Da es sich bei diesem Buch um den dritten Teil einer Tetralogie handelt, enthält die Rezension Spoiler zu den Bänden eins und zwei!
Inhalt:
Nachdem Jack Alice zum Vampir gemacht und so ihre Bindung zu Peter gelöst hat, könnte sie überglücklich sein, denn einer Beziehung zwischen ihr und Jack steht endlich nichts mehr im Wege. Doch Alice findet sich schwer mit dem Vampir- Dasein zurück und bekommt ihre Blutgier nicht richtig unter Kontrolle. Dann erreicht die Vampirfamilie eine Hiobsbotschaft aus Finnland: Peter hat sich dort mehr als gefährlichen Vampiren, den Lykanen, in den Weg gestellt in der Hoffnung, sie würden ihn töten. Gemeinsam mit Ezra macht Alice sich auf den Weg nach Skandinavien, um Peter von seiner Selbstmordmission abzuhalten. Doch wer einmal in die Fänge der Lykane geraten ist, hat kaum eine Chance, sich jemals wieder daraus zu befreien.
Meine Meinung:
„Verlangen“ ist der dritte Teil der Tetralogie „Unter dem Vampirmond“ und in meinen Augen der bisher schwächste Band. Alices Herzenswunsch hat sich endlich erfüllt, sie ist zum Vampir geworden und kann ihrem alten Leben inklusive ihrer Mutter endlich den Rücken kehren. Außerdem wurde ihre Bindung zu Peter durch die Verwandlung gelöst, so dass eine gemeinsame Zukunft mit Jack möglich ist. Doch Alice ist trotzdem nicht zufrieden. Ständig mäkelt sie herum, dass sie wegen ihrer Blutgier nicht mit Jack schlafen kann und ist eifersüchtig auf ihren Bruder, der seinen Durst deutlich besser unter Kontrolle hat. Dieses Thema zieht sich durch das ganze Buch, von der ersten bis zur letzten Seite, gespickt mit ein paar „gefährlichen“ Situationen, in die Alice gerät (oft aus eigener Dummheit) und absolut unnötigen, dramatischen Szenen mit Peter, von dem sich Alice auch ohne Bindung nicht fernhalten kann. Die Hoffnung, diese unsägliche Dreiecksgeschichte habe nach Alices Verwandlung endlich ein Ende, hat sich leider nicht erfüllt.
Wie schon im zweiten Band kann Alice kaum Sympathiepunkte einheimsen. Sie muss immer und überall im Mittelpunkt stehen, ist total selbstbezogen, permanent unzufrieden und zerrt damit an den Nerven des Lesers. Jack hingegen gewinnt endlich an Tiefe und das Herz des Lesers.
Mae, die Mutter der Kompanie, die mir schon in „Verführung“ gehörig auf die Nerven ging, weil sie Alice ununterbrochen betüdelt und befingert, wird in „Verlangen“ zu einem richtigen Hassobjekt. Ihr Wunsch nach einem Kind war bislang noch nachvollziehbar, aber das Verhalten, was sie in diesem Buch an den Tag legt, ist schon krankhaft und völlig unverständlich. Ich hoffe sehr, dass sie sich im vierten Teil wieder fängt oder ihre Rolle deutlich kleiner sein wird. Mae ist wirklich nicht auszuhalten!
Auch mit „Verlangen“ kann Amanda Hocking nicht an ihren starken ersten Teil „Versuchung“ anknüpfen. Die Handlung gibt wenig her außer einer ständig meckernden Protagonistin und deren hausgemachten Problemen. Ich hoffe, dass es der Autorin gelingt, die Geschichte im vierten Teil „Schicksal“ zu einem befriedigenden Ende zu bringen.