Trix Solier: Odyssee im Orient - Sergej Lukianenko

  • Der Hörverlag, 2012, gekürzte Lesung, 6 CDs, ca. 454 Min.
    Ab 12 Jahren

    Über den Inhalt:
    Magischer Orient: Uralte Oasenstädte, Kamelkarawanen und seltsame Einheimische. Ausgerechnet hier soll der Zauberlehrling Trix Solier den Krieg zwischen zwei Ländern verhindern. Damit ihm das gelingt, muss Trix diesmal auf einem Drachen reiten, die Schule der Assassinen besuchen, in die geheime Stadt der Wüstenzwerge vordringen und den mächtigsten Zauberer der Welt bezwingen.


    Über den Autor:
    Sergej Lukianenko, geboren 1968 in Kasachstan, war lange Zeit als Psychiater tätig. Heute lebt er als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in Moskau. Mit seinen "Wächter-Romanen" gelang ihm der internationale Durchbruch. Er ist der populärste russische Fantasy- und Science-Fiction-Autor der Gegenwart. Sein Roman "Das Schlangenschwert" erhielt 2007 den internationalen Buchpreis CORINE für das beste Jugendbuch.


    Über den Sprecher:
    Stefan Kaminski ist Schauspieler, Sprecher und Autor. 1974 geboren, in Berlin aufgewachsen, wollte immer Meeresbiologe werden, hat dann aber Mikrofone, Kassetten und Geräusche für sich entdeckt – und seine Stimme, die aus vielen zu bestehen schien! Sein professioneller Weg begann 1996 beim Hörfunk. Danach Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch'. Seit 2001 spielt er am Deutschen Theater Berlin, wo er mit Regisseuren wie Jürgen Kruse, Dimiter Gotscheff und Leonhard Koppelmann arbeitete. 2003 entstand dort sein Live-Hörspielformat Kaminski ON AIR. Filmklassiker, Theaterstoffe und Opernlibretti sind hier Gegenstand freier Bearbeitung. Sein 'Stimmen-Morphing' führt ihn dabei von einer Figur zur nächsten und lässt bekannte Geschichten neu entstehen. Eine erfolgreiche Mischung aus Theater, Hörspiel und Entertainment, die auch auf Tour zu erleben ist. Darüber hinaus ist Stefan Kaminski in vielen Produktionen von Rundfunk, Fernsehen und Hörbuchverlagen vertreten. Beim Hörverlag war er bereits in Lewis Carrolls Alice im Wunderland, Nick Hornbys A long way down und in Sergej Lukianenkos Trix Solier zu hören. Mehr unter www.kaminski-on-air.de.


    Meine Meinung:
    Eine Ehrenschuld, die Zauberlehrling Trix stellvertretend für seinen abwesenden Meister Radion Sauerampfer ableistet, führt ihn zusammen mit dem Drachen Ilin Badulla Mummrich
    in den Orient. Dor soll Trix den mächtigsten Zauberer der Welt, den Mineralisierten Propheten, davon abhalten, gegen die Drachen und andere Völker Krieg zu führen.


    Endlich gibt es ein neues Abenteuer für Trix Solier und seine Freunde und einen erneuten Hörspass nicht nur für junge Ohren. Es ist hilfreich, den ersten Teil vorher zu hören/lesen, denn mit vielen der bereits bekannten Figuren gibt es hier ein Wiedersehen, sie werden auch nicht mehr ausführlich eingeführt, sondern es wird sichtlich davon ausgegangen, dass man sie bereits kennt.


    Die Geschichte selbst wäre relativ schnell erzählt, wenn da nicht die ganzen besonderen Begleitumstände wären. Lukianenko brilliert mit seinen unzähligen Anspielungen auf bekannte Personen und Szenen aus Literatur und Film, so dass man aus dem Schmunzeln kaum heraus kommt. Fast ein bisschen zu viel war mir die Parodie auf Harry Potter, aber ansonsten bot es höchsten Unterhaltungswert.
    War Trix im ersten Band noch wesentlich kindlicher, macht er hier eine bemerkenswerte Entwicklung durch und wirkt viel reifer. Amüsiert habe ich mich über die teils netten, teils skurrilen Besonderheiten seiner alten wie neuen Freunde.


    Ich gehe fest davon aus, dass es eine Fortsetzung geben wird, schließlich muss aus dem Lehrling Trix am Ende doch noch ein ordentlicher Zauberer werden.


    Was dieses Hörbuch in die Extraklasse hebt, ist die Vortragskunst von Stefan Kaminski. Der Mann gibt jeder, wirklich jeder Figur seine/ihre eigene Stimme, er säuselt, er quietscht, er dröhnt, er schmeichelt – es ist der Hammer. Ich glaube, niemand könnte dieses Hörbuch besser umsetzen als er.

  • Meine Meinung:


    Mit "Trix Solier - Odyssee im Orient" knüpft Sergej Lukianenko fast nahtlos an den Vorgänger "Trix Solier, Zauberlehrling voller Fehl und Adel" an. Wir treffen liebgewonnene Helden wieder, lernen neue Figuren kennen und fiebern bei einem neuen und nicht minder mitreißenden Abenteuer von Trix und seinen Freunden mit, das sie in die phantastische Welt des Orients führt. Nicht nur bei den neuen Figuren fällt auf, dass sich Lukianenko auch in diesem Band wieder kräftig in der Märchenwelt bedient und fast schon rotzig-freche Anleihen in der Literatur macht. Büchereulen werden ihre helle Freude haben, all die Andeutungen, Zitate und witzigen Querverweise zu finden, die sich hier tummeln. Besondere Erwähnung sollte der überaus treffende Wortwitz finden, der wunderbar aus dem Russischen übersetzt oder übertragen wurde - an dieser Stelle ein großes Lob an die Übersetzerin. Dass Trix' Abenteuer angesichts dieses Vergnügens nicht zum reinen Klamauk verkommt, ist den ernsten Szenen zu verdanken, in der so manche Weisheit (kindgerecht verpackt) aus dem Mund der Protagonisten zum Nachdenken anregt. Dennoch wird wohl das große Vergnügen am meisten im Gedächtnis bleiben, das Jung und Alt beim Hören dieser Geschichte empfinden.


    Das Hörvergnügen ist zu einem beträchtlichen Anteil Sprecher Stefan Kaminski zu verdanken, der in den verschiedenen Rollen fast über sich hinaus zu wachsen scheint. Seine Vielfalt in der Stimmgebung und seine angenehme und zugleich mitreißende Art zu lesen machen ihn ohne Frage für mich zu einem der besten Sprecher überhaupt!


    Von mir natürlich die volle Punktzahl! :)