Rund um den Schreibwettbewerb (ab 13.05.2012)

  • "Einige Geschichten haben es einfach nicht verdient mit anderen in einen Topf geschmissen zu werden."


    Das kommt auf die Entscheidungskriterien an. Außerdem klingt "schmeißen" schon von vornherein unfreundlich.
    :lache
    Wenn einigen Geschichten gemeinsam ist, dass sie irgendetwas an sich haben, das mich am Bepunkten hindert (und das können sehr wohl auch gehäuft auftretende Rechtschreibfehler sein, die ich als in diesem Fall nicht übersehbare Nachlässigkeit empfinde), kann ich sie sehr wohl behutsam auf ein Extratellerchen aussortieren :grin :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von harimau: Ich hege eine Abneigung gegen Pathos, sowohl inhaltlich wie stilistisch, und mache dies deutlich, wenn ich darauf stoße. Das ist mein Geschmack, und ich bin mir bewusst, dass viele Eulen hier gerade die von mir gerüffelten Texte (deshalb) gern mögen.


    harimau, Du bringst die Sache auf den Punkt. Kaum eine Geschichte kommt bei den Eulen ohne Pathos aus; deshalb mag ich auch kaum noch Punkte verteilen, geschweige denn die Geschichten kommentieren.
    Den Eulen gefallen offensichtlich gefühlsintensive Handlungen bei denen kein Auge trocken bleibt.
    Mich sprechen diese Ideen nur wenig an und in den vergangenen Wettbewerben habe ich mich häufig genug gefragt, warum man Rollstuhl- und Komaschicksale unbedingt in 500 Wörter pressen möchte.
    Früher hieß es wenigstens "sex sells", heute offensichtlich "sickness sells".

  • Ich würde es sehr schade finden, wenn nur noch positiv kommentiert werden würde. Auf meinen Texten ist manchmal ganz schön heumgetrampelt worden, aber eigentlich nie zu unrecht. Diesmal habe ich versucht den Text so zu schreiben, dass die Holzhammerkritik, die mich jedesmal erwischt, ausbleibt.

  • Zitat

    Original von arter


    Nein, damit er oder sie die "literarischen" Versuche hier auch weiterhin als das betrachtet was sie sind. Ein Hobby, ein Spaß, ein Zeitvertreib. Es gibt natürlich auch Ausnahmen.


    Ersetzen wir doch schonungsloser einfach durch konstruktiver, und ich stimme dir voll zu.


    Zitat

    Worauf ich hinauswollte: Ich glaube kein ernst zu nehmender Autor ist als Meister vom Himmel gefallen. Ich denke auch mit einem gewissen Talent ausgestattet, ist es ein harter Weg der Selbsterkenntnis, des selbst In-Frage-Stellens, bis man wirklich gut wird. Und wer dabei Hilfe von außen in Form von ehrlicher, auch harter Kritik hat und diese annimmt, hat einen klaren Vorteil. War es bei dir anders?


    Nein, war es nicht, aber ein "gnadenloser Verriss" aus der Abteilung "Totaler Mist. Da hat wohl jemand aus seinem alten Schulaufsatz zitiert, für den ihm schon sein Deutschlehrer eine 6 verpasst hat. Leider ist Textmüll kein guter Wein, der mit den Jahren immer besser wird. In den Ausguss damit!" hilft dabei nicht weiter. Er mag amüsant sein, sagt aber weder etwas über Schwächen im Text aus noch weist er dem Autor einen Weg, sich zu verbessern. Gnadenlosigkeit besitzt in diesem Zusammenhang keine Qualität.


    Zitat


    Nimm einfach den, den du am besten findest, dann freue ich mich auf deinen Verriss :lache


    Ich finde aber keinen am besten. Sie sind alle gleich gut. :rofl

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    harimau, Du bringst die Sache auf den Punkt. Kaum eine Geschichte kommt bei den Eulen ohne Pathos aus; deshalb mag ich auch kaum noch Punkte verteilen, geschweige denn die Geschichten kommentieren.
    Den Eulen gefallen offensichtlich gefühlsintensive Handlungen bei denen kein Auge trocken bleibt.
    Mich sprechen diese Ideen nur wenig an und in den vergangenen Wettbewerben habe ich mich häufig genug gefragt, warum man Rollstuhl- und Komaschicksale unbedingt in 500 Wörter pressen möchte.
    Früher hieß es wenigstens "sex sells", heute offensichtlich "sickness sells".


    Ich glaube, das ist so, weil es sich für einen Schreibanfänger/-laien quasi anbietet. Man möchte seine Leserschaft emotional erreichen. Gute Autoren erreichen das durch ihre Virtuosität im Umgang mit der Sprache und durch einen subtileren Handlungsaufbau. Laien eben durch :hau. Ich nehme mich da nicht aus. Das ist ein Hauptgrund, warum ich hier im Moment nicht mehr mitmache. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Hmm, ich muß gestehen, daß es im Rahmen von 500 Worten doch oft sehr schwer ist, überhaupt etwas aussagekräftiges zu fabrizieren.


    Wie sollen sich Gefühle und ähnliches ausdrucksstark in 500 Worten vermitteln lassen?


    Vermutlich kommen daher auch viele Geschichten für einige "wie mit dem Holzhammer gestrickt" daher.
    Kein Wunder, jedes schmückende, erklärende, oder mildernde Detail muß oftmals der Wortschere zum Opfer fallen.


    Irgendwann könnten wir ja mal ein Experimet riskieren?
    Einen Monat lang mehr Worte zulassen oder jeden selber entscheiden lassen, wieviele Worte er benötigt.
    Einge Menschen können eben mit weniger Worten auskommen ( siehe bsp. Mechthild Borrmann) Andere benötigen mehr für das, was sie aussagen möchten. ( bsp. Nicole)
    Die 500 Wort Beschränkung dient also mehr denen, die sich in wenigen Worten ausdrücken können. (Auf Dauer ungerecht - so für mich, als Gerechtigkeitsfanatikerin :grin)


    Beim Adventskalender fällt mir auf, daß es dort meist sehr vielmehr Begeisterung für die Geschichten gibt, als hier beim Wettbewerb.
    Mag teilweise an der "friedvolleren" Zeit liegen :grin - ich glaube aber auch daran, daß man weniger in Wortanzahlzwänge gepreßt ist und dadurch besser das aussagen kann, was man eigentlich möchte.

  • Widerspruch:


    Es ist ein Zeichen für Qualität, wenn man es schafft, in 500 Worten eine gute Geschichte zu erschaffen. Kürzungen haben noch den meisten Texten gut getan!


    Ich möchte bei diesem Wettbewerb keine aufgeblasenen Gefühlstransporter erleben ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Johanna


    Beim Adventskalender fällt mir auf, daß es dort meist sehr vielmehr Begeisterung für die Geschichten gibt, als hier beim Wettbewerb.
    Mag teilweise an der "friedvolleren" Zeit liegen :grin - ich glaube aber auch daran, daß man weniger in Wortanzahlzwänge gepreßt ist und dadurch besser das aussagen kann, was man eigentlich möchte.


    Ich habe echt heute Probleme: Lese ich doch gerade frivole Zeit. :help


    Obwohl, im Winter ist es auch auch dunkler und kuscheliger. ;-)

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    Original von Fay


    Ich habe echt heute Probleme: Lese ich doch gerade frivole Zeit. :help


    Obwohl, im Winter ist es auch auch dunkler und kuscheliger. ;-)


    frivol bin ich nur zu besonderen Anlässen :chen

  • Zitat

    Original von xania
    Ich bin gegen längere Texte. 17 ellenlange Texte, davon manche auch noch schlecht oder langweilig, würde spätestens im zweiten Monat kein Mensch mehr lesen.


    Absolut. Und manch gefühlsduseliger Text wäre dann nicht nur 500 Wörter lang, sondern der Autor könnte mit der doppelten Menge nochmal so richtig schön ausschmücken. Gruselig.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von churchill
    Widerspruch:


    Es ist ein Zeichen für Qualität, wenn man es schafft, in 500 Worten eine gute Geschichte zu erschaffen. Kürzungen haben noch den meisten Texten gut getan!


    Ich möchte bei diesem Wettbewerb keine aufgeblasenen Gefühlstransporter erleben ...


    Re - wie man beim Skat sagen würde :grin


    Seh ich anders. Eben wie gesagt, manchen ist es gegeben, sich mit wenigen Worten so auszudrücken, andere benötigen mehr.
    Qualitativ finde ich sowohl Mechthild als auch Nicole sehr hoch. Und da unterschieden sie sich eben stark in der Anzahl an Worten, die sie schreiben.

    Wenn ich gemein wäre, was ich aber naturgemäß ja nicht bin :grin, würde ich sagen, daß man für Gedichte wesentlich weniger Worte benötigt, als für erzählende Geschichten in Prosa.
    Da fällt es sehr viel leichter in wenigen Worten das auszudrücken, was man sagen möchte.


    Und aufgeblasen müssen Gefühle auch nicht zwingend sein, um sie angemessen darzustellen. Viele Worte bedeutet für mich nicht zwangsläufig, daß es aufgeblasen ist.
    Es kommt halt auf die Worte an.

  • Zitat

    Original von rienchen


    Absolut. Und manch gefühlsduseliger Text wäre dann nicht nur 500 Wörter lang, sondern der Autor könnte mit der doppelten Menge nochmal so richtig schön ausschmücken. Gruselig.


    Könnte - nicht muß.
    Das ist der entscheidende Unterschied.
    Und gruselig liegt in der Entscheidung der Lesenden.


    Modalitäten wie verlängertes punkten, um die eventuell längeren Texte länger lesen zu können, dürfte ja kein Problem darstellen.


    War lediglich eine Idee, einmalig etwas gewagtes neues auszuprobieren.
    Aber wir können auch beim konservativ gehabten bleiben, wenn die meisten damit besser klarkommen....

  • Zitat

    Original von Johanna


    Wenn ich gemein wäre, was ich aber naturgemäß ja nicht bin :grin, würde ich sagen, daß man für Gedichte wensetlich weniger Worte benötigt, als für erzählende Geschichten in Prosa.
    Da fällt es sehr viel leichter in wenigen Worten das auszudrücken, was man sagen möchte.


    Erneuter Widerspruch:


    Natürlich sind Gedichte meistens kürzer als Prosatexte (außer wenn diese von beo verfasst sind :grin). Aber gerade diese (Ver)dichtung ist, wenn sie gut gemacht ist, keineswegs leicht zu erlangen und benötigt oft eine längere Entstehungszeit als Kurzgeschichten. Wie gesagt: Wenn sie gut gemacht ist ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    harimau, Du bringst die Sache auf den Punkt. Kaum eine Geschichte kommt bei den Eulen ohne Pathos aus; deshalb mag ich auch kaum noch Punkte verteilen, geschweige denn die Geschichten kommentieren.
    Den Eulen gefallen offensichtlich gefühlsintensive Handlungen bei denen kein Auge trocken bleibt.
    Mich sprechen diese Ideen nur wenig an und in den vergangenen Wettbewerben habe ich mich häufig genug gefragt, warum man Rollstuhl- und Komaschicksale unbedingt in 500 Wörter pressen möchte.
    Früher hieß es wenigstens "sex sells", heute offensichtlich "sickness sells".


    Das, muss ich sagen, stört mich auch sehr.


    Eine von mehreren Stimmen in meinem Kopf sagt mir dann immer, dass ich so einem Beitrag unbedingt Punkte geben muss, weil die Aussage ja so wichtig und gesellschaftlich grade ein aktuelles Thema ist - aber eine andere Stimme, meistens die lautere, wehrt sich dann dagegen und bepunktet solche Geschichten dann meist absichtlich nicht, egal, wie gut sie letztendlich geschrieben sind.

  • Zitat

    Original von Johanna


    Könnte - nicht muß.
    Das ist der entscheidende Unterschied.
    Und gruselig liegt in der Entscheidung der Lesenden.


    Genau, nämlich bei mir. Oder für wen genau habe ich jetzt Deiner Meinung nach gesprochen? :gruebel


    Und wenn man es konservativer Weise konsequent durchziehen wollte, könnte man doch die Kommentare ganz streichen. Abstimmen und fertig. Wäre für den Kommentarschreiber sicher sinnvoll, dann braucht er sich keine Gedanken darüber machen, ob der Autor einer Geschichte grade seine Periode hat, in einer Sinnkrise steckt oder sein Meerschweinchen gestorben ist und wie diese Umstände in seinem Text vebraten wurden und ihm eine negative Auseinandersetzung damit unter Umständen sauer aufstoßen könnte, nicht muss. :grin So. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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