'Rachesommer' - Seiten 258 - 336

  • Mitten im Spannendsten.....
    ...muß ich mich schon wieder vom Sofa erheben :grin


    Endlich haben sie sich getroffen - auch noch "hier".
    Das AKO - sprich Ochsenzoll - heute Klinikum Nord genannt - ist gut beschrieben.


    @ Andreas - warst Du hier und hast vor Ort recherchiert?



    Wieso auch immer, aber dadurch, daß die beiden sich endlich getroffen haben und nun gemeinsam weiterermitteln, sind mir beide noch sympathischer geworden.
    Womöglich durch den gemeinsamen Schagabtausch, da sie da gleiche Ziel verfolgen?


    Auch blitzt jetzt mehr Humor durch - für mich ja bekanntermaßen ein wichtiges Kriterium an einem Thriller.



    Was nun mit Bolten ist, will ich ja eigeltich noch wissen.
    Ist er es auch? - Wieso sollte sonst die Scheibe eingeschlagen sein? KÖnnte jemand ihn beseitigt haben und sich als er ausgeben?
    Oder ist Sybil schon im Haus?


    Daß er der angeschossene Täter sein kann, wird ja durch das Humpeln angedeutet.


    Oder arbeiten etwa beide zusammen? Also Sybil & Bolten?
    Obwohl, dafür hätte sie ja keine Scheibe einschlagen müssen.



    Fragen über Fragen
    :gruebel Ich glaub, ich bin grad ratlos - perfekt - so soll ein Thriller sein :grin

  • Vielleicht bringt Bolten die Ex-Kinder in "Notwehr" um- nach dem Motto eines von denen muss der Killer der anderen Passagiere sein, also lieber alle die als ich? Ein Jugendrichter, mir wird schlecht bei dem Gedanken. Ich muss mich konzentrieren, dass das Fiktion ist, sonst muss ich kotzen.

  • Ja, Humor finde ich auch wichtig, aber irgendwie hat er uns doch schon das ganze Buch begleitet. wenn Pulaski seine Kollegen vom LKA beschreibt oder die Versuche von Patrick, Evelyn durch Witze aufzuheitern, da hab ich schon immer mal wieder geschmunzelt.
    Ja, endlich treffen die beiden aufeinander - vom Klappentext her hab ich das schon viel früher erwartet. Und jetzt muss ich meinen Mund halten, konnte in der S-Bahn natürlich nicht aufhören und bin jetzt schon kurz vorm Schluss ;-)

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Endlich haben sie sich getroffen - auch noch "hier".
    Das AKO - sprich Ochsenzoll - heute Klinikum Nord genannt - ist gut beschrieben.
    @ Andreas - warst Du hier und hast vor Ort recherchiert?


    Ich war zwar an der Nordsee, und habe die entsprechenden Schauplätze so authentisch wie möglich beschrieben - mit Ausnahme von Sylt, denn da habe ich mir künstlerische Freiheit erlaubt, um die Insel düsterer zu schildern, weil das besser zu Smollets Wohnwagen-Szene gepasst hat - aber Ochsenzoll habe ich nicht besucht.


    Ich war lediglich auf deren Webseite, habe mir einen Lageplan ausgedruckt und bin das Gelände virtuell mit Google-Maps "abspaziert".


    Allerdings habe ich die Wiener Psychiatrie "Baumgartner Höhe" eines nachts besucht, und mich von einem Psychiater beraten lassen. Von dort habe ich viele Eindrücke mitgenommen, die ich für "Rachesommer" verwenden konnte.


    Beste Grüße,
    Andreas

  • Zitat

    Original von beowulf
    Vielleicht bringt Bolten die Ex-Kinder in "Notwehr" um- nach dem Motto eines von denen muss der Killer der anderen Passagiere sein, also lieber alle die als ich?


    möglich, aber da ist ja auch noch der durchgestrichene Name. Jemand muss auch noch der Erpresser sein.


    Da Patrick bei dem Namen so geheimnisvoll tut, müssen sie ihn wohl kennen.


    Nachtrag
    Ach da war ich noch nicht ganz durch diesen Teil, das hat sich erledigt

  • Jetzt treffen Evelyn und Pulaski endlich aufeinander. Wahnsinn wie engagiert beide ermitteln ohne einen wirklichen Auftrag zu haben (schließlich sind beide in Urlaub), fast wie getrieben. Liegt es bei Evelyn daran, dass sie sich so gut in die Opfer hineinversetzen kann - mehr als ihr lieb ist- und irgendwie ihre eigenen Erlebnisse mitverarbeitet? Bei Pulaski ist es wohl so, dass er nicht will, dass die Schicksale der jungen Opfer unter den Teppich gekehrt werden, einfach weil es weniger Umstände macht und diese keine Lobby haben. Seine zuletzt weniger gefragten Ermittlerqualitäten übernehmen quasi die Oberhand.


    Zuerst dachte ich es gäbe vielleicht eine Zwillingsschwester von Lisa, schließlich kann sie nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Aber dann stellt sich heraus, dass Sybil quasi in ihre Haut geschlüpft ist. Unglaublich, diese Spaltungen von Persönlichkeiten. Es scheint typisch für Missbrauchsopfer zu sein, ein Weg irgendwie weiter zu leben. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Aspekt der Geschichte sehr rechercheintensiv war. Ein kompliziertes Thema, das hier aber in aller Kürze doch sehr verständlich und eindringlich verarbeitet wurde :anbet!


    Auch die Spekulationen um Evelyns persönliches Schicksal werden nun endgültig aufgelöst. Was sie alles aushalten musste und wie tapfer und mutig sie war - da fehlen mir die Worte.


    Schon krass, wie sich unsere beiden Ermittler am Rande der Legalität entlang hangeln ;-).
    Und spannend geht auch dieser Abschnitt zu Ende. Bolten kristallisiert sich als derjenige heraus, der die jungen Leute tötet.


    Zitat

    Ein Jugendrichter, mir wird schlecht bei dem Gedanken.


    :write

  • Mir kam auch schon der Gedanke, dass es sich bei dem Mann im Haus gar nicht um Bolton handeln könnte und sicherlich ist Sybil irgendwo in der Nähe.
    Die Geschichte mit den abgespaltenen Persönlichkeiten überfordert etwas mein Vorstellungsvermögen. Es fällt mir besonders schwer zu verstehen, wie ein Mensch die komplette Identiät eines anderen annehmen kann.


    Pulaski und Evelyn waren mir ja schon als Einzelpersonen sehr sympathisch. Jetzt als Ermittlerduo funktionieren sie noch viel besser und es macht großen Spaß den beiden bei ihrer Aufklärungsjagd zu folgen.


    Gespannt widme ich mich nun noch dem letzten Abschnitt.

  • Die Idee mit der Zwillingsschwester ist mir auch gekommen, hat sich ja mittlerweile aber sowieso erledigt. Ich vermute mal, dass dieser Mann im Haus gar nicht Bolton ist. Oder vielleicht doch und er wird von einer Person im Haus selbst bedroht?


    Mal eine Frage am Rande, wie ist es eigentlich rechtlich gesehen mit realen Schauplätzen in fiktiven Werken ? Auch wenn der Ort/die Einrichtung umbenannt wurde aber jeder anhand der Beschreibungen weiß, dass es sich um diese handelt und die im Buch richtig "durch den Dreck gezogen" wird? Dasselbe gilt natürlich auch für Personen. Kann man da als Betroffener Klage einreichen und das Buch muss aus allen Buchhandlungen entfernt werden ?

  • Zitat

    Original von Dona Carlotta
    Mal eine Frage am Rande, wie ist es eigentlich rechtlich gesehen mit realen Schauplätzen in fiktiven Werken ?


    Wenn man einen Roman schreibt, der in der realen Welt der Gegenwart angesiedelt ist, kann man nicht alles erfinden, d.h. man muss schon echte Plätze, Bahnhöfe, Gefängnisse, Hotels etc. verwenden - sonst gäbe es ja keinen Wiedererkennungseffekt beim Leser, und der Roman könnte in Paris, London oder Wien spielen, und der Leser würde den Unterschied nicht merken.


    Aufpassen muss man nur, dass man diese echten Locations nicht durch den Dreck zieht bzw. deren Ruf schädigt. Das muss natürlich vermieden werden.
    Gibt es eine Location, die im Roman schlecht weg kommt, sollte man diese besser erfinden, wie beispielsweise die beiden Jugend-Psychiatrien in Markkleeberg und Göttingen, die ich erfunden habe.
    Ochsenzoll in Hamburg gibt es ja tatsächlich, aber darüber schreibe ich ja nichts Schlechtes.


    Bei Personen ist es noch krasser: Reale Personen sollten im Roman nicht vorkommen. Manchmal ist es sogar schwierig, wenn sich jemand im Roman wieder zu erkennen glaubt. Dann müsste er auf Rufschädigung klagen. Meines Wissens gibt es dabei jedoch nur geringe Chancen auf Erfolg, denn die Beweislast liegt beim Kläger - und es gibt immer noch die künstlerische Freiheit des Autors.


    Beispielsweise glaubten Dutzende Personen sich in Maragret Mitchels "Vom Winde verweht" wieder zu finden. Das Buch gibt es aber immer noch am Markt.


    Soviel dazu meine Meinung - allerdings bin ich kein Jurist.


    Beste Grüße,
    Andreas

  • Evelyn und Pulaski treffen nun endlich aufeinander und ziehen sofort an einem Strang – so hatte ich das erhofft. Allerdings hält Evelyn Lisa für die Täterin, Pulaski hält sie für ein Opfer und sie diskutieren darüber … okay, durch Sybil wird dann erklärt, wieso es zwei Mädchen gibt.


    Am Ende des Abschnittes gibt es eine spannende Situation durch die zusätzliche Information von Patrick und dann ist die Terrassenscheibe eingeschlagen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Sybil schon irgendwo im Haus ist. Das riecht nach Showdown. Schade, dass ich während der Arbeitswoche und der vielen Fussballspiele so wenig Zeit zum lesen habe. Das Buch ist sooo spannend!

  • Bei Lisa dachte ich auch erst an eine Zwillingsschwester. Aber das hat sich ja erledigt. Sybil scheint noch schlimmer zu sein.


    Schön, dass sich Pulaski und Evelyn doch noch treffen, zusammenarbeiten und so gut verstehen. :-)


    Zitat

    Original von Wuermchen:


    Am Ende des Abschnittes gibt es eine spannende Situation durch die zusätzliche Information von Patrick und dann ist die Terrassenscheibe eingeschlagen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Sybil schon irgendwo im Haus ist. Das riecht nach Showdown.


    Ich bin schon ganz hibbelig wie es weiter geht. Das Buch werde ich heute wohl noch durchlesen müssen. ;-)

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ja die beiden sind schon ein DreamTeam.
    Hast du Pläne, Andreas, die beiden noch öfter zusammen treffen zu lassen? Gibt es weitere Bände im Kopf?


    Nein, es wird definitiv keine Fortsetzung von Evelyn Meyers & Walter Pulaski geben. Diese Konstellation - junge Wiener Anwältin trifft auf Leipziger Kripobeamten - gibt es nur in diesem Roman, und der soll eine einmalige in sich abgeschlossene Handlung haben.


    Möglicherweise könnte es mal einen Roman mit Evelyn Meyers geben, falls sie auf einen interessanten Fall stößt, doch geplant ist noch nichts in diese Richtung ... ach übrigens ....


    WER SAGT, DASS DIE BEIDEN DEN ROMAN ÜBERLEBEN ???


    Beste Grüße,
    Andreas

  • Zitat

    Original von Andreas Gruber


    Nein, es wird definitiv keine Fortsetzung von Evelyn Meyers & Walter Pulaski geben. Diese Konstellation - junge Wiener Anwältin trifft auf Leipziger Kripobeamten - gibt es nur in diesem Roman, und der soll eine einmalige in sich abgeschlossene Handlung haben.


    Eigentlich schade.
    Mir haben beide sehr gut gefallen. :-)


  • Die müssen einfach überleben :chen




    :write

  • Mich hat das Zusammentreffen auch verwundert. Ich dachte eher Polizist und Anwältin sind wie Hund und Katz, da wird so richtig gezofft.... :grin


    Aber nada, nix drin... :chen


    Die Prise Humor im Roman gefällt mir auch besser, doch leider wird hier der Ernst der Story leicht verwässert.


    Sodele, nun Käffchen trinken, und den Rest voll lesen....

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Andreas Gruber


    Nein, es wird definitiv keine Fortsetzung von Evelyn Meyers & Walter Pulaski geben. Diese Konstellation - junge Wiener Anwältin trifft auf Leipziger Kripobeamten - gibt es nur in diesem Roman, und der soll eine einmalige in sich abgeschlossene Handlung haben.


    ;-(
    Ich finde, dass Evelyn die perfekte Protagonistin für eine Reihe wäre. Von einem Duett mit Pulaski würde ich absehen. Das ist einmal ganz nett, aber ansonsten fände ich vor allen Dingen die räumliche Distanz zwischen den beiden zu groß, als dass ihr Aufeinandertreffen ein weiters Mal logisch einzuflechten ginge.



    Dieser Abschnitt hört ja an einer gemeinen Stelle auf. Aber ich wollte dann gestern Abend doch brav an der gekennzeichneten Stelle Schluss machen, obwohl ich gerne noch ein paar Seiten gelesen habe. Ich bin gespannt, was da in Boltons Haus passieren wird. Und ob Bolton tatsächlich der Mörder ist, denn trotz des Humpelns bleibt ja immer noch der durchgestrichene Name auf der Liste übrig. Der ist sicher nicht nur zum Spaß da und die Erpressergelder gehen ja auch nicht auf Boltons Konto. Ich glaube ja fast, dass das Humpeln nur eine falsche Fährte ist.
    Ansonsten ist Pulaski in großer Gefahr. Ich könnte mir vorstellen, dass der Angeschossene seine Stimme erkennt oder ihn sogar kurz gesehen hat. Wenn es also Bolton ist und der ne Waffe und genügend Beruhigungsmittel für eine Horde Elefanten im Haus hat, sähe es für Pulaski schlecht aus. Und ich fände es ja schade, wenn seine Tochter noch zur Vollwaisen wird. Ebensowenig will ich, dass Evelyn stirbt. Ich würde es ihr und Patrick ja gönnen, wenn sie ein glückliches Pärchen werden würden.



    Die Sache mit Sybil und Lisa finde ich interessant. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass eine von Lisas Teilpersönlichkeiten die Morde verübt, während die anderen nichts davon wissen.
    Ich bin jetzt noch etwas verwirrt. Einerseits scheint Sybil ja zu glauben, sie wäre Lisa, andererseits geht sie beim Klingeln des Handys davon aus, dass sie von Lisa angerufen wird. :gruebel
    Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Gibt sie sich bewusst für Lisa aus [z.B. als sie Smolle besucht], oder ist sie der Überzeugung, dass sie Lisa ist?


    So langsam setzten sich ja sämtliche Puzzleteile zusammen. Was besonders erschreckend ist, ist, dass es von diesen Schiffreisen scheinbar mehrere gegeben hat. Da es sich um andere Länder gehandelt hat, bleibt die Frage, ob es sich auch um die gleiche Gruppe Männer, bzw. um das gleiche Schiff handelt.


    Was mich schon die ganze Zeit wundert, ist, dass die Leute auf dem Schiff es zugelassen haben, dass sie derart viele Zeugen haben. Wenn man schon die Grenze von Entführung, Vergewaltigung, Misshandlung [und das alles an Kindern] überschreitet, warum dann nicht auch noch den letzten Schritt gehen und die Zeugen auf See 'beseitigen'?


    Wenn man davon ausgeht, dass die drei bekannten Schiffsreisen alle von der selben Gruppe oder zumindest vom selben Kapitän geführt wurden, dann kommen da doch einige Kinder zusammen, die irgendwann einmal erwachsen werden. Wie man ja an Evelyns Beispiel sieht ist es auch für Kinder möglich traumatische Erlebnisse zu verarbeiten [oder zu verdrängen] und in ein bestmöglich normales Leben einzutreten. Die Möglichkeit, dass also ein Kind irgendwann einmal etwas ausplaudern wird, besteht und ist durchaus greifbar. Zumal Lisa ja ihrer Reaktion nach auch z.B. den Namen des Schiffes kannte. Warum haben sie die Kinder also am Leben gelassen? Weil das humaner ist? Weil es sonst das Buch nicht gäbe? ^^

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Endlich finden die beiden Handlungsstränge zusammen und Evelyn und Pulaski können sich über die bereits ermittelten Details der beiden Fälle austauschen.
    Anfangs dachte ich ja auch, das Lisa womöglich eine Zwillingsschwester hat - dass es sich um eine gänzlich fremde Person handelt, die Lisa sozusagen "imitiert" wäre mir nie in den Sinn gekommen. Ist das tatsächlich möglich, dass Menschen sich dermaßen in andere hineinversetzen können, so dass sie deren Identität annehmen? Denn das scheint Sybel perfekt zu gelingen, schließlich gehen alle davon aus, dass es sich bei ihr um Lisa handelt.


    Evelyns eigenes Schicksal ist verdammt hart. Es wundert mich ein bisschen, dass sie in Lisa daher ausschließlich die Mörderin sieht und nicht das missbrauchte Mädchen, das dahinter steckt.


    Dass es keine Fortsetzung um Evelyn und Pulaski geben wird, find ich auch schade. Aber vielleicht mit einer/einem von beiden? ;-)