Momentaufnahmen, scheinbar - aber eben auch nur scheinbar, aus dem Zusammenhang gerissen machen dieses Buch zu einem wirklichen Leseerlebnis. Auch wenn es eigentlich keine durchgehende bzw. klar erkennbare Handlung gibt, so ist das Buch doch ein kompaktes Ganzes. Ausdruck eines besonderen Lebensgefühls - und so wie das "reale" Leben eben auch aus vielen Teilchen besteht, so besteht dieses Buch eben auch aus vielen "Lebens- und Erlebnisteilchen".
Was aber wirklich faszininiert ist, dass dieses Buch 1934 veröffentlicht wurde, also wahrscheinlich in 1933 geschrieben wurde. Henry Miller ist seiner Zeit wirklich voraus - weit voraus.
Man stelle sich nun einmal vor, unsere heutigen zeitgenössischen Wortvergewaltiger wären soweit ihrer Zeit voraus.....
Richtig! Unvorstellbar!
Dazu sind unsere heutigen Autorinnen und Autoren nämlich viel zu feige; sie schaffen es nicht, das wirkliche Leben einmal fest und konkret schreibend in die Hand zu nehmen - sind halt alles Weicheier. Große Klapppe - aber armselig im Verhalten.
Henry Miller schafft Leben so zu beschreiben, dass man als Leser es nicht nur liest, sondern irgendwie "mitlebt" - genial.