Eine Hamburgerin zieht nach Bayern und schreibt einen Alpenkrimi. Das macht mich als ebenfalls Zugezogene im schönen Freistaat ja gleich neugierig – aber auch ein bisschen skeptisch. Und das leider zu Recht.
Die Geschichte beginnt mit einem abgestürzten Gleitschirmflieger. Erst einmal für Franz Holzhammer, Polizist in Berchtesgade, keine Sensation, Sportunfälle gibt’s in den Bergen durchaus ab und an mal. Aber dass man so gar nicht erkennt, woran der junge Mann gestorben ist, macht ihn schon ein wenig misstrauisch.
Kurz darauf wird eine weitere Touristin tot aufgefunden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Todesfällen gibt?
Neben dem Holzhammer Franz gibt es dann noch die von ihrem Mann betrogene Ärztin Christine, die sich ihrerseits fragt, wie ihre Patientin auf einer simplen Bergwanderung tot umfallen konnte.
Alpenkrimis strotzen ja in der Regel sowieso schon vor Klischees. Wenn sie dabei aber amüsant und wenigstens halbwegs spannend sind, lese ich sie trotzdem gerne. Hier kommen aber leider sowohl Humor als auch Spannung zu kurz und die Klischees sind einfach zu dick aufgetragen. Der dicke kleine Dorfpolizist Holzhammer, der unfähige aus München strafversetzte Vorgesetzte, die Ärztin mit sperrigem Doppelnamen, etc.
Dann gibt es noch Einschübe aus Sicht des Täters, der am Anfang konsequent „die Gestalt“ genannt wird. Dies soll den Leser wohl über Geschlecht des Täters in die Irre führen – allerdings wird das Motiv schon sehr früh bekanntgegeben und dann auch die Identität viel zu früh und meiner Meinung nach grundlos aufgelöst.
Alles in allem leider keine überzeugende Geschichte und weitere Bände mit Holzhammer & Co. werde ich mir wohl sparen.