Kurzbeschreibung bei Amazon:
Historische Hochspannung in einem raffinierten Kriminalfall!
Alle Lübecker fürchten und verachten ihn: den Bankier d’Alighieri. Er kennt jedes böse Geheimnis seiner Mitbürger. Ausgerechnet dieser Geldverleiher bittet Rungholt um Hilfe. Der bärbeißige Patrizier soll ihm entwendete Edelsteine wiederbeschaffen. Eine einfache Aufgabe, denkt Rungholt, doch dann wird eine Tagelöhnerfamilie bestialisch ermordet und ein Kinderschädel mit Runen gefunden. Rungholt ahnt: Die Edelsteine und die Toten hängen zusammen …
Über den Autor:
Homepage des Autors
Derek Meister wurde 1973 in Hannover geboren. Er studierte Film- und Fernsehdramaturgie an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg und schreibt erfolgreich Serien und abendfüllende Spielfilme fürs Fernsehen. Seit seinem ersten, für den Glauser-Krimipreis nominierten historischen Kriminalroman Rungholts Ehre hat er bereits vier weitere historische Kriminalfälle rund um den bärbeißigen Ermittler Rungholt verfasst. Derek Meister lebt mit seiner Familie in der Nähe des Steinhuder Meers.
Bericht:
Lange hatte ich darauf gewartet, den Autor einer meiner favorisierten Krimiserien einmal auf einer Lesung zu hören. Letzten Freitag war es endlich soweit, und dann auch gleich noch eine Premierenlesung. Derek Meister las im Speicherstadtmuseum in Hamburg aus seinem im April erschienen Roman „Flutgrab“. Nach kurzer Begrüßung durch den Museumsleiter wurden wir durch ein paar einleitende Worte auf das Mittelalter vorbereitet. Die rund 70 Besucher ließen die Atmosphäre fast ein wenig heimelig wirken. Das passte übrigens auch zum Verhalten des Autors, der von Anfang an die sonst übliche Distanz zum Publikum verringerte. Insgesamt vier Kapitel wurden aus dem inzwischen fünften Teil um den bärbeißigen Patrizier Rungholt gelesen. Dabei intonierte Meister das barsche Auftreten seines Helden so glaubhaft, dass einige Zuhörer immer wieder aufschreckten. Es wurde so lebensecht geflucht und dabei die vergangenen Tage im regnerischen Lübeck beschrieben, dass selbst ein Kinofilm nicht hätte deutlicher sein können.
Zwischen den Kapiteln wurden Erläuterungen unter anderem zum Leben und der Gesetzgebung im 14. Jahrhundert eingestreut. Fragen waren ausdrücklich erwünscht und wurden umfassend beantwortet. So entwickelte sich fast von allein ein Dialog, wie es zu dieser Idee gekommen ist und wie der Alltag eines Autors aussieht. Ganz besonders hat mich die Information gefreut, dass bereits ein sechster Teil in Arbeit ist, dessen Veröffentlichung für nächstes Jahr geplant ist. Selbstverständlich wurde auch signiert.
In regelmäßigen Abständen veranstaltet das Speicherstadtmuseum Krimilesungen. Für historische Krimis ist die Lokation allein schon wegen der eigenen Historie bestens geeignet. Auch fürs leibliche Wohl kann rasch gesorgt werden. Alles zusammengenommen war diese Lesung eine gelungene Veranstaltung, auf der ich drei Stunden bestens unterhalten wurde. Mehr Erwartungen kann man an eine Lesung nicht haben.