Das Fest der Fliegen- Gert Heidenreich

  • Erschienen 11/11
    384 Seiten
    ISBN- 13:978-3-423-14055-3


    Kurzbeschreibung:


    Als der Kriminalkommissar Alexander Swoboda auf einer Reise nach Edinburgh in die Turmkuppel der berühmten »Camera Obscura« steigt, ahnt er nicht, was ihn erwartet: Er wird Zeuge eines Mordes, der auf offener Straße vor dem Turm geschieht. Es beginnt ein Albtraum, der Swoboda immer tiefer in eine Verschwörung führt: Eine fanatische Bruderschaft, die sich »Engelslegion« nennt, will die Menschheit von den »Gehilfen des Teufels« befreien. Es kommt zu einer Serie von Morden und bald sind die »Engelslegionäre« Swoboda selbst auf der Spur.


    Über den Autor:


    Gert Heidenreich, geboren 1944 in Eberswalde, lebt in der Nähe von München. Sein Werk umfaßt Romane, Erzählungen, Gedichte, Essays, Theaterstücke und Arbeiten für Funk und Fernsehen. Er wurde u. a. mit dem Adolf-Grimme-Preis (1986), dem Literaturpreis der Stadt München (1990), dem Phantastik-Preis (1995) sowie dem Marieluise-Fleisser-Preis (1998) ausgezeichnet. 1991-1995 Präsident des deutschen P.E.N.-Clubs (West).


    Meine Meinung:


    Gert Heidenreich erzählt die Geschichte von Zungen an der Nelda und seiner Figur Kriminalhauptkommissar Alexander Swoboda im zweiten Band der Reihe rasant und spannend fort. Nachdem Alexander Swoboda sich nach dem letzten Fall Im Dunkel der Zeit hat frühpensionieren lassen konzentriert er sich jetzt auf das Malen alleine und vergisst darüber im Wortsinn seine alte Arbeit. Das Entsetzen darüber bringt ihn dazu sich einer Therapie zu unterziehen und er erkennt, dass er ohne Mörder einen neuen Lebenssinn finden muss. Das allerdings gelingt ihm nicht, da er während eines Urlaubs in Edinburgh Zeuge eines Mordes wird und in diesem Fall, der sich nur als Teil einer unheimlichen Mordserie entpuppt, immer tiefer hineingezogen wird. Dabei verrät bereits der Klappentext, dass es sich um eine Gruppe Mörder handelt, die meinen im Auftrage des Guten Böses tun zu müssen um die Welt zu retten. Ein ebenfalls auf der Rückenklappe getroffener Vergleich mit Dan Brown ist allerdings schwer daneben. Anders als dieser produziert Gert Heidenreich nicht nur Morde und sinnlose Aktion mit Verschwörungstheorien, sondern er versteht die Mörder, ihre Opfer und die Motive darzustellen. Er erzählt neben der Jagd nach den Tätern auch deren Geschichte, aus deren Perspektive und zeigt auf wie und warum diese Taten begangen worden sind. Er zeigt ein schlüssiges Psychogramm des Wahnsinns, der hinter diesem Fanatismus steckt und der immer brutaleren und widersinnigeren Verstrickung, die die Taten auch für die Täter bedeuten. Am meisten irritiert hat mich, dass der Oberböse dauernd meinen Lieblingsmalt zu sich nimmt. Dabei ist Mann aus Irland. Ein Täter, der selbst Opfer ist und deshalb zum Täter wurde. Opfer, die Täter waren. Ein lesenswerter Krimi.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend Hjort- Rosenfeld Die Schuld die man trägt. :lesend Kirk A. Denton The Columbia Companion to modern Chinese Literature