Tote Fische beißen nicht - Auerbach & Keller

  • Das Buch (amazon.de)
    Pippa Bolle wähnt sich im Glück: Sie soll in Südfrankreich die Renovierung eines Sommerhausesüberwachen. In einem Anglerparadies bei Toulouse bezieht Pippa eine Ferienwohnung,die Pascal, Koch der Hôtellerie au Vent Fou, ihr unentgeltlich zur Verfügung stellt – nichtohne Hintergedanken. Als dann auch noch der Berliner Anglerclub »Kiemenkerle e.V.« zumgroßen Wettangeln anreist, ist es mit der Ruhe vorbei : Denn plötzlich hängt kein Fisch amHaken, sondern eine Leiche. Und schon befindet sich Pippa, Detektiv in wider Willen, in einemneuen Fall.


    Die Autorinnen (Klappentext)
    Frau Auerbach liebt einsame Inseln aller Längen- und Breitengrade, auf denen und über die sie schreibt.
    Frau Keller ist freie Schriftstellerin und lebt an der Nordseeküste.



    Meine Meinung
    "Tote Fische beißen nicht" ist mein erstes Buch um Pippa Bolle gewesen, aber sie war mir durchaus ein Begriff, weil ich schon die Leseproben zu den ersten beiden Büchern verschlungen hatte. Das dritte konnte mich irgendwie zu Beginn nicht ganz so fesseln, war die Startszene im Innenhof von Pippas Zuhause mir doch eindeutig ein bisschen langatmig.


    Aber das Buch gewinnt sehr schnell an Fahrt, und auch wenn ich Pippa nicht sofort bildlich vor Augen hatte (das schiebe ich mal auf die Tatsache, dass sie eben in den Vorgängerbüchern schon ausführlich beschrieben wird und der geneigte Leser sie ja eigentlich schon kennt), war sie mir sympathisch und ich bin gern mit ihr und Pia, ihrer Freundin nach Südfrankreich - nach Okzitanien - gefahren.


    Pippa stolpert mehr oder weniger freiwillig in die "Ermittlung" eines Mordfalls, eines Vermisstenfalls oder eines Eifersuchtsdramas - wie man es auch immer sehen will. Sie lässt sich auf die Menschen und das Land ein, und wird belohnt, indem sie auch von allen angenommen wird. Hier war mir oft zu viel "heile" Welt - sofort unterstützt jeder die gute Pippa, jeder hilft ihr und jeder ist für sie da und sorgt sich um sie. Nach dem Lesen des ganzen Buches macht das durchaus Sinn, aber währenddessen hat es mir doch einfach ein bisschen an Realismus gemangelt...


    Teilweise waren es mir auch zu viele Personen, die da am Süppchen mitgekocht haben, denn der Anglerverein, der mit am idyllischen Lac zeltet, ist doch relativ mannstark, so dass ich oft zwischendurch überlegen musste, wer denn nun wer war und was der- oder diejenige schon gesagt, getan oder gewollt haben. Aber hierfür gibt es ja dann das Personenregister zu Beginn des Buches.


    Was ich noch schön gefunden hätte, wäre eine Ergänzung des Buches mit den Rezepten, die Pippa vom Chefkoch Pascale oder von Régine-Doux vorgesetzt bekommt - hach! Denn so kann man nur mit ihr mitschwelgen, aber nicht wirklich genießen.


    Die Klärung des "Falls" an sich rückt irgendwann aufgrund der Befindlichkeiten aller Beteiligten in den Hintergrund, und es vermischt sich Pippas Berliner Leben so sehr mit den aktuellen Geschehnissen, dass es mir irgendwann zu viel wurde. Der abservierte Ehemann wäre meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig gewesen und die Geschichte hätte auch ohne ihn durchaus Sinn ergeben.


    Ich wurde aber einen verregneten Tag sehr gut unterhalten, und ich habe mir schon die Bände 1 und 2 auf die Wunschliste gesetzt, da mir nicht zu viel aus den Vorgängerbänden verraten wurde, um nicht jetzt auch noch die beiden "Ermittlungen" von Pippa lesen zu wollen.


    Für mich war "Tote Fische beißen nicht" ein kurzweiliger und frisch geschriebener "Krimi", schön gewürzt mit kulinarischen und reiseführertauglichen Einschüben, der mehr als nur gute Unterhaltung für zwischendurch geboten hat!

  • Ich mag ja die Bücher um Pippa Bolle, die sich durch einen ganz eigenen Humor auszeichnen - und durch herrlich schräge Cover.
    Auch "Tote Fische beißen nicht" ist gelungen, denn wie gewohnt stolpert die äußerst sympathische Pippa rein zufällig über ein Mordopfer, wenn es auch in diesem Buch sehr lange dauert, bis es dazu kommt. Überhaupt ist die ganze Handlung etwas langgezogen und die Hintergründe erscheinen etwas dünn, das gilt sowohl für den Familienzwist als auch für den Mordfall. Dafür entschädigen jedoch die sympathischen Personen und das liebevoll geschilderte Frankreich, tatsächlich bekommt man Lust, auf der Stelle die Koffer für einen Urlaub dort zu packen. Trotz der etwas dünnen Geschichte hat mir auch dieser Pippa Bolle-Roman viel Spaß gemacht, denn er ließ sich flott weglesen und war ein wahres Lesevergnügen. Und daß die Autorinnen höchstpersönlich als Urlauberinnen in der gleichen Pension wie Pippa auftauchen, war ein besonders netter Gag am Rande… :grin

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Pippa Bolle (bekannt aus den Romanen "Unter allen Beeten ist Ruh" und "Dinner for one, murder for two") will ihren 40.Geburtstag nicht in Berlin mit der ganzen Familie feiern. Deshalb kommt ihr das Angebot ihrer Freundin Pia recht, deren Ferienhaus an einem See in der Nähe von Toulouse zu hüten. Und nebenbei kann sie dort in Ruhe ihre Hemmingway-Übersetzungen in Angriff nehmen. Auch eine Anglergruppe aus Berlin macht sich auf den Weg an den See. Und plötzlich ist einer der Angler tot - und Pippa hat wieder einen Mord aufzuklären.


    Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen und auch das Namensverzeichnis fand ich sehr hilfrei, da auch diesmal viele Personen mit von der Partie sind. Nachdem ich von dem 2. Band um Pippa, der in Großbritanien spielte, restlos begeistert war, habe ich mich auf dieses Abenteuer gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht: liebenswerte Charaktere (besonders Régine-Deux hat es mir angetan!), Familiengeheimnisse, die aufgeklärt werden müssen, urige Angler (die verbissen einen Wettbewerb gewinnen wollen), ein wunderschönes Hotel mit einer himmlischen Küche, eine Familienfehde, ein geheimnisvoller Mord und viele Verehrer für Pippa (wenn auch einige nicht so ernst gemeint sind). Und all' dies in der wunderschönen Landschaft von Toulouse - was kann man sich da als Krimileser noch mehr wünschen?


    Für Pippa volle Punktzahl! Ich freue mich jetzt schon auf ihren nächsten Fall und bin neugierig, wohin es sie diesmal verschlägt (vielleicht nach Venedig?)!

  • Pippa Bolle hat auch dieses Mal wieder eine angenehme Aufgabe: sie beaufsichtigt die Renovierung des Ferienhauses ihrer Freundin Pia in Chantilly-sur-Lac in der Nähe von Toulouse. Willkommen ist es ihr wohl auch deshalb, dass sie nun keine große Party zu ihrem 40. Geburtstag feiern muss. Zur gleichen Zeit bricht auch der Angelverein Kiemenkerle mit demselben Ziel auf. Das Preisangeln vor Ort ist mit 10.000 Euro dotiert. Dieser Anhaltspunkt und die geäußerten Unkenrufe lassen bereits nach wenigen Seiten einen neuen Fall für die Ermittlerin wider Willen erahnen. Pippa schlittert bereits in den ersten Stunden ihres Aufenthalts in Situationen, die sie eigentlich vermeiden wollte. Immerhin gibt es ein Wiedersehen mit Kommissar Wolfgang Schmidt, mit dem sie bereits im Schrebergarten ermittelte. Überraschend stellt dieser Pippa als seine Freundin vor, was Pippa gar nicht so recht ist. Sie hat nämlich ein Auge auf den attraktiven Koch geworfen. Bevor sie allerdings ihre privaten Verstrickungen ordnen oder sogar ihre Übersetzungsaufträge bearbeiten kann, muss sie sich vorerst um das Verschwinden eines Jungen und den Mord an einen Kiemenkerl kümmern.


    Das Autorinnen-Team Auerbach und Keller hat mit Pippa Bolle eine sympathische Protagonistin geschaffen, die ihren Spürsinn bereits in Unter allen Beeten ist Ruh und Dinner for one, murder for two bewies. Mit diesen Büchern wird das Genre Cosy-Crimes bedient. Auf klassische Art wird ein Verbrechen kreiert, deren Täter auf unkonventionelle Weise ermittelt werden. Blutig wird es selten. Vielmehr stellt sich nach dem letzten Kapitel Erleichterung ein, dass bei aller Aufregung doch für die meisten alles gut ausgegangen ist. Auch der private Bereich der Figuren steht deutlicher im Mittelpunkt als im herkömmlichen Krimi. In der vorliegenden Serie entwickelt sich die Protagonistin stets weiter. So lernt der Leser nach den Beschreibungen in den Vorgängerbüchern endlich auch einmal Pippas Noch-Ehemann Leo kennen. Dennoch sind genügend Informationen gegeben, dass auch ohne Kenntnis der anderen Fälle ein buntes Bild entstehen kann.


    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sorgt für angenehme Unterhaltung. Wie nebenbei werden die Figuren ausreichend farbig skizziert, dass der Leser sie zwar charakterlich einschätzen, aber am Ende auch überrascht werden kann. Humorvolle Dialoge runden die Handlungen ab. In dieser Episode konnten die Autorinnen nun nicht wiederstehen, selber einmal den Ort des Geschehens zu besuchen. Bei so leckerem Essen und Wein ist das aber durchaus zu verstehen. Wer möchte nicht in einem solchen Paradies urlauben? Dieser Krimi wird sicher nicht nur von Anglern oder Frankreichreisenden gelesen. Zurück blieb nur die Frage, in welchem Land Pippa als nächstes ein Haus hüten wird.

  • Pippa zieht es diesmal nach Südfrankreich. Genauer nach Chantilly-Sur-Lac, bei Toulouse. Sie wird dort an einer Hemmingway Übersetzung arbeiten und nebenbei die Renovierungsarbeiten an dem neuen Häuschen ihrer Freundin Pia überwachen. Nebenbei wird sie gebeten, das Verschwinden oder den Mord eines Jungen von vor 25 Jahren in diesem Haus aufzuklären. Dazu bezieht sie in der Nähe eine Ferienwohnung. Logie und Kost sind gratis. Verwöhnt wird sie von Pascal, dem Koch des Hotel Vent Fou. Ihre Freundin Pia hatte dabei natürlich so ihre Hintergedanken und stellt Pascal an ihre Seite um die Sache aufzuklären.


    Zufällig campieren in diesem Ort an einem Platz am See "Die Kiemenkerle, ein Anglerverein aus Berlin, dem auch unser schon bekannter Kommissar Wolfgang Wolle" Schmidt angehört.


    Pippa bekommt tatkräftige Unterstützung des Kommissars, auch weil er sie als Alibifreundin benutzt. Aber nicht nur er beansprucht Pippa für sich, es kommen noch weitere Verehrer hinzu und auch ihr Nochehemann Leo, von dem sie gerade die Scheidung eingereicht hat, taucht in diesem malerischen Dorf auf. Pippa hat also allerhand um die Ohren. Das soll noch nicht genug sein, denn es passiert ein Todesfall, bei dem sich herausstellt, das der Tod des Anglers kein Unfall war. Und auch Pippa gerät in eine brenzlige Situation.


    Aber wenn nicht Pippa, wer dann könnte die ganze Situation und die Umstände aufklären. Am Ende kommt sie doch noch zu ihrer wohlverdienten Ruhe und feiert mit ihrem letzten echten Verehrer ihren 40. Geburtstag.


    Wie schon die zwei Bände zuvor, bin ich immer noch begeistert von Pippa. Ihre Geschichten werden nicht langweilig und sind immer noch mit den tollen Umgebungsbeschreibungen und Humor gespickt. Auch als nicht Kenner der anderen beiden Fälle, kommt man leicht in die Geschichte rein, obwohl es hier und da Anspielungen gibt. Zum Anfang gibt es eine Personenbeschreibung, die dafür ganz hilfreich ist. Auch das das Autorenduo als Gäste des Paradies auftreten, fand ich eine witzige Idee. Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig zu lesen und ich hatte viel Vergnügen dabei. Ein leichter Krimi den ich ohne weiteres empfehlen kann. Ich freue mich schon auf Pippas nächsten Fall und bin gespannt, wohin es sie dann verschlägt.

  • Ich schließe mich euren Rezensionen gerne an. Auch mir hat dieser 3. Pippa-Fall wieder ausgezeichnet gefallen.
    Locker, leicht, amüsant zu lesen - ein echter Wohlfühlkrimi eben. Und eine richtig erfrischende Erholung zwischen all den depressiven, schlechtgelaunten, vergangenheitsgebeutelten Krimi-Protagonisten :-]

  • Ich bin inzwischen richtiger Pippa-Fan und freue mich schon riesig auf den nächsten Band, er ja laut dem Interview von Pippa mit den beiden Autorinnen auch kommen soll. Nur leider nicht in Venedig.


    Ich finde die Idee ganz toll, dass die Tatorte immer in einer ganz tollen Landschaft liegen und man sozusagen immer Urlaub mit Pippa macht. Ist zwar auch lustig, dass Pippa irgendwie nie selbst entscheidet wo sie hin will, sondern das immer andere für sie planen, aber so ist das halt. Diesmal finde ich aber ist schon arg viel Zufall im Spiel, dass ausgerechnet die Kiemenkerle am gleichen Ort Urlaub machen und der Kommissar Schmidt dazu gehört.


    Der Mord ist in meinen Augen eher Nebensache und wird auch eher nebenbei aufgeklärt, genau wie der eigentlich 'Ermittlungsauftrag' und dass das Geheimnis sozusagen direkt vor aller Augen offen liegt. Durch die vielen Personen die da anwesend sind, ist man so abgelenkt, dass man die Verbindungen erst gar nicht so wahrnimmt. Allerdings hatte ich die Idee. dass einer nicht der ist der er zu sein scheint Recht früh und so war es dann auch.


    Das Leo dann auch noch auftauchte war eher unnötig, trotzdem nett ihn mal kennenzulernen.


    Was ich auch immer ganz süß finde ist die Idee der Autoren sich selbst einzubauen, diesmal als Gäste im 'Paradies'.


    Ich fand dies war der schwächste Teil bisher, aber immer noch sehr sehr unterhaltsam.

  • Pippa Bolles vierzigster Geburtstag steht an - und sie will flüchten. Nicht nur aus der liebgewonnenen und stetig lärmenden Wohngemeinschaft mit ihren Freunden und Verwandten, sondern auch vor Leonardo, ihrem Nochehemann, dessen Reaktion auf ihren Scheidungsantrag sie fürchtet. Deshalb hat sie das Angebot ihrer Freundin Pia gerne angenommen, die Aufsicht über die Renovierung ihres Ferienhauses in Frankreich zu führen. Dort will sie ein wenig zur Ruhe kommen und an einem neuen Übersetzungsauftrag arbeiten.
    Auf der Fahrt dorthin kreuzt sich ihr Weg mit den "Kiemenkerlen", einem Anglerverein mit gleichem Reiseziel wie Pippa. Während der Fahrt gesteht ihr ihre Freundin Pia, dass es noch einen weiteren Grund gibt, weshalb sie Pippa die Aufsicht über die Renovierung des Hauses übertragen hat. In dem Haus ist ein Verbrechen geschehen. Und da Pippa bereits Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat, bittet Pia sie, den Fall zu klären. Pippa ist zunächst wenig begeistert hierüber, fügt sich aber in ihr Schicksal.
    Angekommen am Ziel, trifft sie auch die Kiemenkerle wieder und mit ihnen - Kommissar Wolfgang Schmidt, den sie bereits bei anderen Ermittlungen kennengelernt hat. Besondere Umstände sorgen dafür, dass dieser ihr nicht mehr von der Seite weicht und auch der Maler Alexandre und Koch Pascal scheinen ein Auge auf Pippa geworfen zu haben. Wird sie sich für einen von ihnen entscheiden? Und wird es ihr gelingen, das Geheimnis des Verbrechens in Pias Haus zu lösen?


    Das neuste Werk von Auerbach und Keller glänzt in gewohnter Unterhaltsamkeit. Nicht nur die sympathische Protagonistin Pippa ist wie immer aufgeweckt und unternehmungslustig, sondern auch ihre zahlreichen Freunde und Verwandten sind wieder mit an Bord, allesamt liebevoll und ein wenig skurril gezeichnet. Ergänzt wird das Ganze durch die Charaktere des Anglervereins, die durch die Bank ein wenig verschroben wirken. Auch andere alte Bekannte sind wieder mit dabei - ebenso das Autorenduo mit einem kurzen Auftritt. Pippa kann sich in diesem Band vor Männern und ihren Angeboten kaum retten. Doch wer meint es ehrlich mit ihr? Der Roman war unterhaltsam und spannend bis zum Schluss mit einem für mich unerwartetem Ende. Ich kann "Tote fischen beißen nicht" nur jedem empfehlen.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Nach den wunderbaren ersten Fällen von Pippa Bolle, war ihr 3. Fall ein Muss!


    Leider fand ich hier die Story sehr konstruiert und die Figuren teilweilse unglaubwürdig. Trotzdem fand ich das Buch nett zu lesen. Pippa ist einfach liebenswert und trotz manch unwahrscheinlicher Wendung, sind die Figuren einfach köstlich.
    Schön fand ich auch hier wieder die Kulisse. Die Idee, dass Pippa in jedem Band woanders sein kann, finde ich gelungen und beim Lesen bekomme ich immer Lust, gleich die Koffer zu packen.


    Alles in allem: nicht ganz so gelungen wie die ersten beiden Bände, aber trotzdem 8 Punkte.


    Und im Sommer folgt der 4. Fall! Es geht in die Altmark.

  • Pippa Bolle reist nach Frankreich, um die Renovierung des Hauses ihrer Freundin Pia zu beaufsichtigen und gleichzeitig das mysteriöse Verschwinden eines jungen Mannes aufzuklären, der vor vielen Jahren in eben diesem Haus verschwand und eine Menge Blut hinterließ. Gleichzeitig mit Pippa kommt ein Berliner Anglerverein an – der alsbald eine Leiche zu beklagen hat. Pippas kriminalistische Ader ist wieder voll in ihrem Element.


    Die beiden Autorinnen entführen Pippa Bolle – und mit ihr die Leserschaft – wieder in eine schöne und interessante Gegend, die man nach Lektüre des Buches am liebsten selbst einmal besuchen möchte, und vermitteln innerhalb der Handlung auch einiges an Wissen. Mir gefällt das ausgesprochen gut und regt mich direkt an, weiter zu recherchieren.


    Pippa Bolle ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und wie eine liebe Freundin, sie wirkt so lebendig, dass man vergisst, dass sie nur eine erdachte Person ist. Die anderen Charaktere sind, wie von der Reihe gewohnt, interessant, skurril, liebevoll gezeichnet und wie aus dem Leben gegriffen. Mir gefiel vor allem die hünenhafte Régine-Deux, die ihr Herz am rechten Fleck hat und auch jemand wäre, den ich gerne einmal wirklich kennen lernen würde. Sehr geschmunzelt habe ich, als die Autorinnen persönlich auftauchten, eine sehr gelungene Idee!


    Die beiden Fälle sind recht interessant, wenn auch nicht extrem spannend. Einen davon hatte ich schon sehr früh gelöst, habe mich aber gefreut, Recht behalten zu haben, die Auflösung des anderen wiederum war überraschender. Der Roman lässt sich angenehm und zügig lesen, ich habe ihn fast in einem Rutsch durchgelesen. Erzählt wird wieder mit Humor, wenn auch vielleicht mit etwas weniger als aus den anderen Romanen gewohnt.


    Auch Pippa Bolles dritter Roman ist wieder gelungen. Man muss die Romane nicht in Reihenfolge lesen sondern kann sie, wie ich, auch wild durcheinander genießen. Wer gerne humorvolle Kriminalromane mit viel Lokalkolorit und einer sehr sympathischen Protagonistin liest, ist hier richtig. Ich empfehle die gesamte Pippa-Bolle-Reihe sehr gerne!