Peter Hoeg - Von der Liebe und ihren Bedingungen in der Nacht des 19. März 1929

  • Klappentext:
    Sechs Variationen des einen großen Themas: der Liebe. Ob Physikerin, Ballettänzerin, Musiker, Reeder, Schauspieler oder Dichter; sie alle machen ihre eigenen Erfahrungen. Sie fordern die Liebe heraus, messen sich mit ihr oder versuchen, sie der Zeit zu entreißen - ein grandioses Spiegelkabinett, in dem jeder das entdecken wird, was er von der Liebe erhofft oder befürchtet.


    Autor (aus: http://www.hanser-literaturver…toren/autor.html?id=22732 ):
    Peter Høeg, 1957 in Kopenhagen geboren, ist mit dem Roman Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Hanser 1994) zum internationalen Bestsellerautor geworden. Bei Hanser liegen außerdem vor: Vorstellung vom zwanzigsten Jahrhundert (Roman, 1992), Der Plan von der Abschaffung des Dunkels (Roman, 1995), Die Liebe und ihre Bedingungen in der Nacht des 19. März 1929 (Erzählungen, 1996), Die Frau und der Affe (Roman, 1997), Das stille Mädchen (Roman, 2007) und Die Kinder der Elefantenhüter (Roman, 2010). Der Autor lebt in der Nähe von Kopenhagen.


    Rezension:
    Vorweg: Ich bin mir nicht sicher, ob die Kategorie so passt, aber eine Bessere fand ich nicht!
    Die sechs Geschichten in diesem Buch haben eigentlich nichts miteinander zu tun. alle haben sie so 40 Seiten, was sie für Hoeg-Verhältnisse sehr einfach zu lesen macht. Man kommt schnell zu einem Abschluss, wird nicht durch zu Viele Handlungsstränge verwirrt. Wichtigesd kann man schnell nochmal nachlesen.
    Die Geschichten sind dasbei nicht ausschließlich Liebesgeschichten, sondern Thematisieren oft gesellschaftliche Probleme (Akzeptanz von Homosexualität) oder Historisches (Zwischenkriegszeit). Es taucht mit Paul v. Lettow-Vorbeck sogar eine historische Gestalt auf! Hier verknüpft Hoeg, wie so oft, Fantasie mit Realität. Sein üblicher, prägnanter Schreibstil bleibt erhalten, und er zeigt sich als Virtuose im Umgang mit der Athmosphäre. Mal düster, dann feierlich, dann wieder burlesk. Darüber hinaus entwickelt er einen feinen Humor.
    Was mich im Nachhinein jedoch wirklich fasziniert, ist, dass er auf so kurzen Etappen so starke Charaktere kreieren kann wie Lueni, Herrn Rasker sen., etc.


    Fazit: Sehr schöne, abwechslungsreiche Geschichten, die die große Vielfalt Peter Hoegs zeigen und sicherlich auch solchen, denen "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" nicht lag, gefallen könnten.

    "It is necessary to distinguish [...] between languages as such and their speakers. Languages are not hostile one to another. They are, in the contrast of any pair, only similar or dissimilar, alien or akin."
    -J. R. R. Tolkien, "English and Welsh"