Welches Genre ist das "leichteste"?

  • Hallo, Eulen!


    Angeregt durch ein Interview mit Diana Gabaldon, das ich hier entdeckt habe, habe ich mir die oben genannte Frage gestellt.


    In diesem Interview sagt die Autorin, sie wollte ihr erstes Buch eigentlich nur zur Übung schreibung und wählte deshalb das Genre, das ihr am "leichtesten" zu schreiben erschien, weil man sich nicht alles selbst ausdenken muss - eben den historischen Roman.


    Da wir ja auch einige Autoren hier haben, darunter auch solche historischer Romane ( :wave Iris) frage ich auch euch, wie ihr das seht. Ist es zB schwieriger einen Krimi zu schreiben, weil da der Plot schon richtig ausgearbeitet sein muss, damit am Ende alles zusammenpasst? :gruebel


    Ich stelle es mir ja nicht so leicht vor, ein Buch zu schreiben, ganz egal aus welchen Genre :wow. Bin gespannt auf eure Meinungen.


    Liebe Grüße,
    Wendy

  • ich glaube es gibt kein leichtes genre!! welch unsinn historisch als leicht zu empfinden. die verwechselt das sicher mit fantasy. bei historischen muss man sich ziemlich gut informieren (iris :anbet). Vielleicht sind Liebes-, Nackenbeißer-, Frauen(versteher)romane nicht ganz so schwer, weil da kannste ja von der bereits erschienen quasi abschreiben.

  • Zitat

    Original von Wendy
    In diesem Interview sagt die Autorin, sie wollte ihr erstes Buch eigentlich nur zur Übung schreibung und wählte deshalb das Genre, das ihr am "leichtesten" zu schreiben erschien, weil man sich nicht alles selbst ausdenken muss - eben den historischen Roman.


    Mit anderen Worten, die gute Frau denkt sie schreibt historische Romane :wow :wow

  • Zitat

    Original von Wendy
    In diesem Interview sagt die Autorin, sie wollte ihr erstes Buch eigentlich nur zur Übung schreibung und wählte deshalb das Genre, das ihr am "leichtesten" zu schreiben erschien, weil man sich nicht alles selbst ausdenken muss - eben den historischen Roman.


    Wie bitte?

  • Moment, sie plaziert eine Fantasyhandlung ungefähr 250 Jahre zurück aber mehr als ein paar Schlachtenfakten tut sie nicht dazu. Als historischen Roman habe ich die Highlandersaga nicht gesehen. :wow

  • Zitat

    Original von Idgie
    Moment, sie plaziert eine Fantasyhandlung ungefähr 250 Jahre zurück aber mehr als ein paar Schlachtenfakten tut sie nicht dazu. Als historischen Roman habe ich die Highlandersaga nicht gesehen. :wow


    Geht mir genau so, aber das war auf jedenfall, was sie sagte (hab noch ein anderes Interview mit ihr gefunden und sie beharrt wohl auf dem Standpunkt) - sie sagt natürlich auch, dass sich später die Genres in ihren Bücher vermischt haben. Eben mit Fantasy, allein schon wegen den Zeitreisen, aber grundsätzlich hatte die Frau wohl vor einen historischen Roman zu schreiben...


    Naja, immerhin reden ihre Schotten richtigen Schotten-Slang :grin.

  • Zitat

    Original von Iris


    Und was ist ihr in die Quere gekommen? :lache


    *schulternzuck* Keine Ahnung, aber was immer es war, es verkauft sich gut. Ich muss ja gestehen, dass mir das erste Buch bis jetzt auch sehr gefällt, aber als besonders historisch sehe ich es nicht an. :grin

  • *grrrr*


    macht nur so weiter...


    ich wollte diese serie nicht lesen.


    dann hat mir eine freuindin per www. so lange vorgeschwärmt, dass ich sie doch bei ebay ersteigerte (die bücher, nicht die freundin).
    und nun liegen sie seit MO NA TEN. und ich habe Ü BER HAUPT keine lust.
    nun sah ich heute bei einer busfahrerin einen band liegen.
    nahm das als omen.
    beschloss, sie auf platz 5 meiner liste emporzuziehen.


    und jetzt DAS hier...


    :lache :lache

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Oh, warum hackt ihr denn alle auf die arme Frau Gabaldon rum? Ich bin zugegeben ein Fan von ihr. Dies vor allem weil die Frau einen guten Sinn fuer Humor hat. Sie kann sich selber auch sehr ironisch sehen. Und den Kommentar, sie dachte historische Romane seien am leichtesten zu schreiben wuerd ich auch in diesem Zusammenhang sehen und nicht bierernst nehmen. Aehnlich wie ihre Erlaeuterungen zur Entstehung von Lord John and the Private Matter, das sie dem Verlag als "Kurzgeschichte" vorstellte (zu dem Zeitpunkt schon 300 Seiten stark) :lache


    @ Iris,


    was ist Gabaldon auf dem Weg zum historischen Roman in die Quere gekommen, fragst du. Antwort: Claire, die in ihrem Charakter einfach nicht realistisch ins 18. Jhd. passt. Ich denke das geschieht schon einigen Autoren, dass sie mit einer Person beginnen, die dann im Laufe der Zeit eine eigenstaendige Entwicklung durchmacht und in eine Richtung geht, die man nicht vorhergesehen hat.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Keine Bange, Capesider, ich fange keine Debatte über Gabaldon an. Sie unterhält ihre Zielgruppe ja prima.
    Aber das diese Sentenz, historische Romane seien besonders leicht, weil man nicht so viel erfinden müssen, ein typischer Fall für "Si tacuisses ..." ist, das darf man ja wohl noch anmerken. :grin

  • Abgesehen davon: wir haben ja gelernt, daß im englischsprachigen Raum Autoren gerne als Trademarks aufgebaut werden. Und wenn ich eine Trademark vermarkte, dann gehören eben solche Dinge, wie eine nette und unterhaltsame Geschichte über die Entstehung des eigenen Werkes zu erzählen, auch dazu. Insofern stellt sich die Frage, ob es überhaupt so war (abgesehen davon, daß Menschen ja sowieso dazu neigen, Erlebtes im Nachhinein anders zu sehen).


    Bye
    Pelican :wave


    P.S.: Wie wär's Iris, Du erzählst in Zukunft, daß Du eigentlich einen richtig guten Fantasy - Roman schreiben wolltest, die Personen aber in einem realen Umfeld einfach viel besser rübergekommen sind :grin ok, an der Story müssen wir noch ein bißchen feilen... :grin

  • Zitat

    Original von Pelican
    P.S.: Wie wär's Iris, Du erzählst in Zukunft, daß Du eigentlich einen richtig guten Fantasy - Roman schreiben wolltest, die Personen aber in einem realen Umfeld einfach viel besser rübergekommen sind :grin ok, an der Story müssen wir noch ein bißchen feilen... :grin



    Ersetze Fantasy durch SciFi und der Irrsinn ist komplett! :lache

  • so, habe mich jetzt durch eure Debatte durchgelesen und weiß keine Antwort mehr auf die ursprüngliche Frage.


    Eigentlich wollte ich sagen, dass solche "Liebesromane" à la Konsalik wohl das leichteste Genre sein müssten - aber zählen die überhaupt mit??? Na gut, wenn Konsalik nicht mitzählt, dann vielleicht diese "Frauenromane" die in den letzten Jahren ach so lustig und emanzipiert erschienen -> Hera Lind & Co ?


    Übrigens glaube ich nicht, dass es leicht ist, einen 800 Seiten dicken Roman zu verfassen, egal welchen Genres. Gabaldon fand ich unterhaltsam nett, aber nicht gut genug zum nochmal lesen.

  • als Mitbetroffener Historienschreiber muss ich doch auch meinen Mostrich dazu geben.


    Kein Genre ist leicht, denn man muss bei jedem sein Handwerk beherrschen!


    Selbst wenn man eher Fantasy als historische Romane schreibt, müssen sie in sich schlüssig und gut zu lesen sein, um Erfolg zu haben. Außerdem ist man in Amerika in einigen Dingen nicht allzu pingelig. Einige Westernhelden, die noch lebten, als ihre "Abenteuer" vermarktet wurden, haben sich auch nicht wieder erkannt. Warum sollen die Amis bei historischen Romanen, die in England oder Resteuropa spielen, andere Maßstäbe anwenden als bei ihrer eigenen Geschichte.


    Um jedoch ehrlich zu sein, ich habe auch schon von europäischen Autoren bessere Fantasy gelesen, nur war sie meistens weniger unterhaltend als das, was aus Yankeestan herüber kam.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave