'Hannes' - Seite 001 - 070

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  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Ich finde nicht, dass die Freunde Berührungsängste haben. Auch sie sind sehr oft an Hannes' Seite, jeder auf seine Art und Weise. Das wird Hannes an seinen Freunden auch schon vorher geschätzt haben.
    Hannes muss ein toller Freund und ein besonderer Mensch gewesen sein, wenn er von seinen Freunden nicht vergessen wird.


    Eben, Du sagst es. Jeder auf seine Art und Weise. Sie besuchen Hannes zwar regelmäßig, aber haben nicht diese Offenheit wie Uli im Umgang mit Hannes. Der eine knabbert Fingernägel vor Nervosität, der andere weiß nicht was er sagen soll, der nächste traut sich wieder keine Späßchen zu machen. So etwas sind für mich Berührungsängste. Sie stellen sich der Situation zwar, können aber schlecht damit umgehen.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Genau so sehe ich das auch. Ich denke, es gibt Menschen, die mit dieser Situation besser umgehen können als andere. Ich hatte auch mal einen Freund, der nach einem schweren Autounfall im Koma lag. Obwohl wir nicht die engsten Freunde waren, gingen mir die Besuche jedes Mal noch Tage nach. Wie das die Familie tagtäglich geschafft hat, ist mir heute noch ein Rätsel.

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
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    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Ich denke, daß Uli damit besser klarkommt als die anderen Freunde, weil die beiden dicker miteinander waren als so manche Geschwister.


    Ich denke, aus dieser innigen Beziehung nimmt er die Stärke (um die Situation zu ertragen), die Hoffnung (es wird schon wieder irgendwie) und die Unbefangenheit (um mit Hannes normal umzugehen).

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Macska
    ...
    Eben, Du sagst es. Jeder auf seine Art und Weise. Sie besuchen Hannes zwar regelmäßig, aber haben nicht diese Offenheit wie Uli im Umgang mit Hannes. Der eine knabbert Fingernägel vor Nervosität, der andere weiß nicht was er sagen soll, der nächste traut sich wieder keine Späßchen zu machen. So etwas sind für mich Berührungsängste. Sie stellen sich der Situation zwar, können aber schlecht damit umgehen.


    Wir erfahren ja nur die Geschehnisse aus Ulis Sicht- "naturgemäß" :-)
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die anderen Freunde auch sich erst intimer mit Hannes befassen, wenn sie alleine sind, genau wie Uli es ja auch macht und die Momente sucht, um mit Hannes allein zu sein.
    Ich möchte den Umgang der Freunde nicht bewerten, das steht mir nicht zu.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Jeder hat schon einmal einen geliebten Menschen verloren und/oder die Zeit davor durchstehen müssen, wo klar war, dass der andere einen verlässt. Meist handelt es sich hierbei um ältere Leute, Großeltern, ältere Verwandte etc.
    "Hannes" setzt nun in einer anderen Situation an, Uli bangt um seinen besten Freund Hannes, der nach einem Unfall bei einer gemeinsamen Motorradtour im Koma liegt.


    Ich konnte mich direkt gut in Ulis Situation einfühlen, mit seiner Sprache hatte ich kein Problem, aber ich bin immerhin auch in Ulis und Hannes' Alter. Die Erzählart, dass Uli Briefe an Hannes schreibt, damit er später auch weiß, was in der Zwischenzeit passiert ist, hat mir sehr gut gefallen, es ist einfach sehr passend und wir bekommen so einen guten Einblick in die Auswirkungen, die der Unfall auf Uli, aber auch auf alle anderen, und ihr Leben hatte. Die Briefe wirken sehr persönlich, Uli schreibt nun einmal für seinen besten Freund, nicht für den (unbekannten) Leser. Diese ungewöhnliche Art des Ich-Erzählers hat mir sehr gut gefallen, normalerweise ist das nicht ganz mein Fall.


    Uli erzählt hier vor allem von den direkten Auswirkungen und Veränderungen in seinem Leben, er hat nun seinen Zivildienst im Vogelnest begonnen und erzählt Hannes davon. Hinzu kommen die Momente, in denen Uli Hannes einfach nur vermisst und sich wünscht, sie könnten einfach wie früher zusammen etwas unternehmen. Diese Stellen haben mich sehr bewegt, da ich sie auch aus eigener Erfahrung kenne und hoffe hier für Uli und Hannes, dass sie dies in Zukunft wieder erleben können, wenngleich ich glaube, dass es kein "gutes" Ende für die beiden geben wird und Hannes nicht mehr erwacht.

  • Ich hatte auch erst Schwierigkeiten mit der Schreibweise, obwohl ich auch im Alter von Hannes und Uli bin. Ich glaube, dass ist einfach so, weil es nicht oft vorkommt.


    Anfangs hatte ich auch Schwierigkeiten mit den Briefen. Nach ein paar Seiten habe ich mich dann aber daran gewöhnt und klar, es passt und wenn die Sprache anders wäre, wäre das auch alles nicht so realistisch.


    Mir gefällt das Buch bis jetzt sehr gut und ich freue mich schon auf den nächsten Abschnitt.


    Ich glaube, dass irgendwann die Geräte abgestellt werden. Aber ich hoffe natürlich, dass er überlebt.

  • Der erste Abschnitt hat mir wirklich ausgesprochen gut gefallen.


    Sprachlich finde ich das Ganze sehr schön gemacht eigentlich, da so wohl die meisten Emotionen transportiert werden.


    Was Uli alles leistet (sowohl in Bezug auf Hannes als auch im Bezug auf seine Arbeit als Zivi) ist wirklich Wahnsinn. Dass er das alles mit seinem Alter auf die Reihe bekommt finde ich wirklich sehr erstaunlich...


    Ich bin auf alle Fälle gespannt wie's weitergeht. Ich befürchte jedoch, dass das Ende sehr traurig werden könnte...


  • Hallo Batcat!


    Berührt heißt bei mir nun nicht, dass ich den Tränen nahe bin, sondern einfach, dass ich eine gewisse Grundstimmung erlebe, die schon von Traurigkeit auch geprägt ist, immerhin steht Ulis bester Freund und sein Schicksal schon im Zentrum, meiner Meinung nach, auch wenn die lockere Erzählweise und Ulis jugendliche Unbekümmertheit da natürlich viel Auflockerung vermitteln.

  • Ich möchte auch zuerst ein Riesenlob für die absolut gelungene Umschlaggestaltung aussprechen. Wunderschön. :anbet Und dann noch ein Lesebändchen. :-] Was will man mehr..........


    Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, er passt perfekt. Rita Falk versteht es, so zu schreiben, wie Menschen denken ( das fällt mir jedesmal bei den Franz-Eberhofer-Krimis auf ). Und das gefällt mir wirklich gut.


    Das Thema ist natürlich ein schweres, deprimierendes. Aber es ist schön zu lesen, wie Uli damit umgeht. Wie er zu seinem Freund steht.


    Ich hoffe, dass ich heute noch ein gutes Stück voran kommen werde.........

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, er passt perfekt. Rita Falk versteht es, so zu schreiben, wie Menschen denken ( das fällt mir jedesmal bei den Franz-Eberhofer-Krimis auf ). Und das gefällt mir wirklich gut.


    Nach Hannes habe ich nun auch wirklich Lust auf die Krimis. Irgendwann hatte ich mal reingelesen und sie haben mich überhaupt nicht gereizt, aber jetzt bekommen sie auf jeden Fall nochmal eine Chance.


  • Mitterweile habe ich entdeckt, was mich da gestört hat.


    Die erste Seite ist wirklich vom Jahrestag. Und auf der 2. Seite beginnt der 1. Brief und müsste eigentlich schon ein Datum im März als Überschrift tragen...

  • Zitat

    Original von chiclana


    .. Die erste Seite ist wirklich vom Jahrestag. Und auf der 2. Seite beginnt der 1. Brief und müsste eigentlich schon ein Datum im März als Überschrift tragen...


    Darüber bin ich auch gestolpert und ich habe das doppelt gelesen, weil ich den Übergang nicht verstanden hatte.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    Mir gefällt wie Uli mit der Situation umgeht. Er verarbeitet seine Gedanken in Form der Briefe an Hannes und was mir noch mehr gefällt, er geht ganz normal mit Hannes um und tut so, als wenn er nur schläft. Er geht oft ins Krankenhaus, liest ihm aus der Zeitung vor und läßt Hannes an seinem Leben teilhaben. Er hat überhaupt keine Berührungsängste, im Gegensatz zu einigen von seinen Freunden.


    Uli allgemein gefällt mir sehr gut, auch wie er mit den "Patienten" im Vogelnest umgeht. Dort gefällt mir die Walrika auch sehr gut.


    Hallo Macska,


    ich kann Dir da nur zustimmen. Die Reaktionen der anderen Freunde von Hannes finde ich auch nicht berauschend, aber ich weiß nicht wie ich reagieren würde. Jeder Mensch ist verschieden und kann solche Situationen nicht immer gleich verarbeiten bzw. durchstehen.


    Viele Grüße :wave

  • Ich habe nun auch mit dem Buch angefangen und es gefällt mir richtig gut.


    Anfangs war ich ein wenig skeptisch, da man von Rita Falk ja nur ihre Krimis kennt. Und diese sprechen mich nicht so an..


    Dieses Buch ist aber ganz anders. Ich denke zwar, dass es sich eher um kurzweilige Lektüre handelt, dafür aber um eine sehr berührende..


    Mir gefällt richtig gut wie Uli mit dem Unfall umgeht und er seine Alltagsgeschehnisse niederschreibt. Auch, dass es immer wieder lustige Szenen gibt..


    Etwas irritierend fand ich, dass er bereits wenige Wochen nach dem Unfall wieder aufs Motorrad steigt..
    Und wurde eigentlich gesagt, wie der Unfall genau passiert ist? Ich glaube er sagt nur, dass es in einer Kurve an einer Steinmauer geschehen ist..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von verena


    Und wurde eigentlich gesagt, wie der Unfall genau passiert ist? Ich glaube er sagt nur, dass es in einer Kurve an einer Steinmauer geschehen ist..


    Uli erzählt, wie der Unfall passiert ist. Er konnte ihn aber nicht richtig sehen, weil er vorausgefahren ist. Das, was er gesehen hat, konnt er also nur in seinem Seitenspiegel beobachten. Ich weiß jetzt allerdings nicht mehr, ob das schon im ersten oder erst im zweiten Teil erzählt wird :gruebel. Ich bin mit dem Buch schon ein paar Tage fertig.

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Ednlich habe ich den ersten Abschnitt geschafft.


    Hannes hatte einen Motorradunfall und liegt seit dem im Koma. Uli kommt jeden Tag zu ihm ins Krankenhaus und liest ihn den Sportteil oder seine bereits geschriebenen Briefe vor. So eine Freudnschaft gibt es nur sehr selten und der Schnauzbart hat dies auch schon bestätigt.


    Im Grunde ist der Schnauzbart ganz in Ordnung. Allerdings muss er sich an Regeln und Gesetze halten und deswegen muss er manchmal Gäste in die Schranken weisen.


    Im Grunde geht es in dem Buch nur darum, ob Hannes wieder aufwacht oder nicht. Ich hoffe ja, aber ich glaube nicht. Koma Patienten werden nur selten wach. Häufig müssen die Eltern entscheiden, ob die Maschinen abgeschaltet werden oder nicht. Mal schauen wie es weiter geht.

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    @ JustMeNico: Bist du vom Fach? Das fände ich ja soooo interessant, ein paar medizinische Hintergründe zu erfahren. :-)


    Nicht vom Fach, aber wir haben das in der Schule besprochen (Fachabitur im Sozialen - und Gesundheitswesen) und außerdem ist genau so ein Fall bei mir im Freundeskreis passiert.
    Er hatte einen Autounfall und lag im Koma. Nach zwei Wochen haben die Ärzte gesagt, es bringt nichts mehr die Maschinen laufen zu lassen. Die Eltern haben dann nach einem Monat schweren Herzens die Maschinen abgeschaltet.

  • Das Buch beginnt ziemlich heftig, mit dem Mororradunfall von Hannes und dem Versuch seines Freundes, die Situation zu meistern.


    Der Schreibstil gefällt mir in diesem Fall sehr gut, ich finde die Art sehr passend zu Ulli, dem jungen Mann, Zivi im "Vogelnest" und bestem Freund von Hannes.


    Ganz bewundernswert wie Uli alles unter einen Hut bringt, Hannes mehrmals wöchentlich besucht und mehrere Stunden versucht ihm Mut zu machen und ins Leben zurückzuholen. Auch seine Arbeit als Zivi schildert er in seinen Briefen und er scheint sehr engagiert, wenn auch teilweise mit unkonventionellen Methoden, die nicht immer nur gut ankommen. Schwester Walrika habe ich schnell in`s Herz geschlossen, genau wie sie ihren Zivi, mit dem sie täglich eine Zigarette raucht.


    Einzig und alleine die häufig wiederkehrende Erwähnung dass Hannes "natürgemäß nicht reagiert" hat, hat mich mit der Zeit etwas gestört, denn das war irgendwann ja fast klar.