Richard Feynman - The Pleasure of Finding Things Out
Es ist so einfach. Vom Vergnügen, Dinge zu entdecken.
"Mir würde es gar nicht gefallen, zweimal zu sterben. Es ist so langweilig."
Mit diesem Satz endete 1988 das Leben von Richard "Dick" Feynman, Bongospieler, Archäologe, Nobelpreisträger. 1918 geboren, Physik studiert in einer Zeit in der niemand wusste was das eigentlich war, das ein oder andere mal ein Weltbild umwerfend, hielt er 1961 eine Einführungsvorlesung zur Physik am Caltech, die mehr von Professoren und Physikern denn von Studenten besucht wurde. Aus den Aufzeichnungen entstand später eines der bedeutendsten und einflussreichsten Einführungswerke der Physik.
"Es ist so einfach. Vom Vergnügen, Dinge zu entdecken" ist eine Sammlung aus Vorträgen und Interviews und eines von mehreren Büchern, die aus dem Leben und den Gedanken des vermutlich bekanntesten Naturwissenschaftlers nach Einstein und Hawking erzählt und den Menschen hinter der Genie zeigt. Immer ein wenig flapsig, mit einer großen Prise Humor, faszinierenden Anekdoten über Präsidenten, Zusammentreffen mit Einstein, den Bau der ersten Atombombe und eines neuen Elements und einigen Tricks, wie die Sicherheitsmaßnahmen einer Militäranlage umgangen werden können. Und ein bisschen Mathematik. Es zeigt seine Freude, Dinge herauszufinden, zu experimentieren und Fachleute und auch sich selbst zu widerlegen. Nebenbei erfindet er schnell noch, 60 Jahre vor Google & Co, parallele Computerprogramme -- auf Lochkarten.
Mit einem einzigartigen Blick auf und einem faszinierendem Verständnis für die Welt, ging Feynman die Dinge immer ein wenig anders an. Dabei ist das Geheimnis hinter seinem Genie ganz einfach und liegt an seinem Umgang mit schwierigen Problemen:
1. Problem aufschreiben. 2. Wirklich lange nachdenken. 3. Lösung aufschreiben. (Feynman Problem Solving Algorithm)
Aber was hat Feynman zu dem großen Versteher und Erklärer der Welt gemacht, zu dem er wurde? Dieses Buch versucht einen Teil der Antwort zu liefern und beschäftigt sich viel mit seinem Wissenschaftsverständnis. Auch wer wissen möchte, warum Physikstudenten in den 60er Jahren gelernt haben Tresore zu knacken ist hier richtig.
ZitatWenn mein Vater kam, hat er mich auf Spaziergänge durch den Wald mitgenommen und mir einiges darüber erzählt, was im Wald so alles passiert [...] Am Montag darauf, als alle Väter wieder zum Arbeiten gefahren waren, spielten alle Kinder auf der Wiese, und einer hat zu mir gesagt: "Siehst du den Vogel da? Was für ein Vogel ist das?"
Und ich sagte: "Keine Ahnung, was für ein Vogel das ist."
Er meinte: "Das ist eine Wacholderdrossel", oder irgend so was, "dein Vater erklärt dir überhaupt nichts."
Es war aber genau andersrum: Mein Vater hat mir sehr wohl etwas erklärt. Wenn er einen Vogel sah, fragte er: "Weißt du, was für ein Vogel das ist? Das ist eine Wacholderdrossel; auf portugiesisch heißt sie... auf italienisch...", erklärt er weiter, "aber auf chinesisch nennt man sie... auf japanisch..." und so weiter. "Also", sagt er schließlich, "jetzt weißt du den Namen des Vogels da in allen möglichen Sprachen, aber wenn du damit fertig bist, weißt du überhaupt nichts über den Vogel. Du weißt nur, wie Menschen in verschiedenen Ländern ihn nennen. Also", fährt er fort, "schauen wir uns mal den Vogel selbst an."