'Der Anwalt des Königs' - Kapitel 01 - 06

  • So, den ersten Teil habe ich gleich mal wieder inhaliert. Bin sofort mit Matthew und Barak im Wald gewesen und auch York, das ich vor Jahren einmal besucht habe, entstand gleich vor meinem inneren Auge.
    Sansom verbildlicht hier sehr schön, was die Auflösung der Klöster bedeutete: Pferde in den Kirchen, Kirchenfenster in Privathäusern.
    Besonders gut gefällt mir, wie immer bisher, dass Matthew ein Mann mit sehr menschlichen Schwächen ist und sich diese auch eingesteht. Ich mag ihn, sehr sogar ;-)
    Edith wollte noch sagen, dass ich auf Englisch lese. Wenns also Fragen zu Übersetzung gibt, nur zu.
    PS: Edith flüstert mir gerade zu, dass ich noch gar nicht den ganzen Abschnitt gelesen habe, weil ich aus versehen bei Chapter Five statt Seven eingemerkt hatte. Ups ;-)

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Es ist richtig schön, wieder ein Buch über Matthew Shardlake zu lesen. Sehr gut gefällt mir, daß auch Barak wieder mit von der Partie ist. Da ich diesmal auf deutsch lese (die ersten zwei Bände hatte ich auf englisch, den dritten und vierten habe ich hier auf deutsch stehen) komme ich etwas schneller vorwärts. Jetzt gibt also Cranmer Matthew Geheimaufträge...


    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Sansom verbildlicht hier sehr schön, was die Auflösung der Klöster bedeutete: Pferde in den Kirchen, Kirchenfenster in Privathäusern.
    Besonders gut gefällt mir, wie immer bisher, dass Matthew ein Mann mit sehr menschlichen Schwächen ist und sich diese auch eingesteht. Ich mag ihn, sehr sogar ;-)


    Die Zeit beschreibt der Autor richtig gut. Ich kann mir auch alles richtig gut vorstellen (bis auf die Gerüche - auf die verzichte ich lieber :rofl!).


    Wer wohl den Glaser getötet hat? Mir hat ja auch das Pferd richtig leidgetan :-(

  • Ich habe mich am Wochenende spontan entschlossen hier mitzumachen (und hoffentlich auch durchzuhalten)


    Ich gesteh, ich tue mich doch schwer mit der detaillierten, langsam Erzählweise. Auch macht mir Abends die Schrift zu schaffen. Daher habe ich gerade den ersten Teil geschafft.


    Matthew hat mal wieder einen neuen Auftrag, den er gar nicht wollte. Und dazu noch einen Geheim-Auftrag. Tja, wer einmal auf sich aufmerksam macht...


    Sehr gut kommen der ganze Wirrwarr, die Heftigkeit und Grausamkeit dieses Religionsstreites immer wieder durch. Und letztendlich geht es auch nur um Geld und Macht.


    Nicht ganz verstanden habe ich, warum Matthew die letzten Worte des Glasermeisters nur als Rebellen-Gerede versteht. Sie klingen für mich ein keinster Weise danach. Aber das kann auch nur die Sicht des heutigen Lesers sein.


    Auf jeden Fall sitzen Matthew und Barak mal wieder unter lauter unliebsamen Zeitgenossen.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Ich habe mich am Wochenende spontan entschlossen hier mitzumachen (und hoffentlich auch durchzuhalten) ...


    Dann trage ich dich mal gleich ein. :wave


    Übrigens macht mir die Schrift auch wieder zu schaffen. Ich hoffe aufs Tageslicht am verlängerten Wochenende.

  • Shardlakes Vater ist gestorben und hat einen verschuldeten Hof hinterlassen. Nun muss sich Matthew wieder mal auf eine ungeliebte Mission begeben, um Schulden zahlen zu können.


    Der Dialekt aus dem Norden ist schon witzig ins Deutsche übersetzt worden. Man kann ziemlich gut nachvollziehen, wie die Sprachverwirrung so war.


    Schon im ersten Abschnitt tauchen wieder jede Menge Leute auf. Wrenne, der Kerkermeister Radwinter, sein „Opfer“ Broderick, Erzbischof Cranmer, der alte Freund Matthews Craike, die Damen Rochford, Marlin und Tamasin Reedbourne, Malever, der Glaser Oldroyd, Ralph Dike und der Lehrling Peter Green. Also manchmal hätte ich schonn gerne ein Personenverzeichnis, damit ich den Überblick nicht verliere.


    Die Szene im Gefängnis war bedrückend. Was auch immer Broderick weiss, man wird es aus ihm herausfoltern. Und der Kerkermeister hat definitiv seinen Spass daran. Tja, das kennen wir ja schon, dass es immer Leute gibt, die solche Gelegenheiten für ihr eigenes „Vergnügen“ nutzen …


    Der Glaser Oldroyd sagt im Sterben, dass kein Kind von Heinrich und Catherine Howard jemals den Thron erben kann. Und dann noch Blaybourne. Alles sehr geheimnisvoll und schon geht’s los mit der ersten Verfolgungsjagd von Shardlake und Barak und am Ende des Abschnittes stehen sie im Haus des toten Glasers und werden von Soldaten bedroht. Das geht ja schon wieder gut los!

  • Ist eigentlich schon jemand aufgefallen, dass Sansom dieses Buch


    P. D. James


    eine der Grande Dames der englischen Kriminalliteratur gewidmet hat.


    Da würde mich doch der Grund interessieren.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson


  • Mein erster Gedanke dazu war, welche Leiche die beiden wohl in irgendwelchen Tümpeln verborgen halten. :lache

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Mein erster Gedanke dazu war, welche Leiche die beiden wohl in irgendwelchen Tümpeln verborgen halten. :lache


    Mir ist es auch aufgefallen. Auf seiner HP gibt er an, dass sie zu seinen favorisierten Autoren gehört. Vielleicht ein Vorbild?
    Das nächste Buch ist übrigens auch schon in der Pipeline, leider kein Shardlake. :-( Es spielt in London 1952 in einer abgewandelten Realität. Deutschland hat den Krieg gewonnen und Freiheitskämpfer in London müssen in den Untergrund. Oder so ähnlich.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


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  • Na, ziemlich am Anfanmg ein Besuch im Gefängnis, kann man sich noch gar keionen Reim darauf machen, worum es geht. Und dann gab es im ersten Abschnitt doch noch einen Toten. Wahrscheinlich hängt der Glasermeister noch dem alten Glauben an und hat das auch nicht so gut verbergen können.
    Und wieder wird Shardlake aufgefordert, etwas heraus zu bekommen und im nächsten Moment heißt es -du bist raus!

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Das nächste Buch ist übrigens auch schon in der Pipeline, leider kein Shardlake. :-( Es spielt in London 1952 in einer abgewandelten Realität. Deutschland hat den Krieg gewonnen und Freiheitskämpfer in London müssen in den Untergrund. Oder so ähnlich.


    Puh, ob mich das Thema reizt? Ich finde, in Shardlakes Zeit passt die langsame und detailreiche Erzählweise von Sansom sehr gut. Aber zu dieser Story? Ich weiss nicht ... da wäre mir ein Shardlake wohl lieber gewesen.

  • Zitat

    Original von Wuermchen


    Puh, ob mich das Thema reizt? Ich finde, in Shardlakes Zeit passt die langsame und detailreiche Erzählweise von Sansom sehr gut. Aber zu dieser Story? Ich weiss nicht ... da wäre mir ein Shardlake wohl lieber gewesen.


    Wer weiß, vielleicht schreibt er da ganz anders? hat jemand Winter in Madrid gelesen?


    1940: The Spanish Civil War is over, and Madrid lies ruined, its people starving, while the Germans continue their relentless march through Europe. Britain now stands alone while General Franco considers whether to abandon neutrality and enter the war. Into this uncertain world comes Harry Brett: a traumatised veteran of Dunkirk turned reluctant spy for the British Secret Service. Sent to gain the confidence of old schoolfriend Sandy Forsyth, now a shady Madrid businessman, Harry finds himself involved in a dangerous game and surrounded by memories. Meanwhile Sandy's girlfriend, ex-Red Cross nurse Barbara Clare, is engaged on a secret mission of her own to find her former lover Bernie Piper, a passionate Communist in the International Brigades, who vanished on the bloody battlefields of the Jarama. In a vivid and haunting depiction of wartime Spain, Winter in Madrid is an intimate and compelling tale which offers a remarkable sense of history unfolding, and the profound impact of impossible choices. 'Sansom adroitly draws the disparate strands of his ambitious saga together. His non-pareil evocations of time and place anchor his characters with satisfying precision' Independent

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  • Mit der winzigen Schrift habe ich auch ein wenig zu kämpfen, aber das Buch ist ja ohnehin schon so umfangreich, das würde eine größere Schrift ja nur noch verstärken.
    Das Cover finde ich total gelungen, gefällt mir noch besser als bei den ersten beiden Bänden.


    Schön, dass Barak dabei ist. Und schon wieder verdreht er den Frauen den Kopf. :-)
    Mit der sehr detaillierten Schreibweise hatte ich in den ersten beiden Teilen manchmal zu kämpfen, jetzt finde ich sie genau richtig, vielleicht habe ich mich aber einfach nur daran gewöhnt. Man kann sich dadurch die Zeit damals einfach super gut vorstellen.
    Das man Leichenteile und Hingerichtete so zur Schau stellte finde ich furchtbar, aber scheinbar war das damals normal.
    Wie immer bei Sansom tappe ich am Anfang im Dunkeln. Ich habe noch keine Ahnung wohin mich die Handlung führt und was die genauen Hintergründe sind. Aber ich freue mich darauf. :-)

  • Zitat

    Original von Dona Carlotta
    ...
    Das man Leichenteile und Hingerichtete so zur Schau stellte finde ich furchtbar, aber scheinbar war das damals normal. ...


    Dass die Köpfe der Hingerichteten irgendwo aufgespießt wurden, kann ich noch als Abschreckung verstehen. Aber was bitte schön soll ein abgehacktes Bein darstellen? Im 16. Jahrhundert war man offensichtlich nicht zimperlich mit Gesetzesbrechern und mutete auch dem unbescholtenen Volk eine Menge zu.

  • Die Beschreibungen zur Vorbereitung der Ankunft des Königs haben deutlich gemacht, wieviel Mühe es den Landbewohnern gemacht haben muss, alles zur Zufriedenheit auszurichten. Da kommen plötzlich Einkäufer des Königs daher, die den ganzen Fleischvorrat aufkaufen. Das mag zwar ein schönes Geschäft gewesen sein, aber es hat sicher lange gedauert, bis die anderen auch wieder einkaufen konnten.


    Bei der Zeltgestaltung kommen mir Zweifel auf, dass Henry da in eine angenehme Stimmung gebracht werden kann. Immerhin war kurze Zeit später der französische König, mit dem er zuvor in diesen Zelten gesessen hatte, sein Feind.


    Mit der Aussage des Glasers kann ich jetzt noch nichts anfangen. Cathrine Howard hatte ja auch kein Kind mit Henry. Zu früh schon fehlte ihr ein wichtiges Körperteil. ;-)

  • Zitat

    Original von Büchersally
    [...]
    Mit der Aussage des Glasers kann ich jetzt noch nichts anfangen. Cathrine Howard hatte ja auch kein Kind mit Henry. Zu früh schon fehlte ihr ein wichtiges Körperteil. ;-)


    Die Geschichte hier spielt im Sommer 1541. Bei Wikipedia steht, dass Catherine Howard im Februar 1541 bereits ihre verhängnisvolle Affäre mit Thomas Culpeper angefangen hat. Dies war auch einigen ihrer Vertrauten bekannt. Vielleicht wusste das der Glaser auch. Bei einem Kind von ihr hätte es früher oder später garantiert Zweifel an Heinrichs Vaterschaft gegeben. Das wäre dann wiederum ein Grund gewesen, einen anderen als Gegenkönig zu benennen usw.