"Poetry on the road" 2012

  • Bis zum 4 Juni findet das Literaturfestival "poetry on the road" statt. Es kommen viele bedeutende Autoren, unter ihnen Cees Nooteboom, Ulla Hahn, Raphael Urweider, Esther Kinsky uva.


    Ich kann leider nicht hin, versuche aber durch die zahlreichen Radiosendungen zum und über das Festival doch noch einiges mitzubekommen.


    Highlights – Poetry on the Road 2012 kommen auf Nordwestradio
    Samstag, 02. Juni 2012, 23.05-24.00 Uhr
    Sonntag, 03. Juni 2012, 19.05-20.00 Uhr
    Montag, 04. Juni 2012, 19.05-20.00 Uhr
    http://www.poetry-on-the-road.com/


    Dichter beim Frühstück kommt schon morgen früh um 9.05 Uhr.


    Um 16.Uhr folgt dann: Neues aus der Welt der Poesie – Ein Live-Gespräch am runden Tisch
    mit: Michael Augustin, Kathrin Schmidt, Raphael Urweider, Ulla Hahn u.a.


    Auch Sonntag kommen noch ein paar Sendungen.

  • Karsten Binder im Gespräch mit Esther Kinsky


    Esther Kinsky las gleich zu Beginn live ein Gedicht aus ihrem Buch „Aufbruch nach Patagonien“. Wirklich ganz ansprechend.
    Dann sprechen Karten Binder und Ester Kinsky über dieses neue Gedichtband und wie sie nach Banat kam, wo sie früher lebte. Sie ist bekannt für ihren Erfolgsroman Banatsko.


    Kurzbeschreibung:
    In ihrem zweiten Gedichtband nach die ungerührte schrift des jahrs (2010) führt Esther Kinsky ihre lyrische Erkundung des Lebens fort und erweitert den Kosmos ihrer Bilderwelt Natur, Landschaft, Jahreszeiten um Themen, die sie weit über ihr bisheriges Zentrum Mitteleuropa hinausführen. Mit leisem und wissendem Humor bricht sie auf nach Patagonien, ein Land der Sehnsüchte und Träume, folgt den Flügen der schwarzen Raben.


    Über die Autorin:
    Esther Kinsky, geb. 1956 in Bad Honnef, lebt in Berlin und in Battonya/Ungarn, nahe der Grenze zu Rumänien und Serbien. Schriftstellerin, Übersetzerin aus dem Polnischen, Russischen und Englischen. 2009 war sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert und erhielt den Paul-Celan-Preis.
    Zuletzt veröffentlichte sie den Roman Banatsko, der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011 stand, sowie ihren zweiten Gedichtband Aufbruch nach Patagonien.

  • Karsten Binder im Gespräch mit Erik Lindner:


    Mit seiner Übersetzerin ist der Niederländer Erik Lindner anwesend.


    Er liest auf Niederländisch.
    Rosemarie Still liest dann die deutsche Übersetzung.
    In einem kurzen Gespräch wird diskutiert, ob Lindner schwer oder leicht zu übersetzen ist und wie zufrieden der Autor mit der Übersetzung ist.





    Karsten Binder im Gespräch mit Jaap Blonk:


    Der Niederländische Klangpoet Jaap Blonk liest live auf seine ungewöhnliche Art einen Text über Geräusch. Er flüstert und wispert, zieht die Wörter in die Länge, beschleunigt dann.


    Sie diskutieren dann über Methode und Absicht des Dichters.
    Das künstlerische Programm ist das zerlegen der Sprache in Klänge, um Sound zu schaffen.
    Inspiriert vom Dadaismus und beeinflusst von der Mathematik beim entwickeln der Lautgedichte.
    Lautpoesie kann Irritieren oder belustigen, ist auf jeden Fall schwer zu ignorieren.


    Über den Autor:
    Jaap Blonk, geboren 1953 in Woerden, Niederlande, arbeitet als autodidaktischer Komponist, Performer und Klangpoet.





    Karsten Binder im Gespräch mit Giovanni Nadiani:


    Nadiani liest ein Lautgedicht über die Natur, die seiner Meinung nach in Italien nicht genügend respektiert wird. Er liest ungewöhnlicherweise in seiner Muttersprache Romagnolo.
    Dann übersetzt er noch sein Gedicht in in Deutsch, wobei man merkt, dass es Grenzen bei Übersetzungen gibt.


    Nadiani, der auch mal in Bremen lebte, interessiert sich sehr für kleine, weniger bekannte Sprachen, sogar für Plattdeutsch. Er übersetzt viel.


    Über den Autor:
    Der 1954 geborene Schriftsteller Giovanni Nadiani ist in beinahe allen europäischen Sprachen zuhause, darüber hinaus übersetzt er auch noch aus dem Plattdeutschen und aus dem Flämischen - in der Zeit, die ihm dann noch übrig bleibt, lehrt er an den Universitäten von Bologna und Forlí. Die Büchervon Günter Kunert und Matthias Politycki hat er in Italien bekannt gemacht.

  • Karsten Binder im Gespräch mit Ferdinand Schmatz:


    Das letzte Gespräch dieser Radiosendung vom 02.06.12 erfolgte mit dem österreichischen Schriftsteller Ferdinand Schmatz.
    Er liest zunächst das Gedicht Lilie aus seinem Buch Quellen, das der Donau nachfolgt.
    Dann folgt eine Diskussion über seine Schreibmethode und die Wirkung der Texte. Das Gespräch ist auf hohem Niveau und wirkt tatsächlich wie ein Werkstattgespräch über Lyrik.
    Ferdinand Schmatz Bücher könnten mich interessieren, aber ich glaube nicht, dass er leicht zu verstehen ist


    "Die Lust das Gedicht zu feiern" ist der letzte Satz der Sendung.



    Kurzbeschreibung:
    Alles fließt, alles rauscht, alles klingt: In einem lyrischen Triptychon betritt Ferdinand Schmatz ein Boot aus Worten, das die Donau von den Quellen bis zur Mündung hinabgleitet, den Blick gerichtet auf die Ufer, an denen sich Natur und Zivilisation, Garten und Stadt gegenüberstehen. Im Rauschen des Flusses, im Palast der Sprache klingt das Echo der Welt, der Musik, der Kunst und der Literatur, jener Quellen, die Ferdinand Schmatz aufgreift und in seiner Lyrik aufblühen lässt.


    Über den Autor:
    Ferdinand Schmatz, geboren 1953, lebt als freier Schriftsteller in Wien. Studium der Germanistik und Philosophie in Wien. Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Herausgeber des Nachlasses von Reinhard Priessnitz.

  • Neues aus der Welt der Poesie – Ein Live-Gespräch am runden Tisch
    mit: Michael Augustin, Kathrin Schmidt, Raphael Urweider, Matthias Politycki, Giovanni Nadiani


    Moderation: Silke Behl


    Eine gute Gesprächsrunde, die sich hier im Rahmen von Poetry on the Road versammelt hat.
    Michael Augustin, Kathrin Schmidt, Matthias Politycki, moderiert von Silke Behl.
    Nach kurzer Zeit kamen noch Raphael Urweider und Giovanni Nadiani hinzu.
    Die ursprünglich angekündigte Ulla Hahn war nicht dabei. Zum Glück vielleicht, sonst wäre die Gruppe zu groß geworden und nicht jeder wäre ausreichend zu Wort gekommen.


    Als erstes Thema: Lyrik und Umgang mit der Sprache in unruhigen Zeiten.
    Wie entsteht ein Gedicht? Was kann es bewirken?


    Da war der Einwurf von Michael Augustin, aufgrund seiner Erfahrung mit einem indonesischen Lyrikfestival, aufschlußreich, dass die westliche und östliche Einstellung zu Lyrik sich stark unterscheidet.
    Während in Europa viel Lyrik mit dem Ziel mit der Sprache zu arbeiten entsteht, gibt es auch den anderen Ansatz z.B. anhand von Simbabwe: aus Lyrik entsteht Lied, entsteht Protest und beeinflusst Politik.


    Die Runde war deswegen so gut, weil es zwar unterschiedliche Auffassungen von Lyrik gibt, aber bei allen offenbar das übergeordnete Ziel zusammenpasste und weil freundlich und produktiv diskutiert wurde.
    Die Stunde war schnell um, etwas mehr Zeit hätte nicht geschadet.




    Über die Autoren:
    Michael Augustin lebt als freier Schriftsteller und Rundfunkredakteur in Bremen. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Hebbel-Preis. Er schreibt und zeichnet für Literaturzeitschriften im In- und Ausland und ist ein gerngesehener Gast auf internationalen Literaturfestivals. Seine Bücher wurden in mittlerweile sieben Sprachen übersetzt.


    Kathrin Schmidt, geboren 1958 in Gotha, arbeitete als Diplompsychologin, Redakteurin und Sozialwissenschaftlerin. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Leonce-und-Lena-Preis 1993. Ihr 1998 erschienener Roman "Die Gunnar-Lennefsen-Expedition" wurde mit dem Förderpreis des Heimito von Doderer-Preises und dem Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1998 ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin.


    Raphael Urweider wurde 1974 in Bern geboren, wo er als künstlerischer Leiter am Schlachthaus Theater arbeitet. Er übersetzt Gedichte und Theaterstücke aus dem Englischen. Bei DuMont erschienen seine Gedichtbände „Lichter in Menlo Park" (2000), „Das Gegenteil von Fleisch" (2003) und „Alle deine Namen" (2008).


    Matthias Politycki: Der "größte lebende Sprachkulinariker unter den deutschen Dichtern" (Die Welt) hat neben Essays, Romanen, Erzählungen und der preisgekrönten "Jenseitsnovelle" regelmäßig Gedichtbände publiziert. Seinen bislang letzten, "Die Sekunden danach", rühmte der Focus als "Lyrikband eines Profis, effektsicher, formbewusst, intelligent, abwechslungsreich". Nachdem Politycki ein Vierteljahr in London verbracht hat, erschien 2011 das kleine (Anti-) Heldenepos "London für Helden" – eine freche Hommage an die Stadt und den Höhenrausch, in den sie selbst einen ausgebufften Satiriker versetzen kann.


    Giovanni Nadiani: Der Literaturwissenschaftler übersetzt nicht nur aus verschiedenen Sprachen ins Itelienische - inklusive Plattdeutsch und Flämisch - er lehrt auch Übersetzung an der Universität Bologna. Seit 1984 veröffentlicht er Lyrikbände, Geschichten, CDs mit Poesie bzw. Kabarett und Musik sowie Theaterstücke. Auch als Herausgeber und Übersetzer hat er sich einen Namen gemacht. Giovanni Nadiani erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, u.a. den Premio Pascoli, er war Writer in Residence des flämischen PEN-Clubs, Stipendiat des Landes Niedersachsen. Regelmäßig tourt er mit verschiedenen Programmen, mal alleine, mal zusammen mit der Blues- und Jazz-Gruppe Faxtet.