Der Kaufmann von Venedig - William Shakespeare

  • Der Kaufmann von Venedig - William Shakespeare


    Taschenbuch: 101 Seiten
    Verlag: Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag (1998)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3150000351
    ISBN-13: 978-3150000359


    Über den Autor
    William Shakespeare (getauft am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon; † 23. April/ 3. Mai 1616 ebenda) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. Sein überliefertes Gesamtwerk umfasst 38 Dramen, außerdem Versdichtungen, darunter einen Zyklus von 154 Sonetten.


    Über das Stück
    Quelle:Friedmar Apel (Hrsg.): Ein Shakespeare für alle, Zweitausendeins, Frankfurt/M. 1995
    Der Kaufmann von Venedig (engl. The Merchant of Venice) ist eine Komödie William Shakespeares. Sie entstand zwischen 1596 und 1598 und wurde 1600 in der ersten Quartoausgabe veröffentlicht. Die erste bekannte Aufführung fand am 10. Februar 1605 vor König Jakob I. statt.
    Das Stück spielt nur zum Teil in Venedig; wichtige Szenen spielen in Belmont, einem Landsitz auf dem Festland. Die Handlung beruht auf „Il Pecorone” von Giovanni Fiorentino und der 195. Geschichte der Anekdotensammlung Gesta Romanorum.


    Zum Inhalt
    Antonio, der Kaufmann von Venedig möchte seinem Freun Bassino Geld leihen, damit dieser vor der edlen Portia Eindruck schinden und sie zu Frau nehmen kann, was er allerdings erst nach der Lösung eines Rätsels darf. Da aber Antonio, dessen Schiffe noch auf den Meeren unterwegs sind, momentan nicht flüssig ist, borgt er sich das Geld vom Juden Shylock, der wiederum bei Nichterfüllung des Vertrages "ein Pfund Fleisch" Antonios "nahe dem Herzen geschnitten" verlangt, also seinen Tod.
    Es kommt, wie es kommen muss. Die Schiffe kehren nicht zurück, und der Kaufmann muss ins Gefängnis und schließlich vor's Gericht, damit die Schuld beglichen wird. Alle Versuche des Einlenkens fruchten nicht, da Shylock auf Vertragserfüllung besteht. Er selber ist oft genug geschmäht worden und verlangt Rache. Selbst das Zahlen der doppelten Summe durch Bassino, der zwischen Portia geheiratet hat und nun reich ist, nimmt er nicht an.
    Schließlich löst Portia, als Gelehrter verkleidet, durch eine List die unlösbare Situation.
    Der Schlussaufzug ist ein für Shakespeare typisches, temporeiches Verwirrspiel, das das Publikum der Entstehungszeit sicher gut unterhalten hat.


    Fazit
    "Der Kaufmann von Venedig" ist sicher nicht das Beste, was der große Dichter geschrieben hat, und an vielen Stellen erschließt sich mir auch nicht der Humor, der eine Komödie ausmacht und vom damaligen Publikum sicher gut verstanden worden ist.
    Wie oft bei Shakespeare geht es rasant voran, worunter die Schlüssigkeit der Handlung stellenweise leidet. Zu lang durften die Theaterstücke damals wohl auch nicht sein, da im elisabethanischen Theater das Publikum, welches nicht zum Adel gehörte, stehen musste.
    Dem Stück wurde und wird offener Antisemitismus vorgeworfen, und daran ist nichts zu deuteln. Der Jude Shylock ist der Böse, völlig überspitzt und klischeehaft dargestellt, und die Gerechten/die Christen triumphieren über ihn. Antisemitismus war in der Entstehungszeit der Komödie in den Theatern nicht unüblich, und so sollte er auch hier betrachtet werden. Schriebe ein zeitgenössischer Autor heute so ein Stück, so würde er wohl kein Theater finden, um sein Stück aufzuführen.


    Für mein Empfinden ein eher schwaches Stück Shakespeares, auch sprachlich.


    6 Punkte