Warum lest ihr Regionalkrimis?

  • Wenn es einen Krimi in und um Geldern herum geben würde, ich würde ihn sofort lesen.


    Ich finde es toll, wenn man ein Buch liest, in dem plötzich Orte, Begebenheiten etc. vorkommen, die man kennt.


    Wenn man dann noch so ein eingefleischter Geldrianer ist, wie ich.... *g*

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Hallo Iszlá,


    wenn man den Begriff des Regionalkrimis nicht eng auslegt, also nicht auf Deutschland, Österreich und die Schweiz beschränkt, sondern einen Fall an einem beliebigen Ort der Welt spielen lässt, dessen lokale Eigenheiten in die Geschichte miteinfließen, dann würde ich mich durchaus als Regionalkrimileserin bezeichnen.


    :write


    Bei mir ist es in diesem Fall auch wirklich so, dass ich es dann sehr interessant finde, dass Orte in dem Buch vorkommen, an denen ich auch schon war und die ich kenne und es war dabei für mich auch zunächst der entscheidende Punkt, der mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat.


    Ich habe auch schon einen deutschen Regionalkrimi gelesen, da war es weniger der Ort, sondern da war es dann eher die lokale Färbung beim Charakter, die ich ansprechend fand.


    Bei Ersterem war es eben gezielt die Suche nach Büchern, die in der Region spielen; bei Zweiterem war es ein Lesezufall; das Buch hätte auch an jedem anderen deutschen Ort spielen können, da stand eben nicht der Charakter allein im Vordergrund, sondern war ein nettes "Plus".

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    Das ist aber zum Glück nur im ersten Kapitel :lache


    Du kannst es ja mal mit Rita Falk versuchen (Winterkartoffelknödel).
    Wenn du magst, kann ich es dir auch gerne mal ausleihen :-)


    Das ist zwar nicht "meine" Region, Rita Falk kann ich aber auch absolut empfehlen!!!!!! Alle drei Teile sind super!!!!

  • Ich lese Regionalkrimis sehr gern, auch wenn ich die Region gar nicht persönlich kenne. Irgendwie haben die meisten der Bücher einen besonderen Charme. Die Ermittler haben Ecken und Kanten und viele menschliche Schwächen. Mein erster Regionalkrimi war von Rita Falk "Winterkartoffelknödel".
    Natürlich gibt es gute und schlechte Regionalkrimis, wie bei anderen Büchern auch. Meine Favoriten sind eigentlich der Eberhofer von Rita Falk, dann die ganzen Kluftinger-Bücher und die Sylt-Krimis von Gisa Pauly lese ich auch sehr gern.


    Edit:
    Namen verbessert

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Mir geht es wie vielen hier, ich mag es einfach wenn ich von den Orten schon mal was gehört habe oder man auf einem Stadtplan die Bewegungen der Figuren nachverfolgen kann.


    Bin auch Fan von Regionalkrimis, die nicht in meiner Region spielen.


    Hannover z.B., die Krimis von Susanne Mischke...


    Oder für Heidelberg, die Krimis von Wolfgang Burger, die sind auch sehr toll (ersten Band, von 7, habe ich unten mit drangehängt)...


    Oder Freiberg in Sachsen... Da spielten ja die Hebammenromane von Sabine Ebert und wenn ich mich richtig erinnere, gab es sogar Stadtführungen in Freiberg, die sich auch auf die Bücher bezogen. Wobei in den Romanen natürlich die frühen Jahre von Freiberg angesprochen werden. :-]

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Ich habe nur ein einziges Mal versucht, "Milchgeld" von Klüpfel und Kobr anzulesen, und mich haben bereits die ersten Absätze genervt - meine Erinnerung sagt mir, dass jedes fünfte Wort "Kässpatzen" gewesen ist.


    Das ging mir bei den Kluftinger Krimis genauso. Ich weiss, jetzt werden alle rufen, die sind doch toll, aber leider bin ich damit so gar nicht warm geworden. Habe "Milchgeld" und "Erntedank" versucht, aber es ging dann nicht mehr. Naja, die Geschmäcker sind halt verschieden.


    Mir gefallen dann noch die Krimis von Andreas Föhr sehr gut.

  • Der Kluftinger Krimi "Milchgeld" lief vor kurzem im Fernseh, hab ich sogar sehen koennen. Wurd aber auch nicht wirklich warm damit.


    Andreas Foehr hat hier schon eine Leserunde begleitet. Das Buch Schafkopf und die Leserunde fand ich sehr gut. Hier ein Beispiel, wo ich die Region nur von gelegentlichen Urlaubsfahrten her kannte.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Andreas Foehr hat hier schon eine Leserunde begleitet. Das Buch Schafkopf und die Leserunde fand ich sehr gut. Hier ein Beispiel, wo ich die Region nur von gelegentlichen Urlaubsfahrten her kannte.


    Die Andreas Föhr Bücher mag ich auch alle sehr gern. Schafkopf fand ich am besten. DIe Kluftinger Krimis find ich auch gut, nicht überragend, aber doch gut zu lesen. Allerdings hab ich noch nicht mal zwei Seiten vom ersten Rita Falk Buch hinbekommen, das musste ich gleich wieder entnervt weglegen. :lache Ja ja Bienchen du hast schon recht, Geschmäcker sind halt verschieden!
    :wave

  • Aus meiner Region selber lese ich nichts, aber ich mag die Provinzbücher von Rita Falk. Nicht, weil es um mein Lieblingsbundesland Bayern handelt, sonder weil Franz Eberhofer einfach nur super ist. Ich mag ihn sehr :grin

  • Ich lese Regionalkrimis besonders gerne, wenn mich die Umgebung reizt, da muss ich noch gar nie dort gewesen sein, oft lerne ich die Gegend durch den Roman kennen und vielleicht auch lieben, aber das Interesse muss da sein.
    Besonders achte ich jedoch auf die Figuren, die Charaktere müssen gut gezeichnet sein, das Milieu muss wiedergegeben werden, gerne auch etwas überspitzt, ein wenig Dialekteinwurf darf gerne sein.
    Schlecht finde ich es, wenn mit Regionalkrimi geworben wird, und es sich dann um eine austauschbare Kulisse handelt, der Plot sozusagen überall hätte spielen können.


    mlG
    Sayyida

  • Es scheint inzwischen kaum mehr eine Region zu geben, über die kein Buch geschrieben worden ist ...


    Noch einmal eine Frage zu dem Warum und beschränkt auf die Krimis, die in der eigenen Region spielen: Ist es vielleicht auch etwas das Gefühl, der Gedanke, dass ein Mord oder Ähnliches quasi direkt vor der Haustür passieren könnte?


    Ich kann mich an eine Eule erinnern, die irgendwann einmal erzählte, wie sie einen Krimi aus ihrer Region las und kurz darauf mit der Bahn unmittelbar an der Stelle vorbeifuhr, an welcher der (fiktive) Mord geschah ... Ich meine, dass ihr zumindest ein Schauer über den Rücken lief.

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Noch einmal eine Frage zu dem Warum und beschränkt auf die Krimis, die in der eigenen Region spielen: Ist es vielleicht auch etwas das Gefühl, der Gedanke, dass ein Mord oder Ähnliches quasi direkt vor der Haustür passieren könnte?


    Das kann natürlich jeder nur für sich beantworten, aber für mich kann ich sagen, dieses "Gefühl" kenne ich nicht. Eine Geschichte bleibt eine Geschichte, auch wenn ich die Handlungsorte in der Realität kenne.


    Einen (kleinen) Schauer hatte ich, als ich kürzlich in Emden an einem inzwischen deutschlandweit bekannten Parkhaus vorbeikam. Aber wegen fiktiver Morde an realen Orten? Dafür ist die Realität viel zu brutal...

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Mir gefallen die regionalen Krimis genauso gut wie internationale.


    Wenn ich so die letzten Lesejahre durchsehe, die hauptsächlich von Krimis und Thriller geprägt ist, so wurde ich öfters von den Internationale. als von den Regionalen Krimis/Thriller enttäuscht.
    Ergo greif ich doch lieber öfters zu den einheimischen Gewächse..... :grin


    Gerade lese ich ja Lisa Jackson - Der Skorpion, und der reisst mich nicht wirklich vom Hocker!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich lese sehr gerne Regionalkrimis und dann vorwiegend welche aus Regionen, die ich kenne und die Eigenarten haben. Ich freue mich, wenn ich dort schon war und die Gegenden und die Straßen wiedererkenne. Deutschland bevorzuge ich da extrem.


    Das Thema ging ja - soweit ich weiß - in Deutschland mit den Eifelkrimis von Jacques Berndorf los. Die hab ich auch alle gelesen und hatte Spaß an der Milieuschilderung. In dem Fall sogar, obwohl ich dort noch nie war. Vorher hatte Donna Leon mit den Brunetti-Krimis sehr viel für Venedig geworben.


    Ich hatte anschließend gezielt nach Krimis gesucht, die in meinem jeweiligen Wohnort spielten. Aus Hildesheim habe ich einige gefunden, aus Erfurt leider noch nicht.


    Ich habe da mehr Spaß beim Lesen, als wenn mir irgendwelche englischen oder amerikanischen Gegenden beschrieben werden. Die interessieren mich fast gar nicht mehr. Ich achte bei der Auswahl sehr stark auch auf den Handlungsort und wenn dieser mir nicht gefällt, gucke ich mir das Buch trotz eventuell spannender Handlung nicht weiter an.

  • @ xexos


    Zu deinem Beitrag habe ich eine Frage. :-)


    Im Umkehrschluss würde ich ihn nämlich so deuten, dass die eigentliche Handlung des Krimis dir weitgehend egal ist, sofern sie in einer dir bekannten Region spielt. Gerade dein letzter Satz klingt danach.


    Ist es also so, dass die Handlung ruhig etwas verworren, langweilig oder auch unglaubwürdig sein kann / darf, solange du die Örtlichkeiten wieder erkennst?


    Oder beschränkst du dich doch auf die Regionalkrimis, deren Handlungsort du magst und die eine interessante und spannende Geschichte bieten?

  • Ich habe letztens den ultimativenRegional-Krimi effekt gehabt.


    Ich habe das Buch auf dem Campingplatz gelesen, auf dem er spielt :-)
    Allerdings habe ich das erst vor Ort festgestellt, als mir die Platzbeschreibung so unglaublich bekannt vorkam :lache

  • Zitat

    Original von beowulf
    die Rosenheim Cops finden auch Nichtbayern unterhaltsam,


    Mit Ausnahme der Cops in Rosenheim! Diejenigen, mit denen ich gesprochen habe, verabscheuten die Reihe...


    Ich bin überhaupt kein Freund von Krimis. Alle Jubeljahre lese ich mal einen, aber nur, wenn ich nix anderes da habe.
    Die Kluftinger-Bücher wurden mir mal ans Herz gelegt, habe 3 (an-)gelesen. ?(
    Es ist schon witzig, wenn ich lese, daß Klufti in die Memminger Polizeiwache reingeht und ich genau weiß, wie es da aussieht. Oder wenn er in einer Kneipe in Buxheim (ja, ja, er ißt Kässpatzen!) sitzt und ich die Tischdecke beschreiben kann...
    Nur das Verhalten des Kommissars ist :pille und die Fälle eh nicht mein Ding.
    Habe auch mal einen Krimi von Bomm gelesen, der in Geislingen und Ulm spielt, auch einen der Schwaben- Reihe, die in und um Stuttgart spielen. Einen aus dieser Reihe wollte ich unbedingt lesen, weil er in der Nähe des Flughafens spielt, ich konnte von meinem Arbeitsplatz auf den Schauplatz schauen.
    Habe aber nach vielleicht 20 Seiten abgebrochen, nee :pille


    Jetzt werde ich dies regnerische Wetter weiter ausnutzen und mein Sachbuch weiterlesen.


    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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  • Ja, ich gebe es zu, ein wenig stimmt das. :grin Gerade bei den Krimis aus Hildesheim war jetzt teilweise nicht so besonders viel Handlung dabei. Die hätten von der Handlung auch fast überall spielen können. Aber es war irgendwie schon schön zu lesen, wenn die Kommissarin die Schuhstraße runter fuhr oder die B1 Richtung Elze oder die Leiche im Galgenberg gesucht wurde. Sind halt alles Orte meiner Kindheit und ich lebe da nun seit ca. 20 Jahren nicht mehr.


    Schöner ist es aber natürlich, wenn die Handlung spannend ist, zur Region passt und mich alles drumherum interessiert. Das Desinteresse packt mich eher bei Büchern bspw. von Deon Meyer. Ich kenne sie nicht, aber Südafrika als Handlungsort spricht mich halt nicht so an. Ebenso geht es mir mit so vielen Büchern, die irgendwo in den USA spielen. Skandinavien, Island etc. würde ich mir aber kaufen, da mich allein schon die Stimmung in dieser Region interessiert. Dies kann auch damit zusammenhängen, dass ich aus den USA schon viel gelesen habe und aus Island leider noch kaum.

  • Gute Regionalkrimis mit interessanter Handlung sind für mich zum Beispiel die Bücher um den ehemaligen BKA-Fahnder Georg Dengler von Wolfgang Schorlau. Beim nächsten Stuttgartbesuch werde ich mir allein wegen dieser Bücher das Bohnenviertel angucken. :-]