Für Kinder neu erzählt von Katharina Neuschaefer
Medium: 2 CDs (oder audible Download)
Dauer: 1 Stunde 55 Minuten (ungekürzte Lesung)
Empfohlenes Alter des Herstellers: 7 Jahre, wobei ich 7 doch etwas zu jung finde. Meine persönliche Empfehlung wäre ab ca. 11-12 Jahren.
Erster Teil: Nordische Sagen 1: Odin - Katharina Neuschaefer (ab ca. 9 Jahren)
Zweiter Teil: Nordische Sagen 2: Die Erschaffung der Welten - Katharina Neuschaefer (ab ca. 9 Jahren)
Dritter Teil: Nordische Sagen 3: Thor, der Donnergott - Katharina Neuschaefer (ab ca. 9 - 10 Jahren)
Beschreibung:
Tief unten, in den Abgründen Niflheims, reißt ein Wolf an seiner Kette. Er ist unruhig und sein Hass ist größer als sein Hunger, denn er spürt, dass der Tag nah ist. Der Tag, an dem alles endet. Der Tag an dem sich die Tore der Unterwelt öffnen. Fenrir, der Weltenwolf, fletscht die Zähne. Noch einmal zerrt er an seiner Kette. Und noch einmal. Da passiert es. Es reißt die Fessel. Nun kann nichts mehr das Schicksal aufhalten, das Ende der Zeit ist gekommen...
Autorin:
Katharina Neuschaefer studierte Musikwissenschaft und Germanistik und arbeitet als Radiojournalistin und Moderatorin bei Bayern 4 Klassik. Sie ist Autorin und Regisseurin zahlreicher Hörspiele und Musikgeschichten für Kinder. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Sprecher:
Peter Kaempfe studierte von 1974 bis 1978 Schauspiel in Hannover. 1980 gründete er die Theater-und Musikcompagnie "Pompoffel" in Bremen und spielte von 1984 bis 1990 bei der Bremer Shakespeare Company. 1990 gründete er gemeinsam mit zwei Kolleginnen DAS TAB. Er lebt in Bremen und arbeitet als Schauspieler, Sprecher, Autor und Regisseur. Für Igel-Genius nahm Peter Kaempfe die Reihe „Griechische Sagen“ auf, dazu die Jury der hr-2 Hörbuchbestenliste: „Die Interpretation von Peter Kaempfe muss überragend genannt werden“. Seine Aufnahme der „Ilias“ wurde 2006 für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert.
Meine Zusammenfassung:
Die Weissagungen sind eingetroffen und das Schicksal der Götter erfüllt sich. Loki, der sie alle betrogen und verraten hat, wird schwer bestraft und angekettet. Doch er kann sich befreien und so führt er Hels Armee in die letzte große Schlacht. Alle Kreaturen, die die Götter hassen und die seit jeher von ihnen herablassend behandelt wurden, rotten sich zusammen. Der Kampf beginnt und doch steht sein Ausgang schon lange fest.
Die Wölwa sitzt derweil mit dem Sterblichen am Lagerfeuer. Sie hat ihre Gabe des zweiten Gesichts verloren, aber sie will sich bereit halten, falls die Götter nach ihr rufen sollten. Sie schlägt die Bitte des Sterblichen aus, mit ihm zu kommen und sich in Sicherheit zu bringen. Es wäre auch völlig sinnlos. Wo sollte es sicher sein vor Ragnarök? Dem Weltenbrand? Dem Ende aller Zeit?
Meine Rezension:
Was soll man groß sagen? Dieser letzte Teil der Nordischen Sagen ist an Dramatik und Emotionalität schwer zu überbieten. Wie könnte es auch anders sein, wo das Thema doch das Ende der Welt ist? Von allen vier Teilen der Reihe ist diesem am wenigsten bzw. überhaupt nicht anzumerken, dass es eine Bearbeitung für Kinder sein soll. Die Bestrafungen und Kämpfe sind drakonisch, das letzte Aufgebot der Götter verzweifelt, die Riesen grausam und brutal. Obwohl man ja weiß wie es enden wird, enden muss, hofft man fast, der Ausgang wäre angepasst. Aber nein, es wurde dem Originalstoff treu geblieben und dem Ragnarök nichts von seinem Schrecken genommen.
Peter Kaempfe hat in den bisherigen Teilen schon bewiesen, was für ein großartiger Sprecher er ist. Mit „Ragnarök“ jedoch, hat er sein Meisterwerk abgeliefert. Er wird dem Stoff mehr als gerecht und erzeugt mit seiner getragenen, oft eher in leisen Tönen gehaltenen Sprechweise eine Stimmung die beim Zuhören an vielen Stellen tiefe Traurigkeit entstehen lässt.
Fazit: Hier wurde ein epischer Stoff auf epische Weise umgesetzt. Eine gelungene dramatische Berabeitung und ein begnadeter Sprecher erwecken die Welt der alten nordischen Götter zum Leben – um sie dann umso tragischer wieder untergehen zu lassen.
10 von 10 Punkten