'Todesmelodie' - Seiten 001 - 101

  • Zitat

    der hatte ne schlechte Kindheit und das treibt ihn zu seinem aktuellen Handeln


    Spricht da eine Franz-Kennerin oder jemand, der so eine Entschuldigung für kriminelles Verhalten einfach nur zu herangezogen wird, um etwa Strafen abzumildern?


    Denn, mal so ganz ohne Wertung: Wie viel Prozent der Bevölkerung hatten denn schon eine perfekte Kindheit?


    Edit: Ansonsten halte ich mich hier im ersten Viertel wirklich mal zurück; wer Spoiler mag, der lese im Forum schneller als im Buch und voilà ;-)

  • Zitat

    Original von daniel-h:
    Spricht da eine Franz-Kennerin oder jemand, der so eine Entschuldigung für kriminelles Verhalten einfach nur zu herangezogen wird, um etwa Strafen abzumildern?
    Denn, mal so ganz ohne Wertung: Wie viel Prozent der Bevölkerung hatten denn schon eine perfekte Kindheit?


    Pssst...ich habe fast alle Andreas Franz Bücher im Regal und die Hörbücher in der Schublade... ;-) (und ich habe auch fast alle gelesen und gehört- ich mag die Bücher sehr gern. Auch und vielleicht auch gerade wegen den guten Recherchen und den wahren Geschichten, die oft dahinter stecken bzw. inspiriert haben)


    Ich find, dass einfach sehr oft gesagt wird, der/die hatte eine schlechte Kindheit und hat deshalb so und so gehandelt. Quasi als Entschuldigung.
    Denn wie du schon ganz richtig geschrieben hast Daniel

    Zitat

    Wie viel Prozent der Bevölkerung hatten denn schon eine perfekte Kindheit?


    Ich kenne genug Menschen, bei denen es eben nicht perfekt war, aber die haben keinen umgebracht oder sonst was getan. Und vom umgekehrten Fall hört man ja auch. Also zu Hause alles toll und der Sprössling baut den größten Mist.
    Aber in Büchern kommt das wirklich häufig vor, dass das Familienleben ausschlaggebend für das spätere Handeln ist.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von daniel_h:
    Und ich denke, das ist auch eine wichtige Botschaft bei Andreas Franz:


    (a) Niemand wird böse geboren aber
    (b) jeder entscheidet letzten Endes selbst


    Genau so meinte ich das.
    Ich frag mich nur manchmal, ob es bei dem einen oder anderen so veranlagt ist, eher gewalttätig zu werden als ein anderer. Aber das ist eine andere Diskussion.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Man sagt ja immer: Gut Ding braucht Weile.
    Erst warte ich ewig auf das Buch und dann komme ich einfach nicht zum Lesen. Timemanagement = 0. :help [Der Fußball ist Schuld... nur der Fußball]


    Das erste Kapitel habe ich endlich durch. In jeder Halbzeit ein Stück, dann kommt man irgendwann gar ans Ziel :rolleyes


    Ich bin jedenfalls begeistert. Ich mag die Art der Emotionen, die man bereits zu spüren bekommt, obwohl das Buch noch nicht weit voran geschritten ist. Trotzdem ärgere ich mich zusammen mit Julia, wenn es ihr einfach nicht möglich ist, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und ihr altes Leben aufzunehmen. Zumal ich zu den Personen gehöre, die ungern über Probleme reden. Weder mit der Familie oder Freunden und schon gar nicht mit nem Psychoheini *hust* ^^


    Und ich bin neugierig, wo die Sache mit Bertram Junior hinführt. Der scheint ja alles andere als alstrein zu sein, der gute Herr. Und obwohl es doch recht klischeehaft ist, wenn 'wieder mal' der reiche und verwöhnte Sprössling denkt, er kann sich alles erlauben und kommt mit allem durch, bin ich gespannt, wohin die Sache führt. Außerdem habe ich etwas für Geheimzimmer übrig ;)

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Hey Asmos, schön dass es nun bei dir losgeht. (nun sind ja ein paar Fußballfreie Tage :grin)


    Ich konnte mich auch sehr gut in Julia hineinversetzen und auch nachempfinden, dass sie sich etwas fehl am Platze fühlt. Für ihre Kollegen geht der Alltag ganz normal weiter, während sie mit den schrecklichen Erlebnissen zu kämpfen hatte und auch noch hat.


    Zitat

    Und ich bin neugierig, wo die Sache mit Bertram Junior hinführt. Der scheint ja alles andere als alstrein zu sein, der gute Herr. Und obwohl es doch recht klischeehaft ist, wenn 'wieder mal' der reiche und verwöhnte Sprössling denkt, er kann sich alles erlauben und kommt mit allem durch, bin ich gespannt, wohin die Sache führt. Außerdem habe ich etwas für Geheimzimmer übrig ;)


    Und ich habe an der Stelle gedacht, na wieder einer mit einer schlechten Kindheit, die alles entschuldigt / entschuldigen soll. :pille An den verwöhnten, reichen Sprössling, der sich alles erlauben darf, habe ich gar nicht so gedacht. Aber recht hast du. Passt und ist ebenso klischeehaft wie mein erster Gedanke.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi
    Hey Asmos, schön dass es nun bei dir losgeht. (nun sind ja ein paar Fußballfreie Tage :grin)


    Deshalb habe ich gestern gleich weiter gelesen :chen
    Leider bleibt bei der EM nicht nur das Lesen auf der Strecke, sodass man in den Tagen ohne Fußball auch noch jede Menge anderen Kram erledigen muss xx"


    Zitat

    Ich konnte mich auch sehr gut in Julia hineinversetzen und auch nachempfinden, dass sie sich etwas fehl am Platze fühlt. Für ihre Kollegen geht der Alltag ganz normal weiter, während sie mit den schrecklichen Erlebnissen zu kämpfen hatte und auch noch hat.


    Ich kann mir vor allen Dingen in vielen Fällen vorstellen, dass es den Opfern gut täte, wenn sie in ihrem Leben zumindest eine Kontante hätten, an der sie sich festhalten können und die Normalität verspricht. Bei allen schlimmen Dingen, sei es nun der Tod eines geliebten Menschen oder ein sonstiges Unglück, gibt es eine Aufarbeitsungsphase, das ist sicher. Die meisten Menschen müssen sich ihren Kummer von der Seele reden, sonst zerfrisst er sie innerlich. Aber diese Phase dauert nicht ewig an. Irgendwann hat man alles gesagt. Das dauert sicher bei jedem unterschiedlich lang und je nach dem, was einem passiert ist, wird man das, was geschehen ist, natürlich niemals ganz vergessen. Aber ich empfinde es als grundlegend falsch, wenn man diesen Stempel des Opfers oder Hinterbliebenen nicht mehr weg bekommt. Das erinnert doch dann ständig daran, dass etwas schlimmes passiert ist.
    Ich weiß nicht, ob man mir folgen kann ^^"
    Jedenfalls hatte Julia eine lange und intensive Zeit um sich mit dem, was ihr zugestoßen ist, außeinanderzusetzen. Ihr Verlangen in ihre alte Welt zurückzukehren ist da. Zumal ich nicht weiß, vor was man sie beschützen will. Wenn es nur darum geht, dass sie derartige Fälle eventuell nicht verkraften kann, dann müsste sie den Polizeidienst ja vollständig aufgeben. Denn die Erinnerung an das, was geschehen ist bleibt ja. Das ist auch nach zehn Jahren nicht einfach so weg.
    Das ist allgemein ein schwieriges Thema :gruebel


    Zitat

    Und ich habe an der Stelle gedacht, na wieder einer mit einer schlechten Kindheit, die alles entschuldigt / entschuldigen soll. :pille An den verwöhnten, reichen Sprössling, der sich alles erlauben darf, habe ich gar nicht so gedacht. Aber recht hast du. Passt und ist ebenso klischeehaft wie mein erster Gedanke.


    Es sind immer die kleinen, verkappten Genies ;)
    Bertram erinnert mich ein wenig an Raphael aus Vincent Kliesch "Die Reinheit des Todes", wobei der ja noch zusätzlich einen gewaltigen Sprung in der Schüssel hatte. Aber beiden Jungen scheint ihr Reichtum, bzw. der Reichtum ihrer Eltern viele Möglichkeiten zu eröffnen, die ein 'Normalsterblicher' vielleicht gar nicht hätte. Jedenfalls befand sich auf der Hinterseite meines Kleiderschrankes lediglich die Rückwand des Badezimmers und kein geheimer Raum...

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Ich verstehe schon, was du meinst. Aber leider bekommt man den "Stempel" immer schwer wieder los.
    Dabei muss ich immer so an einen Arbeitskollegen aus meiner alten Firma denken. Der hatte auch seinen "Stempel" weg. Herzinfarkt, er muss geschont werden. Dabei wollte er ganz normal arbeiten und behandelt werden. Und ist man normal mit ihm umgegangen, kamen die alten Arbeitskollegen und haben einem auf die Finger gehauen.


    Ich denke mal, dass man sicher sein will, dass Durant ihrem Job wieder gewachsen ist, und dass sie sich nicht selbst im Weg steht. So versuche ich mir das Handeln von Berger zu erklären. Es war ja Anweisung von oben, dass Durant nochmal zu einem Therapeuten soll.


    Zitat

    Es sind immer die kleinen, verkappten Genies ;)Bertram erinnert mich ein wenig an Raphael aus Vincent Kliesch "Die Reinheit des Todes", wobei der ja noch zusätzlich einen gewaltigen Sprung in der Schüssel hatte. Aber beiden Jungen scheint ihr Reichtum, bzw. der Reichtum ihrer Eltern viele Möglichkeiten zu eröffnen, die ein 'Normalsterblicher' vielleicht gar nicht hätte.


    Gut, das macht mich jetzt neugierig auf Vincent Kliesch "Die Reinheit des Todes". Das Buch habe ich hier, aber noch nicht gelesen. Muss ich mir dann wohl mal schnell vornehmen. :-)

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi
    Ich verstehe schon, was du meinst. Aber leider bekommt man den "Stempel" immer schwer wieder los.
    Dabei muss ich immer so an einen Arbeitskollegen aus meiner alten Firma denken. Der hatte auch seinen "Stempel" weg. Herzinfarkt, er muss geschont werden. Dabei wollte er ganz normal arbeiten und behandelt werden. Und ist man normal mit ihm umgegangen, kamen die alten Arbeitskollegen und haben einem auf die Finger gehauen.


    Es ist ja durchaus verständlich, dass es schwer ist den richtigen Weg zu finden, mit 'solchen' Personen umzugehen. Aber ich finde, man sollte zumindest zuhören, was diese Menschen zu sagen haben und wenn sie nicht auf großes Mitleid und großartiges Getue aus sind, dann spricht nichts dagegen, dass man sie behandelt, wie jeden normalen Menschen auch. Immerhin sind sie ja nichts anderes.
    Aber es ist leider einfach so, dass wir meistens nicht wissen, wie wir mit solchen Situationen umgehen, die wir selbst nie erlebt haben. Ich merke das immer, wenn z.B. ein Kunde in einem Rollstuhl ins Büro kommt. Ich weiß dann nie, ob ich aufspringen und die Tür aufmachen soll oder ob der Kunde das selbst machen will, auch wenns nicht so einfach ist, er aber selbstständig sein will.


    Zitat

    Gut, das macht mich jetzt neugierig auf Vincent Kliesch "Die Reinheit des Todes". Das Buch habe ich hier, aber noch nicht gelesen. Muss ich mir dann wohl mal schnell vornehmen. :-)


    Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen. Ebenso die anderen beiden Teile der Trilogie. Ich hoffe, du wirst auch viel Spaß damit haben ;)

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus