Die Bestimmung - Veronica Roth [ab 16]

  • OT: Divergent


    Kurzbeschreibung:
    Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und schließlich Ferox – die Furchtlosen. Fünf Fraktionen, fünf völlig verschiedene Lebensformen sind es, zwischen denen Tris, wie alle 16-Jährigen ihrer Welt, wählen muss. Ihre Entscheidung wird ihr gesamtes künftiges Leben bestimmen, denn die Fraktion, der sie sich anschließt, gilt fortan als ihre Familie. Doch der Eignungstest, der über Tris’ innere Bestimmung Auskunft geben soll, zeigt kein eindeutiges Ergebnis. Sie entscheidet sich, ihre bisherige Fraktion, die Altruan, zu verlassen, und schließt sich den wagemutigen Ferox an. Dort aber gerät sie ins Zentrum eines Konflikts, der das Leben all derer, die sie liebt, bedroht …


    Über die Autorin:
    Veronica Roth lebt in Chicago und studierte an der dortigen Northwestern University Creative Writing. Im Alter von nur 20 Jahren schrieb sie während ihres Studiums den Roman, der später "Die Bestimmung" wurde, und mit dem sie in den USA auf Anhieb die Bestsellerlisten stürmte.


    Über die Sprecherin:
    Laura Maire absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt und wurde bekannt durch ihre Hauptrolle in der Fernsehserie "Verdammt verliebt". 2011 erhielt sie den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin.


    Meine Rezension:
    Die Idee von einer Gesellschaft, deren Mitglieder sich aufgrund ihrer Persönlichkeit für eine von insgesamt fünf Fraktionen entscheiden müssen, ist durchaus originell und bietet großes Potenzial. Leider hat "Die Bestimmung" (zumindest in der Hörbuch-Version) jedoch weder dieses Potenzial genutzt noch meine Erwartungen erfüllt, die nach dem Klappentext zu urteilen, eher in einer spannenden Mischung aus Phantastik und Science-Fiction für Jugendliche bestanden.


    Die Jugendlichen in der Geschichte, allen voran die Protagonistin Beatrice (kurz: Tris), beginnen nach ihrer Entscheidung ihre Ausbildung in der von ihnen gewählten Fraktion. Bis dahin ist das Buch spannend, weil es in dieser für uns fremden Welt so vieles Neues zu entdecken gibt - wie die Gesellschaft organisiert ist, wie die Menschen in den unterschiedlichen Fraktionen leben und nicht zuletzt auch die Charaktere der Hauptfiguren. Mit dem Beginn der Ausbildung bei den Ferox wird allerdings nicht nur der Ton rauer (was angesichts der Ausrichtung dieser Fraktion noch verständlich ist), sondern auch die Handlung selbst ist zunehmend geprägt von sinnloser und willkürlicher Gewalt und Brutalität. Um den Irrsinn der Fraktions-Gesellschaft aufzuzeigen, wäre solche Szenen in dieser Menge und dem Ausmaß sicher nicht nötig gewesen. Das gleiche gilt für die persönlichen Verluste, die Tris erleiden muss und ihr Verhalten gegenüber ihren Freunden (z.B. Will), auf das ich hier aber nicht näher eingehen möchte, um nicht zu viel zu verraten.


    Alles in allem war mir diese Dystopie (erst recht für junge Leser) viel zu blutgetränkt und ich konnte - nicht zuletzt durch ihr teilweise wenig nachvollziehbare Verhalten - kein wirkliches Gefühl zu den Figuren aufbauen, was mein Hörvergnügen erheblich geschmälert hat. Die Altersempfehlung ab 12-15 Jahren halte ich für viel zu jung, ich würde das (Hör-)Buch frühestens ab 16 Jahre empfehlen (s.o.)!


    Laura Maire als Sprecherin kann man keinen Vorwurf machen, sie macht ihre Sache sehr gut, auch wenn ihre Stimme für die toughe Tris für meinen Geschmack manchmal etwas zu piepsig wirkt.


    Alles in allem vergebe ich leider nur 4 Punkte.

  • Ich bin der gleichen Ansicht wie milla. Aufgrund der vielen Gewaltszenen würde ich das Buch auch erst ab 16 Jahren empfehlen. Nicht nur, dass mir die Figuren seltsam fremd blieben, durch die sich über weite Strecken immer wiederholenden sehr ähnlichen Szenen zog sich das Geschehen unnötig in die Länge und es dauerte, bis sich die am Anfang vorhandene Spannung wieder aufbauen konnte.
    Auch konnte ich mir vom Schauplatz und der Umgebung kein klares Bild machen, das blieb alles irgendwie schwammig und undeutlich. Hier ein Gebäude aus Glas, dort hohe Häuser, an denen ständig ein Zug vorbeifährt, das war zu wenig, um ein Bild in meinem Kopf entstehen zu lassen.
    Schade, die Idee zu der Geschichte und auch die persönliche Ausgangssituation von Beatrice fand ich sehr gelungen, die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen.


    Laure Maires Stimme mag ich, sie passt gut zu einem 16-jährigen Mädchen. Sie liest sehr angenehm, auch die Betonung fand ich passend.