"Sieben Tage ohne" von Monika Peetz
320 Seiten, Taschenbuch
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Reihe: Die Dienstagsfrauen 2
Kurzbeschreibung:
Die Fortsetzung des Bestsellers "Die Dienstagsfrauen"
Die Dienstagsfrauen gehen fasten. Fünf ungleiche Freundinnen, ein gemeinsames Ziel: Entschleunigen, entschlacken, abspecken, so lautet das Gebot der Stunde. Zu ihrem jährlichen Ausflug checken die Dienstagsfrauen im einsam gelegenen Burghotel Achenkirch zum Heilfasten ein. Sieben Tage ohne Ablenkung. Kein Telefon, kein Internet, keine Männer, keine familiären Anforderungen und beruflichen Verpflichtungen. Leider auch sieben Tage ohne Essen. Theoretisch jedenfalls. Quälender Heißhunger, starre Regeln und nachreisende Probleme führen zu immer neuen Heimlichkeiten und gefährden jeden Therapieerfolg. Statt Entspannung gibt es Missverständnisse, Streit und schlaflose Nächte. Die schwerste Prüfung jedoch steht Eva bevor. Hinter den dicken Burgmauern begibt sie sich auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater. Sie entdeckt, dass man manche Familien geheimnisse besser ruhen ließe ...
Meine Rezension:
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Nette Frauenliteratur für zwischendurch
Einmal im Monat an einem Dienstag treffen sich die „Dienstagsfrauen“ – die fünf ungleichen Freundinnen Eva, Judith, Caroline, Estelle und Kiki. Jede der Frauen hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und so kommt es, dass das monatlich anberaumte Treffen nicht stattfindet, weil außer einer alle anderen Freundinnen absagen: Keine Zeit, keine Zeit. So beschließen die fünf eine Woche gemeinsamen Urlaub zu machen. Und Eva weiß auch schon wo es hingehen soll: Auf die Burg Achenkirch im Altmühltal, eine Woche zum Heilfasten! Doch anderen Frauen ahnen nicht, dass Eva in Achenkirch nach ihrem leiblichen Vater suchen will …
Die Grundstory von „Sieben Tage ohne“ ist schnell erzählt und erinnert ein wenig an „Sex and the City“, nur dass es nicht vier Freundinnen sind, sondern fünf und dass wir uns nicht in New York City befinden, sondern in Achenkirch. Ansonsten ist der Vergleich mit der beliebten TV-Serie keinesfalls weit hergeholt: Wir haben eine männerfressende Freundin, die mit der perfekten Familie, eine mit dem perfekten Job, die mit den Job- und Geldproblemen und eine mit esoterischem Touch, die alles ausprobiert. Fünf Typen von Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten (auch vom Wesen her) und trotzdem sind sie befreundet und ergänzen sich gegenseitig. So weit, so gut.
Der Einstieg in „Sieben Tage ohne“ fiel etwas schwer, zumal wenn man den Vorgängerband „Die Dienstagsfrauen“ nicht gelesen hat. Die Freundinnen werden dem Leser zuerst noch mal vorgestellt bzw. in Erinnerung gerufen und das ist zunächst etwas anstrengend, weil viele Fakten zu verdauen sind (vor allem „wer ist wer“). Als es jedoch endlich auf die Burg Achenkirch zum Abspecken geht, grenzen sich die Freundinnen charakterlich nach und nach voneinander ab und man merkt schnell: „Ach, das war die Freundin, die …“ Somit fällt eine Identifikation mit den Frauen sehr leicht, denn Monika Peetz beschreibt viele alltägliche Probleme und Sorgen, mit denen Frauen in der heutigen Zeit zu kämpfen haben, auf unterhaltsame Weise. An dieser Stelle möchte ich trotzdem noch mal betonen, dass man den Vorgängerband NICHT gelesen haben muss, um „Sieben Tage ohne“ genießen zu können.
Fast rückt hierbei die Grundstory, dass Eva auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater ist, in den Hintergrund. Doch auch dieser Hauptbestandteil des Buches wird lustig und unterhaltsam, manchmal auch gefühlvoll erzählt und am Ende zur Zufriedenheit des Lesers aufgelöst, wenn diese Auflösung auch nicht wirklich überraschend daherkommt.
Monika Peetz‘ Schreibstil liest sich gut, allerdings stießen mir hier und da einige „Satzungetüme“ auf, die so viele Informationen enthielten, dass ich sie mehrmals lesen musste, um alle Informationen wirklich aufzunehmen. Hat man sich an diesen Stil erst einmal gewöhnt, liest sich dieser 330-seitige Roman fix weg.
„Sieben Tage ohne“ ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer, humorvoller Frauenroman, der trotz (oder gerade aufgrund) seiner Detaildichte dazu einlädt, völlig in ihm zu versinken. Lediglich der etwas holprige Einstieg führt zu einem kleinen Sternchen-Abzug. Wer eine witzige Geschichte über Freundinnen, die Suche nach dem leiblichen Vater und das Heilfasten lesen möchte, kann hier zugreifen. “Die Dienstagsfrauen” gelesen zu haben, ist für das Verstehen von “Sieben Tage ohne” nicht nötig.
4 von 5 Sternchen