Manhattan Karma von Walter Mosley

  • In Manhattan Karma schlägt sich der Privatdetektiv Leonid McGill mit neuen Auftraggebern und alten Unterweltkontakt herum. Einige von ihnen verbindet der Wunsch, McGill tot zu sehen.


    Der Autor, Walter Mosley, erzählt eine fast schon gemütliche Geschichte, die einem nicht mehr Herzrasen beschert als Agatha Christie zu ihren besten Zeiten. Actionszenen, übertriebene Gewalt oder psychische Grausamkeit hat man der Geschichte erspart. Stattdessen ist sie gespickt mit origineller Sprache (Kompliment an den Übersetzer) und zum Teil durchaus auch bissigem Wortwitz.


    Trotz des düsteren Grundtenors der Handlung schlägt die Stimmung nicht auf den Leser durch. Dass McGill Ich-Erzähler ist, trägt zu seiner Unverwundbarkeit bei, schützt ihn aber nicht vor Selbstironie. Zweifellos besitzt er mehr Mut und Herz als Intelligenz, was durchaus Sympathien beim Leser bringt. Dennoch erwischt man sich das ein oder andere Mal dabei, dass man denkt: Den Schlag hat/hätte er sich jetzt verdient.


    Fazit: Nicht unbedingt das, was man unter Hochspannung versteht, aber erfrischend anders und in jedem Fall lesenswert.