Hallo zusammen,
gerade komme ich aus dem Kino - habe 'Snowwhite and the huntsman' gesehen, ein Fantasy-Spektakel, dem ich sehr entgegengefiebert habe.
Fazit: Hm, viiieeel verschenktes Potential.
Das hätte ein Kracher vom Kaliber einer Herr-der-Ringe-Verfilmung werden können, wenn nicht ...
tja, wenn nicht die Story so viele Löcher hätte, und so uninspiriert erzählt wäre. Wenn nicht die Synchronsprecher ihren Text vortragen würden, als müssten sie einen Wettbewerb im 'Wer-zitiert-am-steifsten-Shakespeare-Texte' gewinnen. Wenn man nicht allzuoft den Eindruck hätte, dass die wunderschönen Spezialeffekte zwar wunderschön sind, aber nur dem Selbstzweck dienen und nichts zur Story beitragen. Wenn nicht Schneewittchen-Kristen-Steward nur einen einzigen Gesichtsausdruck beherrschen würde, nämlich den der spröden Schönen mit zitternden Lippen. Wenn nicht Konflikte versprochen und dann nicht eingehalten würden - wie zum Beispiel ein viel versprechender Dreier-Liebes-Konflikt, der dann einfach so im Winde verhallt. Wenn nicht die Motivation der bösen Königin so undurchsichtig wäre, wie ihre Wutanfälle überdramatisch-aufgesetzt.
Schade, schade, schade.
Denn der Film hat durchaus seine Momente. Wunderschöne Landschaften, überraschend frisch interpretierte Elemente aus dem Märchen, einen sehr ansehnlichen Chris Hemsworth als schwertgewandten und leicht heruntergekommenden Huntsman, schicke Spezialeffekte (an Geldmangel kann's jedenfalls nicht gelegen haben), und im letzten Drittel sogar die eine oder andere Gänsehaut-Szene, wo man eine Ahnung bekommt von der Epik und der emotionalen Tiefe, die mit dem Film vielleicht hätte erreicht werden können, wenn ... wenn das Wörtchen wenn nicht wär'.
So ist es nur unterhaltsames Popcorn-Fantasy-Kino, das in der ersten Stunde eine Menge Längen aufweist, aber ansonsten keinen großen Eindruck hinterläßt.
Oder liege ich falsch, hatte überzogene Erwartungen und alle anderen haben den Film ganz anders empfunden?
LG, Andrea