Verliebt in Hamburg: Ein Stadtverführer - Nina George

  • Kurzbeschreibung
    Nina George bietet einen charmanten, persönlichen und hintergründigen Blick auf die Eigenheiten der Freien und Hansestadt Hamburg. Als leidenschaftlich-neugierige Stadtläuferin durchstreift sie Straßen und Viertel, nimmt sich besonderer Orte und Lokale an, entdeckt inmitten geschäftigen Treibens »Gemütsasyle für Fliehende«. Glück - das bedeutet auch, auf den Bordsteinkanten in der Schanze zu sitzen, Halbtagsurlaub in Blankenese im August und vielleicht eine winterliche Punschfahrt auf der Alster. Kleinen Marotten hanseatischer Art begegnet die Autorin mit liebevoller Ironie, und selbst der allwöchentliche Stau im Elbtunnel wird zum Gegenstand vergnüglicher Reflexion. Ein Buch, das lockt und verführt - und mitten hineinführt ins Innenleben, an den Puls der »sehenswertesten Stadt«. Mal poetisch, mal bissig, aber immer mit der unheilbaren Liebe einer Hamburg-Süchtigen.


    Über den Autor
    Nina George, am 30. August 1973 geboren, lebt in Hamburg, glaubt an Universumsbestellungen, Liebe auf den dritten Blick, die Ehe und die Macht erstklassiger italienischer Küche.
    Unter ihrem Pseudonym Anne West sind Sachbücher rund um Liebe, Lust und Partnerschaft erschienen. Seit 1993 ist sie als Journalistin tätig - zunächst für Penthouse , dann für das Hamburger Abendblatt . Heute schreibt sie freiberuflich als Kolumnistin u.a. für Cosmopolitan, TV Movie und MISS-Die Junge Wienerin.


    Meine Meinung
    Hamburg, das ist ein Gefühl, nicht nur einfach eine Stadt aus Glas, Beton und Stahl. Das wurde mir bewusst, als ich 2008, nach über 20 Jahren, zum ersten Mal wieder dort war. Schon als ich vom Zug aus die Kräne sah, mit dem Zug die Elbe überquerte und in den Bahnhof einfuhr, packte mich die Vorfreude und es war es für mich, als wäre ich nie weg gewesen. Hammonia, die Schöne, hieß mich willkommen und lässt mich seitdem nicht mehr los.


    Genau dieses Gefühl, das ich damals hatte, habe ich den Kolumnen Nina Georges wiedergefunden, die diese Stadt mit dem Herzen sieht und beschreibt, die die kleinen Dinge schildert und dem Leser nahe bringt, die Reisenden und Besuchern, die die Stadt mit klassischen Reiseführern und strikt ausgearbeiteten Besichtigungsprogrammen erkunden, oftmals entgehen. Nina Georges Botschaft lautet: Einfach mal Innehalten, die Augen öffnen und auf das scheinbar Unscheinbare, Unwichtige achten und Du wirst reicht beschenkt werden. Nina George zeigt in diesen Kolumnen ihr ganz persönliches Hamburg und damit auch jede Menge besonderer Flecken, Lokalitäten und Orte, von denen einige nach dieser Lektüre dieses Buches ganz oben auf meiner "unbedingt-ansehen-und-nachfühlen" Liste für den nächsten, übernächsten, überübernächsten.... Aufenthalt in Hamburg gelandet sind. Gleichzeitig gibt Nina George auf humorvolle Weise Tipps, die man als Gast dieser Stadt beherzigen sollte, um möglich nicht in irgendwelche Fettnäpfchen zu treten. Hierzu hat mir das Kapitel "Helau!Pardon: Alaaf!" besonders gut gefallen!


    In jeder dieser 100 Kolumnen, von denen 84 in den letzten 5 Jahren immer Donnerstags im Hamburger Abendblatt veröffentlicht wurden, sowie 16 neue, bislang unveröffentlichte Texte, spürt man Nina Georges tiefe Liebe zu dieser Stadt. Jeder dieser 100 Texte erweckt beim Lesen die Sehnsucht nach Hamburg, nach Hammonia, der schönen, sodass man lieber gleich als später seine Koffer packen und sofort zurück nach Hamburg möchte. Laue Sommernächte an der Alster, verregnete Novembertage in Cafés oder die Adventszeit auf den Hamburger Weihnachtsmärkten - diese Stadt ist zu jeder Jahreszeit mehr als eine Reise wert. Nina Georges wunderbare Sprache, der zauberhafte Stil, der mich schon in der Mondspielerin so berührt hat, tut ein Übriges, um dieser tollen Stadt endgültig zu verfallen.


    Als ich nach meinem ersten Besuch 2008 wieder nach hause fuhr, die Kulisse und die Kräne aus dem Zugfenster immer kleiner werden sah, da blieb ein Stück von mir in Hamburg und bei den Freunden, die ich dort gefunden habe, zurück. Seitdem zieht es mich immer wieder in diese Stadt. Nina Georges Liebe zu Hamburg kann ich mit jeder Faser meines Herzens nachempfinden. Und ihre wunderbare Liebesgeschichte an diese Stadt holt mir Kapitel für Kapitel die Erinnerung an meine Aufenthalte dort zurück, frischt sie auf und lässt mich träumen.

  • Allein diese grandiose Rezi ist es wert dieses Buch zu lesen.
    Danke dafür. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ein wunderschönes Büchlein, dieses Verliebt in Hamburg – Ein Stadtverführer. Und ein wunderschöner, aber dennoch missverständlicher Titel. Ja, es geht um Hamburg, wie Bouquineur in ihrer Rezi schon ausführlich beschrieben hat, aber auch um so viel mehr. Für mich geht es in erster Linie um die Menschen an dem Ort, an dem man sich zuhause fühlt. So ist es ein Buch, das weit universeller ist als der Titel vermuten lässt. Die Einzigartigkeit dieser besondere Stadt wird dennoch eingefangen.


    Es sind kleine Alltäglichkeiten, die uns einen anderen Blick auf das Leben ermöglichen. Diese hat Nina George eingefangen und in einer sehr knappen, aber durchaus lebendigen und mitreißenden Sprache genau auf den Punkt gebracht. Kleine, feine Geschichten, die man alle hintereinander lesen kann, die aber auch immer wieder zum Blättern und Schmökern einladen.


    Fazit: Für Hamburgliebhaber, -besucher, -bewohner – aber auch für alle anderen! Ein Buch mit kurzen Geschichten über das Leben, zum Schmunzeln, Nachdenken und vor allem zum Wohlfühlen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Lese-rina ()