Apocalypsis - Mario Giordano

  • Normalerweise bin ich kein so großer Freund von Kirchenverschwörungsthrillern (und fand auch die Dan-Brown-Bücher eher mittelprächtig), dieser Roman aber, über den Journalisten Peter der von Visionen vom explodierenden Vatikan geplagt wird, verblüffte mich. Nicht nur, dass der Autor Mario Giordano unglaublich viel recherchiert haben muss und einem mit diesem Insiderwissen über die Katholische Kirche, das Papstamt und allem, was damit zusammenhängt, förmlich erschlägt, seine Geschichte läuft die meiste Zeit über so rasant, dass ich kaum Gelegenheit hatte, das Gelesene zu verdauen (vom Hinterfragen ganz zu schweigen). Ständig passierte was Neues, das die Handlung zuspitzte oder in einem anderen Licht erscheinen ließ. Das gepaart mit einem Hauch Übernatürlichem und Okkulten, ergab eine sehr packende Mischung.

    Wer Freund und wer Feind ist, war mir bei diesem Buch lange Zeit unklar. Ich wusste auch nicht genau, was es mit der Vergangenheit der Hauptperson Peter, der Nonne Maria und seinen Kirchenverbündeten auf sich hatte. Selbst nach dem durchaus offenen Ende (das geradezu nach einer Fortsetzung schreit) bleiben viele Fragen ungeklärt. Bemängeln kann ich das trotzdem nicht. Ebenso, dass die Geschichte ebenso rasant wie reißerisch erzählt ist. Nahezu kapitelweise gibt es überraschende Wendungen und neue Handlungsorte. Schwieriger ist da eher, dass die Story im Verlauf immer absurder zu werden scheint. Wenn man sich darauf einlässt, wird man gut unterhalten.

    Einige der Rückblenden nach 2010 verliefen zwar etwas schleppend oder unfreiwillig komisch (zum Beispiel, als der Papst nach einem Anschlag splitternackt am Rednerpult steht), ein wirkliches Manko war das aber genauso wenig wie der stellenweise höchst auktoriale Schreibstil.

    Unpassend fand ich lediglich den Text auf dem Buchrücken, der sich auf eine Romanstelle neun Seiten vor Schluss bezieht und etwas beschreibt, das mit der eigentlichen Handlung nahezu überhaupt nichts zu tun hatte. Aber vielleicht hatte der Verlag Bastei Lübbe ja Angst, zu schreiben, dass es um finstere Prophezeiungen, atemlose Hetzjagden und christliche Verschwörungen geht. Den einen oder anderen könnte das ja durchaus an Dan Brown erinnern…

    Mittlerweile gibt es vom Buch auch eine ungekürzte Hörbuchfassung, die eine Spieldauer von 17h14min hat und sehr stimmig von Matthias Koeberlin vorgetragen wird. Die Hörbuchfassung ist zudem mit Soundeffekten wie Hubschraubergeräusche, Wind- und sonstige Hintergrundlaute unterlegt.

  • Es gibt zu dem Buch nur diese eine Rezi?
    Hupsa?
    Das war doch das Gesprächsthema auf der Buchmesse, oder findet die Suchmaschine grad wiedermal nicht, was ich suche?


    Ich lese es jetzt zumindest und bin eher mäßig fasziniert, um nicht zu sagen, gelangweilt.

  • Ich hab es in den Einzelteilen, die im Herbst / Winter erschienen sind.


    Ich fand die Geschichte schon spannend, allerdings den Schluß komplett enttäuschend.
    Mittlerweile gibt es wohl die zweite Staffel, da bin ich aber nicht mehr mit eingestiegen. Irgendwie kam ich mir am Ende veräppelt vor, als der letzte Teil der ersten Staffel erschienen ist, war von einer zweiten noch keine Rede. Und so hing das Ganze für mich einfach nur in der Luft.


    Vor allem gibt es Staffel 1 ja jetzt als Collectors Pack für 7,99 Euro, die Teile einzeln haben zusammen knapp 12 Euro gekostet.


    Vielleicht gibt es für Staffel 2 ja auch einen Collectors Pack, dann denke ich vielleicht nochmal drüber nach.

  • Na bei Amazon und vermutlich auch über die anderen E-Book-Händler.
    Wie schon bei der ersten Staffel als wöchentlicher Episoden-Roman


    Mitttlerweile sind wohl alle 12 Teile auch schon erschienen.
    D.h. wer nicht bis nächstes Jahr März warten will, kann es sich auch jetzt schon als E-Book holen. Jede Episode kostet 0,99 Euro.

  • Zitat

    Original von streifi
    Na bei Amazon und vermutlich auch über die anderen E-Book-Händler.
    Wie schon bei der ersten Staffel als wöchentlicher Episoden-Roman


    Mitttlerweile sind wohl alle 12 Teile auch schon erschienen.
    D.h. wer nicht bis nächstes Jahr März warten will, kann es sich auch jetzt schon als E-Book holen. Jede Episode kostet 0,99 Euro.


    Genauso ist es. :write


    Und es wird auch demnächst eine 3. Staffel geben.

  • Die ich mir alle nicht antun werde, solch kruden Unfug hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen und dabei hatte ich bei der Auswahl meiner Bücher in letzter Zeit wahrlich kein sonderlich gutes Händchen.


    Rezi:


    Ich habe wirklich keine Ahnung, was sich der Autor bei dieser Aneinanderreihung von seltsamen Personen und absurden Begebenheiten gedacht hat. Ich mag es gern mystisch, ich mag auch Dan Browns Vatikanthriller, es darf auch ruhig actionreich und abgedreht sein, aber doch bitte in irgendeiner Form glaubwürdig. Das hier war für mich einfach nur anstregend zu lesen, der Protagonist stolpert hilflos von einer Falle in die nächste, praktisch zu jeder Situation wird er dann von irgendwem gerettet oder kann plötzlich Fallschirmspringen und Kampfsport, um die Situation selbst zu meistern. Der Leser und ich befürchte auch der Autor selbst haben gegen Ende jeden roten Faden verloren und niemand weiß mehr so genau, wer da eigentlich mit wem und gegen wen und warum überhaupt intrigiert.
    Ein Stoff der durchaus Raum für eine überzeugende und interessante Geschichte geboten hätte, dessen Potential wird leider überhaupt nicht genutzt. Hier und da kommt zwar immer mal kurz Spannung auf, weil der Autor es durchaus versteht bildhaft und spannend zu schreiben, aber letztlich versickert diese Spannung dann in wilden seltsamen Anschuldigungen oder Aktionen, die für mich einfach nicht sinnvoll sind.
    die letzten 50 Seiten habe ich wirklich nur noch überflogen, in der Hoffnung auf ein Ende, daß mich vielleicht mit dem Quatsch auf den vorherigen Seiten aussöhnen würde, aber das war leider nicht der Fall. Letztlich kommt es genau so, wie der Leser es bereits im ersten Drittel erahnt. Also leider auch keine große Überraschung, die das vernichtende Urteil noch hätte abwenden können.


    Von mir keine Leseempfehlung, für niemanden.

  • Ich habe den ersten Teil nun fertig.


    Die Handlung ähnelt recht stark der Handlung von Illuminati. Auch das Durcheinander war fast 1 zu 1 übernommen. Da mir jedoch gerade das Geheimnisvolle und Rätselhafte interessiert, war ich begeistert. Und jedes Kapitel endete mit einem spannenden Highlight, das einen regelrecht durch die Handlung zog. Einziges Manko war der offene Schluß, der bestimmt im 2. Teil wieder aufgenommen wird. Da ich mir jedoch auch die Episoden nicht Antun werde, warte ich lieber auf die Erscheinung der Taschenbuchausgabe nächstes Jahr!


    9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hallo!


    "Apocalypsis" war ein Buch von mehreren die ich mit in den Urlaub genommen habe. Ich hatte es innerhalb von 3 Tagen durch!
    Zugegeben, es erinnerte etwas an Illuminati, besonders der Schluss. Dennoch fand ich das Buch spannend, unterhaltsam und ich hatte den roten Faden an keiner Stelle verloren. Wenn man mit den Handlungssprüngen von Anfang an klar kommt, liest sich das Buch logisch und interessant. Der Autor hat sehr gut recherchiert ohne den großen Historiker heraushängen zu lassen. Historie und Fiktion flossen unmerklich ineinander über und bildeten einen guten Hintergrund zur eigentlichen Geschichte. Selbst einige Päpste erkennt man wieder ... :-)
    Leider gibt es "Apocalypsis 2" als Taschenbuch erst im Februar, ich hoffe bis dahin habe ich nicht alles wieder vergessen.
    Der Schluss blieb offen, so dass man den nächsten Teil auch für sich allein lesen kann. Wenn auf einzelne Passagen des ersten Bandes nochmals kurz eingegangen wird, dann dürfte es aber auch keine Probleme mit der Fortsetzung geben.


    Ich nehme an, das Buch spaltet etwas die Leserschaft - ich fand es wirklich klasse.


    Viele Grüße


    René

  • Gespickt mit ein paar realen und historischen Figuren und Begebenheiten ist dieser Verschwörungsthriller eine Aneinanderreihung von häufig verwirrenden Szenen, von denen man viele so oder ähnlich schon mal gelesen hat.


    Ich fand die Geschichte von Anfang an schon so unglaubwürdig und wirr, dass ich sie nicht ernst nehmen konnte. Einige der Figuren haben durchaus Potential und haben mir gut gefallen. Allerdings hat jeder überall die passenden Helferlein zur Hand, die gerne auch mal für die gute oder schlechte Sache sterben, manche sogar mehrfach. Die Entwicklungen sind abstrus und zwischendurch wird es regelrecht albern. Ich habe mich aber recht gut amüsiert nach dem Motto: Was kommt jetzt wohl noch? Was fehlt noch?


    Wirklich spannend fand ich das Buch nicht. Ich würde es als turbulenten Nonsens einstufen, bin aber wegen des offenen Endes nicht abgeneigt, die Fortsetzung zu lesen.