Klappentext:
Das Theater ist für Jacqueline die Welt, von der sie ihr ganzes Leben schon träumt. Sie will seit ihrer Kindheit ein Star auf der Bühne sein. Herbe Enttäuschungen treiben die junge Frau jedoch zum Äußersten. Psychische Abgründe, Gewalt und ihre Phantasie allmächtig zu sein treiben sie in den Wahn, ihre perfekte Welt zu erschaffen.
Rezension:
Jacquelines Welt dreht sich um das Theater, schon als Kind spielte sie immer ihren Puppen vor und träumte davon, eines Tages auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten. Sicherlich hätte Sie es geschafft, ihren Traum zu verwirklichen, wenn an ihr nicht ein Besonderheit wäre.
Jacqueline hat ein Feuermal im Gesicht, durch das sie immer ausgegrenzt wurde. Ihre Mutter kennt sie nicht, sodass sie die ersten Jahre bei Pflegefamilien und in Heimen aufwuchs. Auch hier hätte ihre Leben noch in mehr oder weniger normalen Bahnen verlaufen können, doch die anderen Kinder wahren grausam zu ihr. Immer wurde sie geschnitten und ausgegrenzt und immer auf Grund ihres Feuermals, sprich einen Grund, für den sie absolut nichts konnte. Als 6-jährige hält sie es nicht mehr aus und weiß was sie will: Rache. Sie freundet sich mit Basti an und verleitet ihn dazu, im Heim Feuer zu legen. Nicht alle Kinder schafften es, den Flammen zu entkommen. Als Basti die Tat nachgewiesen werden kann, hält er nicht dicht und verrät Jacqueline. Beide landen in Anstalten.
Doch in der Anstalt geht auch nicht alles mit rechten Dingen zu. Ein Arzt lässt sie jede Nacht an ein Gitterbett fesseln und setzt sie unter Drogen. Was in den Stunden danach geschah, erfuhr Jacqueline nicht und wollte es auch nicht. Doch sie weiß, dass von diesem Mann Gefahr droht und es gelingt ihr tatsächlich, sich seiner zu erwehren und ihn zu töten. Über Jahre wird Jacqueline daraufhin mit Drogen ruhig gestellt, an Schuldbildung erhält sie nur das nötigste. 16-jährig ist es dann soweit, Jacqueline darf zum ersten Mal eine öffentliche Schule besuchen. Natürlich wird sie auch hier ausgegrenzt, diesmal jedoch eher auf Grund ihrer Vergangenheit, denn ihres Aussehens. Doch es gibt einen Jungen, der sieht hinter die Fassade, direkt in ihre Seele: Justus. Gegen alle Widerstände werden die beiden ein Paar, doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Die Wandlung von Jacqueline zu Jackie hat jedoch bereits seit längerem begonnen ...
Leg dich nicht mit Jackie an! Kaum zu glauben, was alles in dem kleinen Buch drinsteckt. Der Plot wurde sehr gut ausgearbeitet, der Leser verfolgt das Leben der kleinen Jacqueline, die nicht wirklich mit Glück bedacht wurde in ihrem Leben, bis ihre Wandlung in Jackie vollzogen ist. Jackie wurde ausgesprochen tiefgründig dargestellt, immer wieder war ich erstaunt, dass dieses Mädchen, dem so viel Unerfreuliches widerfahren ist, dennoch versucht, gut und gerecht zu allen zu sein und dennoch immer und immer wieder mit Füßen getreten wird, sodass ihr eigentlich gar keine Wahl bleibt, als Jackie zu werden. Der Schreibstil war sehr detailliert und tiefgründig, wobei mir besonders gut gefallen hat, dass es immer eine Rückblende gab, die Jackies jeweilige Taten begründen bzw. erklären, woher sie das Wissen hatte, solche Taten auszuführen.
Der Autor:
DIE GEBURT im Jahr 1974 fand in einer unheimlich verschneiten Dezembernacht statt - genau am Heiligen Abend. In den Jahren danach wuchs er in der Nassauischen Residenz Idstein im Taunus auf.
Nachdem er in der Schulzeit in Idstein und Taunusstein erfolgreich seine Deutschlehrer davon überzeugte, dass aus ihm garantiert kein Autor werden würde, studierte er in Frankfurt am Main Bauingenieurwesen. Er machte einen prägenden Abstecher nach Amsterdam, wo er nicht nur sein Studium, sondern auch weite Teile seiner Autorentätigkeit vorantrieb.
Im Jahr 2004 beendete er sein Studium mit dem Diplom zum Bauingenieur und veröffentlichte seine ersten Bücher. 2005 erblickte seine Tochter Floria das Licht der Welt. Nun lebt Sascha Ehlert in Mittelhessen.