Das Geheimnis der Halami - T.A. Barron (ab ca. 12)

  • Anfang des Klappentexts (der Rest davon gehört eigentlich gespoilert):
    Als Kate ihre geliebte Tante Melanie in Oregon besucht, ahnt sie noch nicht, dass Melanie gerade erbittert um die Erhaltung eines Stücks Land kämpft, das einst von den Halami, einem untergegangenen Indianervolk, als Heiligtum verehrt wurde. Holzfäller wollen nämlich das unberührte Areal mit seinen gewaltigen Redwood-Bäumen möglichst schnell abroden.


    Über den Autor (nach dem Buch):T. A. Barron wuchs in Massachussetts auf. Er studierte in Princeton und Oxford Philosophie, Politik und Wirtschaftswissenschaften, war Manager in einer New Yorker Anlagefirma und anschließend selbstständiger Unternehmer.Seit 1990 ist er freier Autor und lebt mit seiner Familie in Boulder, Colorado. Seine Merlin-Saga, die auf Deutsch bei dtv junior vorliegt, wurde in viele Sprachen übersetzt und hat weltweit eine große Fangemeinde.


    Rezension:
    Das ist einer dieser vielen Grenzfälle von Fantasy- und Kinder-/Jugendliteratur, insgesamt jedoch deutlich auf Letzteres ausgerichtet.
    Die Geschichte an sich ist zum einen eine typische Fantasygeschichte und recht vorhersehbar. Wer die "Merlin"-Reihe von Barron kennt, wird sehr viele Motive wieder finden. Andererseits ist es doch eine schöne Handlung, mit einem immanenten Thema, das mir so in vergleichbaren Büchern noch nicht begegnet ist, nämlich dem Umgang mit unserer Umwelt.
    Leider kommt gerade am Anfang, wie ich finde, durchaus der moralische Zeigefinger durch, andererseits verzichtet Barron, und das sei hervorgehoben, auf jegliche Schwarz-/Weißmalerei. Die Situation der Holzfäller wird nachvollziehbar gemacht, es handelt sich bei Jody und Frank eben nicht um abgrundtief böse Menschen.
    Bei den Charakteren finde ich eben diese beiden sehr geglückt - und den Hohen Beschwingten, der ist einfach zu putzig :-] - , Kate ist mir fast schon zu gutartig, ebenso wie Melanie.
    Der Schreibstil ist kein schwerer, aber angenehm und zügig zu lesen, sodass man die 420 Seiten in ein paar Stündchen schaffen kann.
    Es wird sehr viel angedeutet, -

    - vieles bleibt offen, um dann möglicherweise im Folgeband geklärt zu werden (?).


    Fazit: Auf alle Fälle ein nettes Buch, für Kinder vielleicht auch mehr, für Barron-Fans Pflicht.

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"