'Wendekreis des Krebses' - Seiten 001 - 105

  • Ich bin völlig unbedarft an dieses Buch herangegangen. Sicher, gehört hatte ich schon von diesem Buch, auch von der Aufregung, für die der Roman bei Erscheinen sorgte. Neu war mir, dass der Roman in Deutschland eine Zeit lang indiziert war.


    Es fällt mir schwer beim Lesen am Ball zu bleiben. Der Stil ist sehr bruchstückhaft. Zahlreiche Stellen, die vielleicht erotisch sein sollten (vielleicht aber auch nicht), empfinde ich nur als pornografisch. Es treten zahlreiche Personen auf, die ich nur schwer einordnen kann, auch zeitlich, da es keine Handlung im eigentlichen Sinne gibt. Ein Anti-Roman? Einen absichtliche Auflehnung gegen alles bisher Dagewesene?


    Am ehesten versteht man noch das Parisbild des Erzählers, auch wenn es nicht romantischer Natur ist. Man wird regelrecht mit der Nase auf Schmutz oder Dekadenz gestoßen. Paris wird geliebt und gehasst.
    Ähnlich steht es mit dem "Künstlertum" des Erzählers. Er lehnt sich dagegen auf, in die Künstlerschublade gesteckt zu werden und erhebt den Anspruch, etwas und jemand zu sein, den es noch nie gab. So weit, so gut verstanden.


    Kurz tauchen Figuren auf, die beinahe liebevoll gezeichnet werden, wie die Hure Germaine, wobei auch diese kurze Episode vor Naturalismus nur so strotzt.


    Ich werde morgen weiter lesen, bin mir aber momentan nicht sicher, ob ich den Roman zu Ende lesen werde.

  • Ich habe jetzt nur das Vorwort gelesen und muss schon innehalten.
    Was für ein Vorwort! Das hat mich umgefegt und ich musste gleich mal nachschauen, wer Anais Nin war.


    Zitat

    "In eine Welt, die durch Selbstspiegelung gelähmt ist und sich an erlesenen geistigen Speisen übernommen hat, dringt diese brutale Bloßstellung des wirklichen Körpers wie ein lebensspendender Blutstrom. (...)
    Der belebende Wert der Erfahrung, der Hauptquelle von Weisheit und Schöpfertum, wird wieder zur Geltung gebracht. " S. 7


    Ich bin sehr gespannt, was das Buch "unserer Welt", die an Reizüberflutung, an der Darstellung und Auflösung aller Tabus leidet, zu bieten hat.
    Ein faszinierendes Bild, eine Gesellschaft, die Völlerei betreibt an erlesenen geistigen Speisen. Ich empfinde meistens eher das Gegenteil. Menschen, die nur noch geistiges Fast-Food aufnehmen wollen oder können und die daran satt werden.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    ...
    Ich bin sehr gespannt, was das Buch "unserer Welt", die an Reizüberflutung, an der Darstellung und Auflösung aller Tabus leidet, zu bieten hat.
    Ein faszinierendes Bild, eine Gesellschaft, die Völlerei betreibt an erlesenen geistigen Speisen. Ich empfinde meistens eher das Gegenteil. Menschen, die nur noch geistiges Fast-Food aufnehmen wollen oder können und die daran satt werden.


    Dann bin ich gespannt, was du beim Lesen sagen wirst. Schade, dass wir noch nicht diskutieren können.

  • Zitat

    Original von Regenfisch: Ich habe jetzt nur das Vorwort gelesen und muss schon innehalten. Was für ein Vorwort! Das hat mich umgefegt und ich musste gleich mal nachschauen, wer Anais Nin war. Zitat: "In eine Welt, die durch Selbstspiegelung gelähmt ist und sich an erlesenen geistigen Speisen übernommen hat, dringt diese brutale Bloßstellung des wirklichen Körpers wie ein lebensspendender Blutstrom. (...) Der belebende Wert der Erfahrung, der Hauptquelle von Weisheit und Schöpfertum, wird wieder zur Geltung gebracht. " S. 7 Ich bin sehr gespannt, was das Buch "unserer Welt", die an Reizüberflutung, an der Darstellung und Auflösung aller Tabus leidet, zu bieten hat. Ein faszinierendes Bild, eine Gesellschaft, die Völlerei betreibt an erlesenen geistigen Speisen. Ich empfinde meistens eher das Gegenteil. Menschen, die nur noch geistiges Fast-Food aufnehmen wollen oder können und die daran satt werden.


    Wenn man sich Miller's Aussage auf der Zunge zergehen lässt und bedenkt, dass sein Roman erstmals 1934 erschienen ist, dann würde er im Jahr 2012, also knapp achtzig Jahre nach Erscheinen seines Buches, über die Literaturlandschaft und das geistige Klima wohl nicht nur positiv erstaunt sein.
    Wobei ich mich frage, inwieweit sich die Zustände in den Vereinigten Staaten von denen in Deutschland unterscheiden?

  • Ich gestehe, ich bin wohl nicht intellektuell genug für Herrn Miller. Ich kann ihm nicht folgen. Ich bin momentan in der Mitte des ersten Abschnittes und lese jetzt noch bis zum Ende dieses Abschnittes und wenn bis dahin weiterhin das Vorwort von Anais Nin das Beste an diesem Roman für mich ist, werde ich wohl abbrechen.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Clare
    Zahlreiche Stellen, die vielleicht erotisch sein sollten (vielleicht aber auch nicht), empfinde ich nur als pornografisch.


    Da ich erst 26 Seiten gelesen habe, sollte ich mich vielleicht nicht so weit aus dem Fenster lehnen, aber ich denke nicht, dass Miller daran gelegen ist, erotisch im Sinne von stimulierend zu schreiben. Auch pornographisch trifft es für mich nicht richtig, da seine zum Teil expliziten Beschreibungen von Sex nicht um ihrer selbst willen im Buch zu finden sind, sondern sich in ihrer Schnodderigkeit und Härte in seine Wahrnehmung bzw. Darstellung der Realität einfügen. Dass er sich gerade zu den Themen Sexualität und Liebe ausführlich auslässt, erstaunt mich nicht, da beide in der Literatur wie im richtigen Leben oftmals überhöht, verklärt behandelt werden. Insofern bieten sie - neben persönlichem Interesse - einen logischen Angriffspunkt für ihn.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich gestehe, ich bin wohl nicht intellektuell genug für Herrn Miller. Ich kann ihm nicht folgen. Ich bin momentan in der Mitte des ersten Abschnittes und lese jetzt noch bis zum Ende dieses Abschnittes und wenn bis dahin weiterhin das Vorwort von Anais Nin das Beste an diesem Roman für mich ist, werde ich wohl abbrechen.


    Das Gefühl hatte ich auch. Ich habe gelesen und gelesen und eigentlich nichts verstanden bzw. nur das er diverse Frauen und ihre körperlichen Merkmale oder Vorlieben beschrieben hat.
    Ich habe dann aus lauter Verzweiflung mal einige Rezensionen zum Buch gelesen und danach erst verstanden, worum es eigentlich geht.


    Ein amerikanischer "Schriftsteller" schlägt sich in Paris durchs Leben, immer auf der Suche nach einer Bleibe, einer Mahlzeit und nach Sex. Dabei lernt er die verschiedensten Leute kennen und stellt seine eigenen Betrachtungen an.
    Manche davon sind sehr interessant. So z.B. der Besuch eines Konzertes mit knurrendem Magen. Je reicher und besser angezogen die Leute sind, desto fester schlafen sie bei einem langweiligen Programm. Die armen Leute die sich dagegen mit Müh und Not die Karte zusammensparen, dämmern vielleicht nur mal kurz weg, haben dann aber auch ein schlechtes Gewissen dem Komponisten gegenüber.


    Oder seine Schilderungen von Paris. Auf der einen Seite beschreibt er die Stadt als dreckig, auf der anderen Seite liebt er die Stadt. Seine Geburtstadt New York dagegen bezeichnet er als kalt, glitzernd und böse.


    Er ist ein armer Schlucker und wartet immer auf die Zahlungen seiner Frau aus Amerika. Trotzdem hat er einen gewissen Stolz, lehnt teilweise sogar Mahlzeiten ab. Er scheint ein Freigeist zu sein und Zwänge oder Vorschriften mag er gar nicht, zumindest habe ich das so herausgelesen.


    Ansonsten ist für mich der Schreibstil doch sehr gewöhnungsbedürftig. Mit der Ich-Erzählperspektive habe ich keine Probleme, aber diese abgehackten Sätze, die Gedankensprünge, irgendwie teilweise ohne Zusammenhang. Und die Sprache ist manchmal schon sehr derb, wenn ich da z.B. an die Untersuchung der Bandwürmer des Hundes auf dem Tisch neben dem Obst denke. :yikes

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Die Bücher von Henry Miller werden verständlicher, wenn man sich seinen Hintergrund vergegenwärtigt. Miller kann ohne Frage der "Beat-Generation" um Kerouac und Ginsberg zugerechnet werden. Autoren, die gerade durch ihren Nonkonformismus einen etwas "anderen" Schreibstil pflegten, die surreale Elemente in ihr Schreiben einfliessen ließen, ohne jedoch eine klar sichtbare Abgrenzung vorzunehmen.


    Miller fordert die ganze Aufmerksamkeit des Lesers und man hat so manches Mal das Gefühl, er wolle sogar, dass man einige seiner Passagen mehrmals lesen muss um sie letztendlich zu begreifen - wobei das Begreifen in diesem ganz speziellen Fall mehr das individuelle Verstehen ist - eine Generalanleitung zum Verstehen der Schriften Millers gibt es nämlich leider nicht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich trau' mich jetzt gar nichts mehr dazu zu sagen ...
    Mir geht's naemlich voellig anders.
    Ich schlage dieses Buch auf, lese die ersten Abschnitte und haenge wieder an der Angel, verfalle dem Zauber des Buches wieder genauso wie vor mehr als dreissig Jahren. Dasselbe Lebensgefuehl erhebt sich aus den diamanthart zueinander gestellten Saetzen und verfuehrt mich. Ich habe das Gefuehl, mir haengt die Zunge aus dem Maul. Ausserdem muss ich auch noch staendig lachen, weil ich mich bei irgendetwas ertappt fuehle.


    Sing on, Henry.
    Tania
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich trau' mich jetzt gar nichts mehr dazu zu sagen ...
    Mir geht's naemlich voellig anders.


    Na also! Umso mehr solltest du uns an deinen Gedanken und - soweit du magst - Gefühlen teilhaben lassen. Außerdem bist du nicht allein. Nach mittlerweile zwei Dritteln des ersten Abschnitts bin ich wieder voll drin im Buch (Auch ich habe es vor bummeligen 30 Jahren zuletzt gelesen). Mehr dazu später, ich muss jetzt erst mal ganz banal Einkaufen gehen. Henry hat uns schließlich sehr anschaulich geschildert, wie unangenehm das Leben mit knurrendem Magen sein kann. :lache

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau


    Da ich erst 26 Seiten gelesen habe, sollte ich mich vielleicht nicht so weit aus dem Fenster lehnen, aber ich denke nicht, dass Miller daran gelegen ist, erotisch im Sinne von stimulierend zu schreiben. Auch pornographisch trifft es für mich nicht richtig, da seine zum Teil expliziten Beschreibungen von Sex nicht um ihrer selbst willen im Buch zu finden sind, sondern sich in ihrer Schnodderigkeit und Härte in seine Wahrnehmung bzw. Darstellung der Realität einfügen. Dass er sich gerade zu den Themen Sexualität und Liebe ausführlich auslässt, erstaunt mich nicht, da beide in der Literatur wie im richtigen Leben oftmals überhöht, verklärt behandelt werden. Insofern bieten sie - neben persönlichem Interesse - einen logischen Angriffspunkt für ihn.


    Es ist nicht so, dass mich das Buch nicht fesseln würde, und ich verstehe auch, warum der Autor, wahrscheinlich, das so schreibt was und wie er es schreibt.
    Was mich persönlich im Moment wirklich stört, ist diese Stimmung nach dem Motto "Alles ist verachtenswert!". So empfinde ich es jedenfalls beim Lesen. Ich weiß noch nicht, ob ich das im Moment so aushalten kann, was eher etwas mit mir zu tun hat. Falscher Zeitpunkt?


    Ich kann mir gut vorstellen, wie Miller zur Entstehungszeit die Leserschaft schockiert hat mit seiner Beschreibungen nackter Körper und sexueller Handlungen, die wie mit einem Scheinwerfer ausgeleuchtet mitten in den Szenen stehen ohne jegliche Verklärung.

  • Was mir noch aufgefiel, ist das wiederholte Auftreten eines Hunger-Motives. Hunger nach der nächsten Mahlzeit, um weitergehen zu können, Hunger nach Sex, Hunger nach Sinn im Allgemeinen. Ich glaube, ich muss mich mal mit Millers Leben befassen.



    Zitat

    Original von Voltaire
    Die Bücher von Henry Miller werden verständlicher, wenn man sich seinen Hintergrund vergegenwärtigt. Miller kann ohne Frage der "Beat-Generation" um Kerouac und Ginsberg zugerechnet werden. Autoren, die gerade durch ihren Nonkonformismus einen etwas "anderen" Schreibstil pflegten, die surreale Elemente in ihr Schreiben einfliessen ließen, ohne jedoch eine klar sichtbare Abgrenzung vorzunehmen.


    Miller fordert die ganze Aufmerksamkeit des Lesers und man hat so manches Mal das Gefühl, er wolle sogar, dass man einige seiner Passagen mehrmals lesen muss um sie letztendlich zu begreifen - wobei das Begreifen in diesem ganz speziellen Fall mehr das individuelle Verstehen ist - eine Generalanleitung zum Verstehen der Schriften Millers gibt es nämlich leider nicht.


    Besonders über Letzteres bin ich beruhigt, denn der Roman sträubt sich noch. Ich atme gerade noch mal tief durch und stürze mich in den zweiten Abschnitt. ;-)

  • Ich habe den damals ohne Hintergrundwissen gelesen, und ich habe nie das Gefuehl gehabt, ihn nicht zu "verstehen". Ich (herzliche Gruesse vom Groessenwahn) glaub, Henry hat ihn fuer mich geschrieben ...
    Ich saug' ihn einfach ein (weshalb ich fuerchte, in dieser Runde ganz schlimm rumzunerven), er straeubt sich nicht gegen mich, sondern schluepft einfach in mich, und danach kann ich dann Hengste nehmen, Bullen, Widder, Drachen oder Bernhardinerhunde.
    Ganz ehrlich - so fuehlt es sich fuer mich an: Fuer mich ist dieser der Roman, der mich entjungfert hat.


    Ich glaube, der ist fuer mich viel zu sehr mein "The first cut ist the deepest"-Roman, um irgendetwas vernuenftiges ueber den zu sagen.


    Trotzdem bin ich ganz unbeschreiblich dankbar, ihn durch diese Leserunde aus dem Regal geholt zu haben und mich wieder hineinzuschmeissen. Ich hatte jahrzehntelang Angst davor. Vor allem vor diesem Augenblick auf Seite Sechzehn, der vielleicht mein Lieblings-Roman-Augenblick auf der Welt ist. Aber ich haette keine Angst haben muessen, der Augenblick ist ganz genauso wieder in mir explodiert wie vor dreiunddreissig Jahren. Ich ficke dich, Tania, dass du gefickt bleibst. Ich bin von diesem Roman immer gefickt geblieben.


    Und jetzt hoer ich auf zu nerven und suhle mich weiter mit meinem Henry.


    Alles Liebe.
    Charlie

  • Was ich sagen wollte war, das jeder Henry Miller auf seine Art versteht - ein "allgemeingültiges" Verstehen scheint es bei ihm - wenigstens bin ich dieser Meinung - nicht zu geben.


    Charlie
    Ich finde es super, wenn du hier weiter kräftig "rumnervst" :grin. Gerade Henry Miller eignet sich vortrefflich für intensivste Diskussionen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich habe den damals ohne Hintergrundwissen gelesen, und ich habe nie das Gefuehl gehabt, ihn nicht zu "verstehen". Ich (herzliche Gruesse vom Groessenwahn) glaub, Henry hat ihn fuer mich geschrieben ...
    ...


    Gut, dass ich so selbstbewusst bin, sonst würde ich mich jetzt von der Teppichkante stürzen mit dem letzten Gedanken, dass ich nicht intelligent genug wäre, um den Roman zu verstehen. :chen



    Aber ich bin ja intelligent genug und sehe es so, wie Voltaire es so schön sagte:


    Zitat

    Original von Voltaire
    Was ich sagen wollte war, das jeder Henry Miller auf seine Art versteht - ein "allgemeingültiges" Verstehen scheint es bei ihm - wenigstens bin ich dieser Meinung - nicht zu geben.


    Ich bin gerade dabei, meinen Zugang zum Buch zu finden, der natürlich ein anderer sein wird, als der von Charlie.

  • Zitat

    Original von Clare
    [Gut, dass ich so selbstbewusst bin, sonst würde ich mich jetzt von der Teppichkante stürzen mit dem letzten Gedanken, dass ich nicht intelligent genug wäre, um den Roman zu verstehen.


    Nicht intelligent genug?


    Aehhh, ich haette jetzt eher gemutmasst: Vielleicht bist du nicht versaut genug?


    Nee, im Ernst:
    Ich denke bis heute, dass es ganz toll ist, wenn man solche Romane mit vierzehn liest, weil einem da noch keiner eingetrichtert hat, dass man die verstehen muss. Man darf die lieben oder hassen, verschlingen oder von der Bettkante schubsen.


    Du hast voellig recht, ich habe mich doof ausgedrueckt.
    Sagen wollte ich: Ich habe mir gar nicht die Frage gestellt, ob ich ihn verstehe oder nicht. Ich habe ihn einfach nur geliebt. Jetzt, durch die Leserunde, wollte ich ihn als Erwachsene wieder lesen. Besonnen, geschult und um Verstaendnis bemueht. Aber ich bemerke: Ich kann das nicht. Ich schlage dieses Buch auf, bin wieder vierzehn, schalte mein Hirn aus und lese mit dreckigem Grinsen im Gesicht.
    Ich fuerchte, ich will dieses Buch nicht verstehen.
    Ich will's mir einverleiben.


    So sorry.
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ich fuerchte, ich will dieses Buch nicht verstehen.
    Ich will's mir einverleiben.


    Dieses beiden Sätze beschreiben in meinen Augen das Motto dieser Leserrunde perfekt bzw. würden eine wunderbare Überschrift für diese LR bilden.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.


  • Wir werden sehen :wave
    Vielleicht wirke ich nur harmlos... ;-)