Schreibwettbewerb Mai/Juni2012 - Kommentare

  • Zitat

    Original von arter
    Kommen wir zum Schluss, wo Dieter nur noch eine kaum nachvollziehbare Peinlichkeit aus den Zusammenhang entfernt hat. Gemeint war das Umschwenken des Protagonisten in seiner Meinung über die Kellnerin. ...


    Das habe ich in der Tat nicht erkannt - jetzt wird es mir klar. Danke für die Erklärung und Abbitte für meinen diesbezüglichen Kommentar, der dann nicht korrekt war! :learn

  • Zu meiner Geschichte: Offene Grenze


    Zusammenfassung:
    Birgit Fischer flieht neun Jahre vor Grenzöffnung aus der DDR. Ihr Lebensgefährte, ihre große Liebe Peter bleibt dabei zurück, Gründe dafür kennt sie bis heute (1989) nicht. Die Zeit des Mauerfalls erlebt sie sehr zwiegespalten, zu der verständlichen Freude gesellen sich sehr viel alte, unterdrückte Gefühle. Deshalb ist sie sehr durcheinander, mehr noch, als sich Peter wieder meldet und um ein Treffen bittet.


    Kernaussage:
    Hat crycorner wunderbar er- und zusammengefasst:

    Zitat

    ... die „Moral“, dass Birgit erst richtig frei wird, wenn sie erfährt, was mit Peter ist.


    Ganau das wollte ich damit ausdrücken. Was ich vor 10 Jahren selbst nicht geglaubt hätte, schleicht sich immer mehr in meine Wirklichkeit: Vergangenheit kann nachhaltig die Gegenwart beeinträchtigen, vor allem, wenn etwas ungeklärt bleibt (wie hier). Deshalb hat die Geschichte auch keinen Schluß - egal wie es mit Birgit und Peter weitergeht oder endet, die Sache ist dann abgeschlossen und Birgit kann neu anfangen.


    Meine Meinung jetzt:
    Die Idee gefällt mir immer noch, aber ich habe es leider überhaupt nicht geschafft, sie so umzusetzen, wie ich es gerne gehabt hätte. Deshalb finde ich die meisten Kommentare dazu auch sehr zutreffend: wirr, chaotisch, durcheinander. Das war wirklich zu viel und vor allem zu schlecht gegliedert. (Sehr gefreut habe ich mich, dass sie einigen dann doch zumindest ein bißchen gefallen hat).


    Beim Namen hab ich mir überlegt, welch Vor- und Nachnamen zur damaligen Zeit typisch waren und sie dann zusammengesetzt. Dass eine Kanutin so heißt war mir nicht bewusst, witzigerweise hieß auch eine frühere Freundin so, an die habe ich aber auch nicht gedacht.


    Die Sache mit dem Nachdenken über das evtl. Treffen mit Peter haben mir viele vorgeworfen. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr euch einer Sache instinktiv total sicher seid, ohne darüber nachzudenken? Genau das hatte Birgit für mich in dieser Frage: Der Bauch/das Herz hatten schon lange entschieden, was der Kopf noch nicht wahrhaben wollte. Deshalb das kurze Nachdenken darüber und erst als es ausgesprochen war, fühlte sie sich befreit. Ich gebe zu, hingeschrieben habe ich das so nicht!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Jou, dann sach ich noch mal 3 Worte zu meiner Inspiration


    Ich wollte einfach mal in meinem Lieblingsgenre schreiben - Thriller :grin
    Scheint ja ziemlich in die Büx gegangen zu sein.



    zu der Kritik wegen des § 211...
    - „Lukas Richter, Ich verhafte sie wegen des dringenden Tatverdachts des mehrfachen Mordes gemäß § 211 StGB“


    ich hab ja extra noch Mord dazugeschrieben.
    (Für den § 212 lagen eben einfach zu viele Mordmerkmale vor, als daß das noch als Totschlag hätte durchgehen könnten :chen)


    Und die Fernsehsequenz sollte halt langsam schon mal drauf hinführen, aber eben noch nicht die genaue Straftat verraten.


    Ok - nächtes Mal dann wieder irgend was anderes. :grin

  • arter:

    Zitat

    Aber ob der Verfasser mit dem Protagonisten gleichzusetzen ist, behält ersterer lieber für sich.


    Diese Episode ist so lebendig und humorvoll konzipiert, dass die Eigenanteile per se unverzichtbar sind ... und: sind wir nicht alle ein wenig bluna?

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Zitat

    Original von Johanna


    - „Lukas Richter, Ich verhafte sie wegen des dringenden Tatverdachts des mehrfachen Mordes gemäß § 211 StGB“


    Ich habe mich gewundert, wie das kritisiert werden konnte, weil es ja da stand. Bin extra noch mal nachlesen gegangen. ;-)

  • So, ein kurzer Kommentar zu meiner Geschichte :wave


    Natürlich hält Gizmol die falsche Wange hin, damit der Moment länger dauert und weil er es liebt, wenn Anna ihn darauf hinweist, dass er die falsche Wange hinhält.


    Gizmol ist Ungar und hätte eigentlich Gizmo heißen sollen. Das "mol" war eine kleine Spielerei von mir (gis-Moll), ein Seitenhieb auf den Chor. :wave

  • Jetzt noch kurz Abbitte für meine Bank-Geschichte:


    Ich habe mich in diesem Monat höllisch schwer getan, wo ich sonst alle möglichen Themeneinfälle im Kopf habe. Und eigentlich wollte ich bewusst ein ernsthaftes Thema angehen, nämlich "Die andere Seite der Gesellschaft", also eine Geschichte aus der Sicht eines Arbeitslosen, der aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt wird. Und das in Dialogform Anhand von ein bis drei Telefonaten mit nahestehenden Personen. Ist mir aber nicht zufriedenstellend gelungen. Mir fehlte immer ein akzeptabler Schluss, der weder weinerlich noch moralinsauer wirkt und dennoch eine wichtige Erkenntnis mitbringt.


    Ja und dann war auf einmal 2 Tage vor Toreschluss und mir ist eine Geschichte eingefallen, die ich mal als Drabble (exakt 100 Worte mit einer Wendung am Schluss) geschrieben hatte. 100 Worte waren mir aber zu kurz und ich habe sie ausbauen wollen. Jana und Hartmut sind eigentlich während des Schreibens versehentlich reingerutscht und währenddessen fand ich das auch ganz amüsant, lag doch der Fokus nicht auf ihnen, sondern auf den Hunden. Darüber hinaus wollte ich mich schon immer mal ein bisschen mit Drehbüchern auseinandersetzen und habe das Originaldrehbuch von "Die Hard" gelesen :grin
    Ich fand es faszinierend, wie durch die kurzen Kameraanweisungen ein innerer Spielfilm entstehen kann, ohne lange Umgebungsschilderung. Einfach das Kopfkino ein bisschen anregen. Damit wollte ich mal experimentieren und habe es bei dieser Geschichte einfach mal gemacht, auch um zum Einen die Geschichte etwas aufzuwerten und zum Anderen in der Form herauszustechen.


    Als ich meine Geschichte dann am Tag der Veröffentlichung hier gelesen hatte, fand ich sie auf einmal a) sehr langweilig in den Dialogen und b) zu ausgelutscht bgzl. des Jana- Themas. Dementsprechend gehen 0 Punkte und kaum einen positive Rückmeldung zu der Geschichte voll in Ordnung. Ich hoffe, nächstes Mal wird´s besser...


    :wave
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

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