Die Großstädter nennt sich das jüngste Mitglied der Buchreihe Perspektivenwechsel. Die Auswahl der 20 Geschichten (jede über eine andere Metropole) ist gut gelungen. Lediglich drei davon wollte ich nicht zu Ende lesen.
Umgekehrt gibt es aber auch drei Erzählungen, die mir besonders gut gefallen haben. Ihre Autoren haben es aus meiner Sicht am besten verstanden, die Beschreibungen der jeweiligen Städte in ihre Geschichten zu integrieren. Nämlich so, dass sie beim Lesen zum Leben erwachen und den Leser in die jeweilige Stadt/Zeit mitnehmen:
Orhan Pamuk entlockt einem das eine oder andere Schmunzeln, wenn er von Bauvorschriften und Erdbeben in Istanbul berichtet. Ernest Hemingway wartet mit einer tragisch bis komischen Geschichte über den Stierkampf in Madrid auf, und Georg Elterlein nimmt sich eines kohleschaufelnden Kettenrauchers in Wien an, der einem Jungen dabei hilft, seine Liebe für das Bezirksmuseum zu entdecken.
Geschmacklich irgendwo dazwischen bewegen sich die anderen Geschichten, sodass für jeden das Passende dabei sein sollte. Ganz anders als gewohnt, ist beispielsweise Ian Flemings Geschichte über James Bond in New York. Interessant auch die Gegenüberstellung von Ost- und West-Berlin in zwei Erzählungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nachdenklich lassen einen Hamburg und Las Vegas zurück.
Fazit: Der Septime Verlag beweist duch die Mischung alter Größen mit frischen Talenten ein glückliches Händchen bei seinem neuen Perspektivenwechsel.