass es der Ich-Erzählerin, nach einer Anhäufung von negativen Ereignissen, quasi den Boden unter den Füßen wegzieht. Am liebsten würde sie sich verkriechen und nach Vogel-Strauß-Manier den Kopf in den Sand stecken. Aber da hat sie nicht mit ihren Freundinnen gerechnet. Die schwangere Trine packt die Gelegenheit beim Schopf und bittet Charlotte ihren Sohn zur betreuen, der ja sowieso ihr Patenkind ist. Der quirlige Drei- bis Fünfjährige (der Grund für die ungenaue Altersangabe erschließt sich erst beim Lesen des Romans), hält seine Patin ganz schön auf Trab und bringt sie in ungeahnte Schwierigkeiten.
    Allgemein kommen Kinder unter Charlottes Urteil nicht allzu gut weg, aber man liest zwischen den Zeilen, dass sich hinter dem Unmut der Protagonistin eigentlich doch liebevolle Gedanken für die kleinen Racker verbergen. Teilweise hat man auch das Gefühl, dass Charlotte sich geradezu in ihrem Unglück sonnt, denn ihre Lage bietet auch die Möglichkeit, sich mal so richtig hängen zu lassen. Dass ihr plötzlich dauernd der attraktive Eric über den Weg läuft, ist schon ein erstaunlicher Zufall, der im richtigen Leben wohl eher selten anzutreffen ist. Man sollte die Story insgesamt wohl auch nicht allzu ernst sehen und keine absolute Realitätsbezogenheit erwarten. Eigentlich will der Roman ja in erster Linie gute Unterhaltung bieten, und die hat man auf jeden Fall. Die Geschichte hat mir gut gefallen und erhält vier Sterne von mir. Den fünften Stern lege ich für das wunderschöne Cover noch obendrauf, denn der kleine Pinguin auf dem Einband, mit dem man sogar im Buch noch ein allerliebstes Daumenkino spielen kann, hat mein Herz im Sturm erobert.

  • Ich habe mir das Buch auch wegen dem süßen Pinguin auf der Klappe gekauft, und am Anfang fand ich es auch ganz lustig, aber jetzt bin ich etwa in der Mitte und es wird immer zäher und unglaubwürdiger.
    Gehts hier noch jemandem so beim Lesen? Am Anfang fand ich die vom Leben überrumpelte Charlotte noch witzig, aber

    allmählich finde ich sie nur noch selten blöd :/
    Sie stellt sich an wie die Oberdumpfbacke (und da ist auch spontaner Jobverlust keine Ausrede mehr), stolpert fremdgesteuert und selbstmitleidig von einem Zufall in den nächsten und benimmt sich dabei, als sei ihr bei der Kündigung auch das Hirn gleich mit weggenommen worden. So kann ich langsam auch beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen, was Eric überhaupt noch an ihr findet ...
    ... oder bin ich hier die einzige, die nicht warm wird mit dem Buch?


    Ich werde mal weiterlesen, in der Hoffnung, dass es sich nur um ein vorübergehendes Tief handelt ... aber weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Pinguinwetter von Britta Sabbag hat mir sehr gut gefallen. Natürlich könnte man kritisieren, dass es an manchen Stellen unglaubwürdig und überspitzt wirkt, doch das gehört zu dem Genre einfach dazu. Würde in dem Buch nur die Realität wiedergegeben werden, wäre der Unterhaltungsfaktor nicht so hoch und die meisten Leser wären enttäuscht. Wenn ich ChickLit lese, dann gehe ich davon aus, dass die Tatsachen dramatisiert und überspitzt werden und dass es zufällige Treffen und Begebenheiten geben wird, die so in der Wirklichkeit vermutlich niemals passieren würden.
    Dieser Punkt wurde mehrmals kritisiert, aber ich kann daran nichts schlimmes finden.


    Ich habe das Buch an einem einzigen Nachmittag gelesen, was zeigt, dass der Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu lesen ist. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass mich das Buch nervt oder ich es weglegen möchte. Im Gegenteil, ich habe es genossen, Pinguinwetter zu lesen. Es war eine herrlich leichte und schöne Abwechslung zu meinen sonstigen Büchern.


    Das beste an dem Buch ist, dass man an vielen (sehr vielen) Stellen wirklich lachen muss. Es ist mir bisher selten passiert, dass ich in der Straßenbahn oder beim Friseur sitze und nicht anders kann, als laut loszulachen. Bei Pinguinwetter ist mir das gleich ein paar Mal passiert. Gerade Oma Melitta ist einfach herrlich - v.a. da sie anscheinend eine reale Person ist, wie Britta Sabbag in der LR erklärt hat.


    Die Handlung ist nicht weltbewegend und auch nichts wirklich neues, aber das macht nichts. Der Charme des Buches ist der Witz der Autorin und das Chaos im Leben der Protagonistin Charlotte.


    Ein riesiger Pluspunkt ist meiner Meinung nach auch das wundervolle Daumenkino. Die Idee finde ich wirklich toll und hoffe, dass sie auch in den Fortsetzungsromanen (die Britta Sabbag schon fertig hat bzw gerade daran schreibt) wieder aufgegriffen wird. Auch das Cover in Pink mit dem niedlichen Pinguin fand ich sehr gelungen.


    Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gut als leichte Sommerlektüre gefallen und bekommt von mir 9 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von Batcat
    hätte das nicht eigentlich in die Leserunde gehört? Du bist ja noch nicht fertig mit dem Buch... ;-)


    Ja hätte es ;-) - aber ich habe erst beim Posten gesehen, dass es eine LR gab, war eigentlich auf der Suche nach einem 'ich lese gerade'-Thread, nahm dann in Ermangelung desselben diesen hier und schrieb es nieder, weil ich so dringend das Bedürfnis hatte, mich auszutauschen :grin

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!