'Rachesommer' - Seiten 258 - 336

  • Zitat

    Original von LeseBär
    Ist das tatsächlich möglich, dass Menschen sich dermaßen in andere hineinversetzen können, so dass sie deren Identität annehmen?


    Es ist möglich - aber dazu muss man (leider) entsprechend psychisch krank sein.
    Habe diesbezüglich in der Psychiatrie mit einem Psychiater geprochen (siehe Danksagung) und einige Fachliteratur gewälzt.


    Aber zu dem Thema kommt später noch was im Roman.


    Beste Grüße,
    Andreas

  • Es kommt ja recht schnell vor, dass bestimmte Menschen andere kopieren. Das sieht man in der 'realen Welt' oft genug. Jeder strebt einem Ideal entgegen und verbiegt sich entsprechend.
    Und für Sybil schien es einfacher mit ihrer eigenen Vergangenheit fertig zu werden, wenn sie in die Haut eines anderen Menschen schlüpft. In diesem Falle war diese Entscheidung nicht bewusst, aber vom Prinzip her empfinde ich es als ähnlich. Es hat die Sache für sie wohl einfacher gemacht nicht sie selbst zu sein. [Und das Motiv, bzw. der Antrieb war wahrscheinlich auch stärker, wenn sie gleichzeitig auch Lisas Vergangenheit rächt].

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • @ Asmos: Was Sybil letztendlich rächt, wird im letzten Abschnitt ja auch noch mal deutlich. Lisas Schicksal ist mit ihrem eigenen eng verknüpft.
    Mir war allerdings nicht klar, dass es Menschen gibt, die ihr eigenes Selbst gegen die Identität eines anderen austauschen, ohne dass es ihnen bewusst ist. Das geht eindeutig über das übliche "ich möchte so sein wie" hinaus. Im Normalfall ist es doch so: Egal wie sehr man sich verbiegt, ein Stück weit bleibt die eigene Identität doch noch vorhanden. In Sybils Fall scheint das allerdings nicht so zu sein...