Codename Azteke von Bill Vidal

  • Spaniens Regierung sieht einem drohenden Bürgerkrieg entgegen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion werden 7900 Goldkisten außer Landes geschafft. Das Vermögen wird nach Russland eingeschifft und soll dort die unruhigen Zeiten überdauern. 100 Kisten gehen gleich beim Transport verloren, doch auch das restliche Gold sehen die Spanier nie wieder - clevere Russen ;-)


    Im Vordergrund steht die Suche der verlorenen 100 Goldkisten, von deren Verbleib nur der "Azteke" weiß. Das suggeriert zumindest der Klappentext und deutete damit weit mehr an, als das Buch hergibt. Wer sich eine spannende Schatzsuche erwartet, ist bei dieser Geschichte völlig falsch. Die Bewerbung als Thriller lässt auf ein Abenteuer hoffen, das nie stattfindet.
    Obwohl Geheimdienste und politische Verflechtungen zum Teil sehr intensiv thematisiert werden (Stichwort Revolutionen in Südamerika), kommt das Buch nicht in die Nähe von spannungsgeladenen Politthrillern im Stil eines Robert Ludlum.


    Die ersten 120 Seiten habe ich in der Hoffnung gelesen, dass die Schatzsuche nun endlich beginnt oder zumindest Figuren auftauchen, mit deren Schicksal ich mich identifizieren kann. Beides ist nicht passiert, weshalb ich zum Querlesen übergegangen bin. Mangels interessanter Passagen musste ich irgendwann auch das aufgegeben.


    Fazit: Für mich ist das Buch ein klassischer Fehlkauf, weil es überhaupt nicht dem entsprochen hat, was ich mir durch die Beschreibung erwartet habe. Verfilmt bekäme das Werk wahrscheinlich diverse Subventionen und Kulturpreise, aber Kinokassen bringt man damit eher nicht zum Klingeln.