Emma verduftet von Tessa Hennig

  • Titel: Emma verduftet
    Autorin: Tessa Hennig
    Verlag: List Taschenbuch (Mai 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3548610924




    Kurzbeschreibung (von Amazon)
    Jetzt reicht‘s! Jahrelang hat sich Emma um Mann, Tochter und Firma gekümmert. Doch dann kommt auf einer Reise nach Südfrankreich die große Enttäuschung: Ihr Mann interessiert sich mehr für russische Schönheiten als für seine Frau und die in Nizza studierende Tochter besucht lieber Partys als Vorlesungen. Kurzentschlossen verduftet Emma und landet unverhofft auf dem Feld des attraktiven Lavendelbauern David. Zusammen mit ihrer besten Freundin, der temperamentvollen Nora, stellt Emma fortan die Männerwelt auf den Kopf. Kann das gutgehen?


    Über die Autorin
    Tessa Hennig ist seit vielen Jahren als freie Journalistin, Regisseurin und Autorin tätig. Wenn sie vom Schreiben und ihrem Wohnort München eine Auszeit benötigt, reist sie auf der Suche nach neuen Stoffen und Abenteuern gern in den Süden.


    Meine Meinung:
    Emma verduftet
    …war für mich leider eine Enttäuschung.
    Ein Roman dieses Genres darf ohne großen Tiefgang locker und leicht dahin plätschern und auch gerne diverse Klischees bedienen, irgendwie gehört das schließlich dazu ;-).


    Eine Leseprobe und einem wunderschönen Prolog ließen mich eine warmherzige Geschichte vor stimmungsvoller Kulisse erwarten, spritzig geschrieben mit liebevoll gezeichneten Figuren.
    Leider konnte ich beim Lesen des Romans für keinen der launischen und ich-bezogenen Protagonisten Sympathie entwickeln. Das Auf und Ab ihrer Stimmungen und Gefühle erschien mir schablonenhaft, ziemlich willkürlich und die meiste Zeit nicht nachvollziehbar. Und die sich ständig wiederholenden, immer gleichen Gedanken und Diskussionen über Emmas vergangene und gegenwärtige Beziehungprobleme nutzten sich im Laufe der Geschichte ab und haben irgendwann nur noch genervt.


    Die Passagen, in denen es um Emmas Talent bezüglich der Düfte ging, gefielen mir am besten. Hier war ein wenig von der Atmosphäre und Intensität zu spüren, auf die ich gehofft und dann weitgehend vermisst habe. Schade, dass dieser Aspekt nur einen sehr geringen Teil des Buches ausmachte und eher als "schmückendes Beiwerk" anzusehen war.


    Was Sprache und Erzählstil angeht, gibt es formal eigentlich nichts auszusetzen. Die Autorin kann sich gut ausdrücken, immer wieder findet man nette Wortspiele (wie auch schon im Titel), nur ist bei mir irgendwie kein Funke übergesprungen. Je länger ich gelesen habe, um so größer wurde meine innerliche Distanz zum Geschehen und den Akteuren.


    Fazit
    Eine Story über die Selbstfindung einer Frau in den mittleren Jahren, ohne große Höhepunkte, routiniert und flüssig geschrieben, die auf mich insgesamt einen etwas lieblosen Eindruck machte. Mir fehlten Wärme und Atmosphäre in der Geschichte.


    Edit: Auf meinem SuB liegt noch "Elli gibt den Löffel ab". Nach dieser eher enttäuschenden Lektüre weiß ich gar nicht, ob ich es noch lesen soll :gruebel.

  • Tess Hennig: Emma verduftet




    Klappentext:
    Alles muss man selber machen - zum Glück!


    Emma hat ein schönes Haus, ein kleines Architekturbüro, das sie gemeinsam mit ihrem Mann betreibt, und eine hübsche Tochter, die in Frankreich studiert. Sie hat es im Leben geschafft, glaubt sie. Bis sie bei einem Besuch in Nizza feststellt, dass ihre Tochter Lilly keineswegs fleißig studiert, sondern versucht, eine Modelkarriere zu starten. Als ob das nicht schon genug wäre, muss Emma auch noch mit ansehen, wie ihr Mann einer langbeinigen Russin schöne Augen macht.
    Emmas einziger Lichtblick ist die Wiederbegegnung mit ihrer alten Freundin Nora, die sie noch aus Studientagen kennt. Nora ist Künstlerin und weckt in ihr die alte Lebenslust. Sie ermutigt Emma, sich neu zu entdecken und ihrer heimlichen Leidenschaft nachzugehen: der Kreation von Düften. Der Lavendelbauer David inspiriert Emma zu einem ganz besonderen Duft und ist schon bald nicht nur an Emmas "goldener Nase" interessiert …



    Beurteilung:
    Mit "Emma verduftet" ist der Autorin ein tpyischer Frauenroman gelungen: leicht und locker und - untypischerweise - nicht für die erfolgreiche Mittzwanzigerin auf der Suche nach dem Traummann, sondern für Hausfrauen um die 40. Leider ist die Geschichte jedoch nicht nur äußerst vorhersehbar, sondern die Hauptpersonen sind auch deutlich überzogen: Emma ist viel zu selbstmitleidig, ihr Mann zu ekelhaft und David ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Auch das Thema „Selbstfindung“ wird viel zu sehr ausgewalzt. Schade, denn der Schreibstil ist durchaus gelungen und an einigen Stellen kommt sogar ein Ansatz von Spannung und Humor auf, wobei es leider beim Ansatz bleibt. Das Cover ist sehr gelungen (wenn es auch gar nichts mit der Handlung zu tun hat) und witzig gemacht. Leider hält das Buch nicht, was das Cover verspricht: "Emma verduftet" ist ganz nett zu lesen an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse, mehr aber auch nicht.



    Kategorie: Frauen
    Taschenbuch
    List
    370 Seiten
    ISBN 3548610927 bzw. 9783548610924

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nell ()

  • Vielen Dank für deine schöne Rezi, Nell! :knuddel1 Um das Buch bin ich schon mehrmals in der Buchhandlung herumgeschlichen, konnte mich aber nie so richtig aufraffen. Anscheinend war das genau richtig, denn die Handlung klingt mir dann doch zu oberflächlich. Bleibt ein Platz im Regal für ein anderes Buch ...

  • Zitat

    Original von Lumos
    zu diesem Buch gibt es schon einen Thread: Hier


    Vielleicht mag ein Moderator die beiden zusammen legen.


    Nell, mir hat es auch nicht besonders gefallen ;-).




    Oh, bei mir hatte die Suche da nichts ausgespuckt, sorry. Bitte zusammenfügen, danke! :kiss

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)