Was wäre, wenn es König Midas tatsächlich gegeben hätte und mit ihm auch seine legendäre Fähigkeit, alles durch bloße Berührung in Gold zu verwandeln?
Protagonist Tyler Locke und sein Freund geraten zwischen die Fronten zweier Bösewichte, die sich den Schatz von König Midas einverleiben wollen. Natürlich gibt es für Tyler auch eine hübsche weibliche Begleitung, der er von Buchseite zu Buchseite näherkommt. Die Geschichte selbst wäre durchaus ein lesenswertes Abenteuer, und auch die Erklärung, wie das goldene Händchen von König Midas funktioniert haben soll, ist originell. Anknüpfungspunkte zu historischen Begebenheiten finden sich reichlich.
Trotzdem sollte man dem Beispiel des Verlags folgen und Geld sparen, indem man nicht zu viel in das Buch investiert. Hätte der Verlag einen Übersetzer mit Deutsch als Muttersprache beauftragt und das Buch einem Lektorat zugeführt, dann wäre es mit Sicherheit eine gute Strandlektüre geworden.
Ganze Absätze wirken durch das unbeholfene Deutsch lustig bis peinlich: Da setzt! sich einer seinen Rucksack auf, während ein anderer am Boden liegend! in die Knie geht. Ein Elite-Mega-Superkämpfer erledigt drei bewaffnete Gegner in weniger als fünf Sekunden und ist hinterher verblüfft!, wie leicht er sie schachmatt gesetzt hat. Auch vor den Dialogen macht die eigenwillige Sprache nicht halt. Wer würde nicht vor einem Bösewicht erzittern, der sagt: "Nun sei doch nicht blöde." Logische Fehler (z. B.: verstrahlte Leichen sollen dem FBI als Drogentote untergejubelt werden), falsche Zeitangaben (z. B.: "15 Minuten vor Spielbeginn", die 20 Minuten später immer noch nicht enden wollen) und absurdes Verhalten der Protagonisten reißen den Leser immer wieder aus dem Abenteuer.
Ob der Autor Sinn für Humor hat, darüber kann man geteilter Meinung sein, das Lektorat garantiert jedenfalls eine echte Lachnummer, bei der es Schlag auf Schlag geht.
Fazit: Ein unfreiwilliger Gag jagt den nächsten, das Abenteuer bleibt dabei leider auf der Strecke.