10 Kanus, 150 Speere und 3 Frauen

  • Gestern Abend kam auf ZDF Kultur eine schöne Aborigine-Parabel aus der Traumzeit, der Zeit der Vorfahren. Erzählt wurde sie von einem unsichtbaren Erzähler, der die Parabel mit dem Geschehen der Jetzt-Zeit verknüpfte und das Gesamt in den übergreifenden Kontext von Werden und Vergehen stellte. Es spielten Aborigines unter der Regie von Rolf de Heer, die aber nicht nur als Laiendarsteller sondern auch als kreative Mitarbeiter an der Entstehung des Films teilhatten. Ich habe die Bilder dieser Geschichte, die Stimme und Erzählkunst des unsichtbaren Erzählers und die Verschachtelung von Mythos und Lehrgeschichte sehr genossen.


    Zitat

    Kurzbeschreibung bei amazon:
    Vor langer Zeit lebte das Volk der Ramingining ungestört in den Sümpfen im Norden Australiens. Der junge Dayindi (Jamie Gulpilil), der mit seinem Stamm zum ersten Mal auf Enteneierjagd geht, begehrt die jüngste der drei Frauen seines älteren Bruders. Um ihn auf den richtigen Weg zu führen, wird ihm eine Geschichte erzählt, die sich in uralten, mythischen Zeiten zugetragen hat – eine Geschichte über eine fehlgeleitete Liebe, über Kidnapping, Hexerei und Rache. Der Holländer Rolf de Heer (BAD BOY BUBBY, THE TRACKER) hat "Zehn Kanus, 150 Speere und drei Frauen" mit Ureinwohnern Australiens in deren eigenem Dialekt gedreht. Gerade die intensive Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Region Ramingining sowohl beim Verfassen des Drehbuchs, als auch bei den im Film verwendeten Gegenständen, wie Kanus, Speeren und Hütten, machen de Heers Film so authentisch. Entstanden ist eine poetische Fabel, eine augenzwinkernde Expedition zu den Wurzeln der Menschheit.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison