Wenn nicht, dann jetzt - Edgar Rai

  • Kurzbeschreibung:
    Jan Bechstein ist in der Midlife-Crisis. Als Vater einer sechzehnjährigen Tochter ist er ein Versager und als Ehemann eine Vollniete. Das liegt weder an seiner Intelligenz noch an seinem Charme, das liegt einzig und allein daran, dass er die Frau, die er bis heute liebt, vor fünfzehn Jahren hat sitzen lassen: Sergeja. Musikerin (zweites Waldhorn) und Mutter der gemeinsamen Tochter Mia. So richtig hat Jan nie begriffen, was ihn damals geritten hat, und jetzt will Sergeja wieder heiraten. Einen anderen. Und zwar in dem kleinen slowenischen Dorf, in dem damals auch sie sich das Jawort gegeben haben. Ist es zu spät? Auf nach Süden! Dorthin, wo alles begann.


    Über die Autorin:
    Edgar Rai, geboren 1967, wurde mehrerer Schulen verwiesen, ging ein Jahr nach Amerika und studierte Musikwissenschaften und Anglistik in Marburg und Berlin. Er arbeitete unter anderem als Drehbuchautor, Basketballtrainer, Chorleiter, Handwerker und Onlineredakteur. Seit 2001 ist er freier Schriftsteller. Bisher erschienen u. a. die Romane „Vaterliebe“ und „Nächsten Sommer“. Zuletzt kam der Roman „Sonnenwende“ bei Rütten & Loening heraus. Edgar Rai hat drei Kinder und lebt in Berlin.


    Meine Rezension:
    Wenn ein eher erfolgloser Klavierhändler nach 15 Jahren feststellt, dass er damals seine Traumfrau samt gemeinsamer Tochter sitzengelassen hat, obwohl er beide liebt, und sich dazu entschließt, beide wieder zu erobern, just als seine Ex-Frau wieder heiraten will, dann kann das ziemlich turbulent werden. Wird es auch - zumindest wenn Edgar Rai diese Geschichte erzählt. Sein lockerer Erzählstil, aus dem die tiefe Sympathie zu seinen Figuren spricht, passt wunderbar zu dieser chaotischen Geschichte, die den Leser in erster Linie unterhalten und zum Schmunzeln bringen will. Hier geht es weniger um Tiefgründigkeit als um Kurzweil und wer nicht mehr und nicht weniger erwartet, der bekommt genau das, was man sich von dieser Sommerkomödie erhoffen kann. Eine leichte, liebevoll erzählte Geschichte über Väter, Mütter, Töchter, zweite Chancen und die Liebe zum Leben, die sich prima als Ferienlektüre eignet - auch wenn man nicht nach Rimini in Urlaub fährt.


    8 Punkte von mir.

  • Vielen Dank für die Buchvorstellung, Milla! :-)


    Ich wusste gar nichts von diesem Buch. Und seit "Letzten Sommer" und "Salto Rückwärts", mag ich den warmen Erzählstil des Autors ganz besonders und auch dieses scheint genau dort hinein zu passen. Vielleicht nicht neu, aber das ist der Geschmack von einer Tafel Schokolade auch nicht und trotzdem liebt man ihn. :)


    Gut, dass es die Eulen gibt, sonst wäre mir das vielleicht einfach so durch die Lappen gegangen. Also schnell rauf damit auf die Wunschliste. :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich hab mal etwas zum Entspannen benötigt, und dafür war dieses Buch gerade das Richtige. Eine an sich belanglose kleine Geschichte, aber warmherzig und humorvoll erzählt, die sich bestens fürs Lesen im Urlaub eignet. Millas Besprechung ist ansonsten nichts von Bedeutung hinzuzufügen.
    Eine Leseempfehlung für alle, die einmal Bedarf nach gut geschriebener leichter Kost haben! :liegestuhl

  • Edgar Rai schreibt einfach wunderbare Bücher. Der Autor hat ein Geschick für leichte Alltagsgeschichten mit Tiefgang, er schreibt so fabelhaft bildlich, dass es eine Freude ist. Auch hier war ich wieder mittendrin in den Gedanken seines Protagonisten, in lustigen und vertrackten Situationen.


    Ich habe das Buch genossen wie einen Sommerwein, der im Abgang mit schwerer Süße am Gaumen haftet. Dankeschön. Bitte mehr und gerne immer wieder. :-]

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)