Nordische Sagen 3: Thor, der Donnergott - Katharina Neuschaefer (ab ca. 9 - 10 Jahren)

  • Für Kinder neu erzählt von Katharina Neuschaefer


    Medium: 2 CDs (oder audible Download)
    Dauer: 2 Stunden 25 Minuten (ungekürzte Lesung)
    Empfohlenes Alter des Herstellers: 7 Jahre, wobei ich 7 doch etwas zu jung finde. Meine persönliche Empfehlung wäre ab ca. 9 - 10 Jahren.


    Erster Teil: Nordische Sagen 1: Odin - Katharina Neuschaefer (ab ca. 9 Jahren)
    Zweiter Teil: Nordische Sagen 2: Die Erschaffung der Welten - Katharina Neuschaefer (ab ca. 9 Jahren)


    Beschreibung:
    Nachtschatten. Kein Mond. Und die Finsternis liegt über den Welten. Nur im Osten der Nacht geht ein bläulich-flackernder Lichtpunkt auf: Lokabrenna, der Hundsstern. Wer in dieser Nacht die Zeichen zu deuten versteht, weiß, dass nur noch der mutigste aller Götter die Mächte der Finsternis aufhalten kann: Thor, der Herr des Gewitters, der Riesentöter mit dem Donnerhammer, der schon so viele Schlachten geschlagen hat. Aber diesmal braucht selbst er, Odins ältester Sohn, die Hilfe eines Freundes.


    Autorin:
    Katharina Neuschaefer studierte Musikwissenschaft und Germanistik und arbeitet als Radiojournalistin und Moderatorin bei Bayern 4 Klassik. Sie ist Autorin und Regisseurin zahlreicher Hörspiele und Musikgeschichten für Kinder. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie mit mehreren Preisen ausgezeichnet.


    Sprecher:
    Peter Kaempfe studierte von 1974 bis 1978 Schauspiel in Hannover. 1980 gründete er die Theater-und Musikcompagnie "Pompoffel" in Bremen und spielte von 1984 bis 1990 bei der Bremer Shakespeare Company. 1990 gründete er gemeinsam mit zwei Kolleginnen DAS TAB. Er lebt in Bremen und arbeitet als Schauspieler, Sprecher, Autor und Regisseur. Für Igel-Genius nahm Peter Kaempfe die Reihe „Griechische Sagen“ auf, dazu die Jury der hr-2 Hörbuchbestenliste: „Die Interpretation von Peter Kaempfe muss überragend genannt werden“. Seine Aufnahme der „Ilias“ wurde 2006 für den Deutschen Hörbuchpreis nominiert.


    Meine Rezension:
    Es ist anders, als in den vorangegangenen Nächten. Kein Mond steht am Himmel. Es ist Neumond und nur der Hundsstern verbreitet sein bläuliches Licht. Es ist keine Zeit für Geschichten, Thor hat die Stürme entfesselt und die Wölwa will den Sterblichen fortschicken, der wieder zu ihr gekommen ist, um vom Schicksal der Götter zu hören. Es ist zu gefährlich, doch er will nicht hören und so zieht die Alte schließlich einen Schutzkreis um die Feuerstelle und beginnt.


    Sie erzählt von Odins ältestem und stärkstem Sohn Thor, dem gewaltigen Gott des Donners, der schon so viele Kämpfe gegen die Riesen gewonnen hat und der dadurch Asgard und auch die Menschen beschützt. Aber sie berichtet auch von Thors bestem Freund, dem listigen Halb-Gott Loki, der immer einen Rat parat hat und der auch dafür sorgte, dass Thor zu seinem Wunderhammer Mjölnir kam.
    Je weiter sie in ihrer Erzählung voranschreitet, desto düsterer wird sie. Die Weltenfeinde tauchen auf, das Unwetter wird immer schlimmer, die Feuerstelle wird schließlich von schrecklichen Schattenwölfen umkreist und die Wölwa muss eine Entscheidung fällen, die sie das kostbarste kosten könnte, das sie besitzt.


    Dieser längste Teil der Reihe ist für mich sowohl was Spannung als auch Atmosphäre angeht bisher der Beste. Die Handlung wird immer dramatischer und egal was die Götter auch tun und versuchen, sie scheinen mit allem nur noch mehr dazu beizutragen, dass Ragnarök immer näher kommt. Ihr Schicksal ist unausweichlich und es gibt Feinde, mit denen niemand gerechnet hat.
    Erstmals haben die Erzählungen der Wölwa auch Auswirkungen in ihrer Gegenwart, sie sind nicht mehr bloße Sagen die man sich am Lagerfeuer erzählt, sondern es ist das was gerade passiert. Und für den jungen Sterblichen ist es nun zu spät, sich noch in Sicherheit zu bringen.


    Die Sagen um Thor beinhalten auch zwei Legenden, die in dem Zeichentrickfilm „Walhalla“ verarbeitet sind, nämlich „Thor und Utgard-Loki“ und die kleinere Legende „Thor und Hymir“.


    Peter Kaempfe trägt mit seiner Betonung der Entwicklung der Geschichte Rechnung. Er sorgt dafür, dass die Stimmung immer unheimlicher und düsterer wird, wenn er flüsternd von der Alten aus dem Eisenwald erzählt und die Wölwa immer kraftloser und verzweifelter klingen lässt. Man ertappt sich manchmal dabei, wie man mit vor Spannung angehaltenem Atem dasitzt. Nicht immer etwas für schwache Nerven.


    Fazit: Die Zeit der Götter neigt sich ihrem Ende zu. Die erzählten Geschichten berichten von Freundschaft und List, von Verrat und Schicksal. Die Nacht geht zu Ende, doch wir können den Hügel nicht mehr verlassen. Um uns herum sind Schattenwölfe und böse Wesen. Ragnarök hat begonnen, und es gibt keinen Ort an dem man sich noch verbergen könnte. Es bleibt nur, auf das Unausweichliche zu warten und der Wölwa zu lauschen, wenn sie uns die letzten verbliebenen Geschichten erzählen wird…
    10 von 10 Punkten.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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