Die Kinder aus Theresienstadt - Kathy Kacer (ab ca. 12)

  • Die Kinder aus Theresienstadt - Kathy Kacer


    Inhalt
    Theresienstadt 1943: Die 13-jährige Jüdin Clara und ihre Familie muss im Getto leben. Als die Kinderoper Brundibar anlässlich der Rot-Kreuz-Inspektion aufgeführt werden soll, erhält Clara eine Hauptrolle.
    Wochenlang üben die 13-jährige Clara und ihre Freunde im Getto die Oper "Brundibar" ein. So lässt sich der angsterfüllte, entbehrungsreiche Lageralltag besser überstehen. Eines Tages merken die Kinder allerdings, dass ihre Aufführung missbraucht werden soll: Die Lagerleitung will einer Delegation des Roten Kreuzes mit den "glücklichen" Kindern eine heile Welt vorgaukeln. Da planen diese das üble Spiel zu durchkreuzen und hoffen, der Außenwelt ein Zeichen geben zu können. Vergebens.


    Autorin


    Kathy Kacer widmet sich in ihren historischen Romanen für Kindern ausschließlich dem Holocaust.
    Sie hat in ihrem Beruf als Psychologin viel mit Jugendlichen gearbeitet.
    Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in Toronto.
    Der Roman - Die Kinder aus Theresienstadt - ist ihr erster Roman, der in Deutschland erschienen ist.



    Meine Meinung


    Ein meiner Meinung nach doch sehr Kind und Jugendgerechter Roman über das Thema des Holocaust.
    Der die Schrecken des Holocaust und das Leben im Ghetto Theresienstadt sehr deutlich darstellt, aber eben auch ohne jüngere Leser derart zu verstören, daß sie zu traumatisiert werden um sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.


    Auch ist die Sprache und der Stil so gehalten, daß gerade auch Kindern im ungefähren Alter ab ca. 12, 13 ihn gut verstehen können und auch vom Aufbau her so gehalten, daß sie ein Interesse für da Thema entwickeln können.


    Aber auch für ältere und Erwachsene hat dieses Buch noch etwas "neues", das doch in vielen Büchern kaum oder gar nicht zur Erwähnung kommt.
    Die Entstehungsgeschichte der Kinderoper - Brundibár - des Komponisten Hans Krása, der selber in Theresienstadt inhaftiert war.
    Mir selber, die ich doch schon sehr viele Bücher zu dem Thema gelesen habe, war auch diese Kinderoper nur am Rande bisher bekannt.


    Im Lager dient sie als großer Hoffnungsträger, schafft das, was vieles andere nicht schafft - Hoffnung und ein kurzes Vergessen des furchbaren Alltages.



    Clara lebt in Prag und muß mit Ihren Eltern und dem Bruder Peter wie so viele andere Juden in das Ghetto Therezín - Theresienstadt umziehen.
    Sie können nur wenig mitnehmen und müssen alles liebgewonnene in der Heimat zurücklassen.
    Dort angekommen erleben sie den ersten Schock, als alle getrennt werden.
    In Theresienstadt werden Männer, Frauen und Kinder strikt getrrennt und kommen in verschiedenen Baracken unter.


    Clara kommt in den sogenannten Mädchenschlafsaal und muß sich erst einmal an die Schrecken und "neue" Leben gewöhnen.
    Die "Eingewöhnung" wird durch den Zusammenhalt der vielen Mädchen die ihren Schlafsaal teilen erleichtert, die alle in ihrer Schicksals/Zwangsgemeinschaft zu einem gewissen Zusammenhalt gefunden haben und sich gegenseitig trösten und unterstützen.


    - In Theresienstadt waren im Gegensatz zu anderen Lagern, viele Kinder.
    Auch wurde dort versucht, siee ein wenige besser zu behandeln, als die Erwachsenen. Ihre Unterkünfte waren ein klein wenig bewohnbarer und ihre Essenrationen versuchte man etwas größer zu halten.
    (Natürlich relativ gesehen, da weder für Erwachsene noch für Kinder dort menschenwürdige Zustände herrschten)
    Es wird deutlich, daß Thersienstadt als ein "Vorzeigelager" mißbraucht wurde.


    Clara lebt sich so gut es eben unter den Umständen möglich ist in Therezín ein.
    Da sehr viele Künstler und Wissenschaftler in dem Lager waren, wurde ein geheimer Unterricht für Kinder organisiert, so daß die Kidner dort auf einem Dachboden weiter Unterricht erhielten.


    Dann soll die Oper -Brundibár - die in einem Wasisenhaus in Prag uraufgefürt wurde, in Theresienstadt erneut aufgeführt werden.
    Der Komponist Hans Krása der ebenfalls in dem Lager war, konnte seine Partitur nicht mitnehem und schrieb sie dort auf gesammeltem Papier aus dem Kopf erneut.


    Clara, die gerne singt uns spielt, begeistert sich für die Idee und hofft, eine der Rollen in der Oper zu bekommen.....


    Dargestellt wird der Roman aus der Sicht Claras. Ihre Erlebnisse, Freundschaften und die Leiden ihrer Familie werden ausführlich geschildert. Eben die Begeisterung Claras an der Oper, die sie für sich als eine Art Zuflucht und Hoffnungsträger im Grauen des Alltages sieht.


    Auch sind im Buch einige Zeichnungen von Helga Weissova, die als Zwölfjährige selbst in Theresienstadt inhaftiert war, enthalten.



    Die Oper wurde im Ghetto 55 Mal aufgeführt und Kinder die deportiert wurden und eine Rolle innehatten wurde immer wieder "ersetzt", so daß es möglich war, diese Oper so oft aufführen zu können.



    Fazit
    Ein sehr gut geschriebenes Buch über die Zustände und das Leben im Lager Thereseienstadt aus der Sicht der 13 Jährigen Clara, die dort mit ihrer Familie interniert war.
    Zugleich auch die Entstehungsgeschichte der Kinderoper Brundibár des Komponisten Hans Krása, die es möglich machte, daß eine gewissen Hoffnung entstehen konnte und die Möglichkeit bot, dem schrecklichen Lagerleben einige Momente zu entfliehen.
    Meiner Meinung nach doch gut geeignet für jüngere Kinder um sich mit dem Thema zu beschäftigen und einen Einblick in das "Leben" während des Holocaust zu bekommen.