Inhaltsangabe (von Wikipedia):
Im Viktorianischen England des Romans regiert die industrielle Radikale Partei unter der Führung eines langlebigeren Lord Byron, während der Erfinder Charles Babbage erfolgreich einen mechanischen Computer erbaut (tatsächlich die Analytical Engine, nicht die Difference Engine). Der Erfolg wird wirtschaftlich durch die Massenproduktion von Dampfcomputern ausgebeutet, die für einen jähen Fortschritt sorgen. Diese Dampfcomputer werden für all jene Anwendungen verwendet, für die es in unserer realen Welt tatsächlich erst in der heutigen Ära von Informationstechnologie und Internet-Revolution Lösungen gibt. Der Roman untersucht die sozialen Konsequenzen einer solchen Revolution, die sich ein Jahrhundert vor ihrer Zeit ereignet, und wirft so ein Schlaglicht auf unsere eigenen Reaktionen gegenüber all zu raschem Fortschritt.
Die Geschichte zeigt das Schicksal von Sybil Gerard, der Tochter eines exekutierten Ludditen-Agitators, die aus der Oberschicht stammend zur Prostituierten geworden ist, von Edward „Leviathan“ Mallory, einem Paläontologen und Entdecker, und von Laurence Oliphant, einem Diplomaten und Spion. Ihre einzelnen Schicksale ranken sich um einen mysteriösen Lochkartenstapel, der sehr mächtig sein soll.
Meine Kritik:
Prinzipiell interessiert mich das Steampunk-Genre sehr und ich bin mir durchaus bewusst, dass "Die Differenzmaschine" in dem Bereich eine Vorreiterrolle einnimmt (zudem wurde der Roman von zwei nicht gerade unbekannte Herren verfasst). Dennoch macht es ihn nicht lesbarer. Von der ersten Seite an quälte ich mich durch diese, von Details geradezu explodiererenden Geschichte, ohne so etwas wie Spannung zu verspüren. Stattdessen gab es ausschweifende Vorträge, Besuche auf der Rennbahn oder scheinbar niemals enden wollende Dialoge über unwichtigen Alltagskram.
Da das Buch trotzdem von vielen Leuten als wichtig angesehen wird, hatte ich mir dennoch vorgenommen, den Schinken bis zum Ende durchzulesen. Nach der Hälfte musste ich allerdings das Handtuch werfen, weil ich nach wie vor keinen Plan hatte, worauf dieser Roman überhaupt hinaus wollte. Interessante Charaktere zum Mitfiebern suchte ich ebenso vergeblich wie eine tiefergehende Handlung. Meist gab es lediglich Andeutungen auf mehr, aber bevor es tatsächlich spannend wurde, untergrub die nächste Detailflut jedes aufkeimende Interesse.
Ich befürchte, die beiden Autoren sind mit dieser Geschichte einfach zu tief in ihre eigene Welt vorgedrungen und hatten danach Schwierigkeiten, sich mit Infos darüber zurückzuhalten. Bei "Die Differenzmaschine" wäre weniger definitiv mehr gewesen.