'Der Prophet des Todes' - Seiten 093 - 174

  • Vincent ist doch immer für eine Überraschung gut :-] Die Beschreibung der Folterszenen von dem armen Paul List lässt Tassilo diesmal in einem viel finsteren Licht erscheinen als im letzten Band. Da war er mir ja streckenweise fast sympathisch. Wie er mit Jonathan umgegangen ist, das beruhte ja auf gegenseitigem Einverständnis, daher hat mich das nicht wirklich abgeschreckt. Aber was er hier mit dem roten Chardonnay macht, ekelig!


    Chelseas Auftritt beim austernessenden Tassilo hat mich dann echt überrascht. Mit so einer Wendung hätte ich nicht gerechnet. Aber so hat er wieder jemanden, den er benutzen kann, wenn auch vielleicht nicht sexuell wie Jonathan.


    Ich nehme mir ab sofort fest vor, immer nett zu Kellnern zu sein - nicht, dass ich es bisher nicht gewesen wäre :engel - wer weiß schließlich, wie viele von denen finstere Gedanken gegen ihre Gäste hegen :grin


    Ich finde es zwar erfreulich für Jonathan, dass es ihm gut geht und er sich scheinbar an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen hat, aber seine Motivation, sein Leben radikal zu ändern, verstehe ich nicht. Was ist an einem bürgerlichen (wahrscheinlich doch aus seiner Sicht eintönigen) Leben für ihn auf einmal so erstrebenswert? Und wieso will er Julius nun helfen bei der Suche nach Tassilo? Weil dessen Familie bedroht ist? Reicht das für Jonathan als Begründung aus?


    So als Idee kam mir im Verlauf dieses Abschnitts, dass die Jungen aus dem Prolog vielleicht Tassilo und der Mörder sein könnten? Irgendeinen Bezug muss der Täter ja zu Tassilo haben.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Vincent ist doch immer für eine Überraschung gut :-] Die Beschreibung der Folterszenen von dem armen Paul List lässt Tassilo diesmal in einem viel finsteren Licht erscheinen als im letzten Band. Da war er mir ja streckenweise fast sympathisch. Wie er mit Jonathan umgegangen ist, das beruhte ja auf gegenseitigem Einverständnis, daher hat mich das nicht wirklich abgeschreckt. Aber was er hier mit dem roten Chardonnay macht, ekelig!


    Ich fand ja einige Sachen aus der Scheunennummer schlimmer. Die Idee mit den Kieselsteinen aus "Der Wolf und die sieben Geißlein" fand ich klasse :chen Märchenmorde sind mal was anderes. Aber ich fand es ja stümperhaft, dass er die Sache im Keller seines Ladens abzieht, zu dem seine Leute scheinbar Schlüssel haben und im schlimmsten Falle jederzeit auftauchen können. Bei der Scheune war er derart penibel, hat alle Spuren weit weit weg von sich gehen lassen und in London spielt er plötzlich in seinen eigenen vier Wänden den großen bösen Wolf?


    Zitat

    Chelseas Auftritt beim austernessenden Tassilo hat mich dann echt überrascht. Mit so einer Wendung hätte ich nicht gerechnet. Aber so hat er wieder jemanden, den er benutzen kann, wenn auch vielleicht nicht sexuell wie Jonathan.


    Jonathan war ihm hörig, er war vollkommen abhängig von ihm. Chelsea hat ihn in der Hand. Selbst wenn er tut, was sie verlangt, bleibt sie ein Risiko. Sie ist alles andere als ein Ersatz für Jonathan. Loyalität hat nichts mit 'gemeinsamen Interessen' zu tun [wenn man das so nennen mag *hust*]. In dem Moment, in dem sie aufgetaucht ist und klar war, dass sie alles gesehen hatte, hatte ich das Gefühl, dass sie ihn früher oder später zu Fall bringt. Ich bin allgemein skeptisch ob es eine gute Idee von Tassilo war ihr gleich seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen... Ich hab einfach ein ungutes Gefühl bei dem Mädel.


    Zitat

    Ich nehme mir ab sofort fest vor, immer nett zu Kellnern zu sein - nicht, dass ich es bisher nicht gewesen wäre :engel - wer weiß schließlich, wie viele von denen finstere Gedanken gegen ihre Gäste hegen :grin


    Das hab ich mir schon nach dem ersten Buch :chen
    Andersrum bin ich auch bei meinen eigenen Kunden aufmerksamer. Auch wenn ich nicht im Gastgewerbe arbeite, auch anderswo benehmen sich die Leute daneben. Seltsame Vögel gibt es überall.


    Zitat

    So als Idee kam mir im Verlauf dieses Abschnitts, dass die Jungen aus dem Prolog vielleicht Tassilo und der Mörder sein könnten? Irgendeinen Bezug muss der Täter ja zu Tassilo haben.


    Oder Kern. Tassilo muss nicht zwingend der Bezugspunkt sein, aber möglich wäre es.
    Ich nehme ja an, dass bei dieser Heubodenszene noch irgendetwas passiert ist, womit sie sich auch das Recht erworben hat, die Szene aus dem Prolog zu werden. Nur hab ich absolut keine Idee, was das sein könnte.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Asmos
    Jonathan war ihm hörig, er war vollkommen abhängig von ihm. Chelsea hat ihn in der Hand. Selbst wenn er tut, was sie verlangt, bleibt sie ein Risiko. Sie ist alles andere als ein Ersatz für Jonathan. Loyalität hat nichts mit 'gemeinsamen Interessen' zu tun [wenn man das so nennen mag *hust*]. In dem Moment, in dem sie aufgetaucht ist und klar war, dass sie alles gesehen hatte, hatte ich das Gefühl, dass sie ihn früher oder später zu Fall bringt. Ich bin allgemein skeptisch ob es eine gute Idee von Tassilo war ihr gleich seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen... Ich hab einfach ein ungutes Gefühl bei dem Mädel.


    Ich hatte Chelsea als Ersatz in dem Sinne gemeint, dass er sie als Handlanger benutzen könnte. Also als Botin beispielsweise. Und in der Hand hat sie ihn sicher nur scheinbar. Ein Tassilo lässt sich von niemandem erpressen. Ein ungutes Gefühl bei dem Mädel hab ich auch. Aber eher in anderer Richtung. Tassilo kann sich nicht erlauben, dass jemand sein Geheimnis kennt. Ich vermute, er wird sie sich vom Hals schaffen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Ich hatte Chelsea als Ersatz in dem Sinne gemeint, dass er sie als Handlanger benutzen könnte. Also als Botin beispielsweise. Und in der Hand hat sie ihn sicher nur scheinbar. Ein Tassilo lässt sich von niemandem erpressen. Ein ungutes Gefühl bei dem Mädel hab ich auch. Aber eher in anderer Richtung. Tassilo kann sich nicht erlauben, dass jemand sein Geheimnis kennt. Ich vermute, er wird sie sich vom Hals schaffen.


    Das wären dann aber verdammt viele Leichen in seiner unmittelbaren Umgebung. Ob das so schlau ist? Aber es wäre auch für mich die einzige Lösung. Wie Jonathan ja so schön sagt: die Rolle des Dieners entspricht nicht Tassilos Natur. Der Mann hat gerne die Kontrolle und Chelsea steht dem im Weg. So einen Risikofaktor schafft man am besten schnellstmöglich aus dem Weg. Nur wie?

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  • Die kurzen Kapitel verführen wirklich zum weiterlesen.


    Täusche ich mich oder steckt da Methode hinter. Ich habe den Eindruck die weiblichen Personen im Buch werden genauer beschrieben, als die Männer.
    Wobei Personenbeschreibungen ohnehin rar sind, finde ich.


    Nochmal zu vom Stein. Er hat eine Narbe im Gesicht. Wurde die schon mal erwähnt irgendwann, in den anderen Büchern vielleicht. Ich kann mich nicht entsinnen. Könnte die von der Scheunengeschichte kommen?


    Aber dann kam die Stelle an der Tassilo Chelsea von seinem ersten Mord erzählt.
    "...der dünne, weichliche Typ mit dem bescheuerten Vornamen." und "...ein kleiner, zierlicher Junge...". Daraufhin habe ich den Prolog nochmal gelesen. Ich glaube Slim ist doch Tassilo.


    Zu Chelsea. Ich denke sie möchte gerne auch Tassilos persönlicher Azubi sein und nicht nur Azubi in seinem Lokal. :lache Sie könnte in diesem Spiel ein Bauer sein.


    Das Buch gefällt mir wirklich gut, sehr spannend und das miträtseln macht richtig Spaß. Vincent lacht sich wahrscheinlich schlapp. :chen

  • Zitat

    Original von dusk
    Nochmal zu vom Stein. Er hat eine Narbe im Gesicht. Wurde die schon mal erwähnt irgendwann, in den anderen Büchern vielleicht. Ich kann mich nicht entsinnen. Könnte die von der Scheunengeschichte kommen?


    Wenn ich mich nicht völlig irre, dann wurde die Narbe bei seinem ersten Auftauchen im letzten Buch erwähnt. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, weil ich mir irgendwie dachte, dass das zu jemandem passt, der 'Stein' heißt. So eine Narbe im Gesicht macht einen Mann vielfach... nun eben härter.


    Zitat

    Das Buch gefällt mir wirklich gut, sehr spannend und das miträtseln macht richtig Spaß. Vincent lacht sich wahrscheinlich schlapp. :chen


    Über unsere hanebüchen Ideen? Schon möglich. :chen

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  • Chelsea kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Was will sie von Tassilo?
    Und dass er ihr gegenüber so offen ist und erzählt ihr von seinem ersten Mord. Da weiß ich nicht ob es ihr guttun wird.


    Zitat

    Original von Asmos
    Ich fand ja einige Sachen aus der Scheunennummer schlimmer.


    :write Ging mir genauso.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Vincent ist doch immer für eine Überraschung gut :-] Die Beschreibung der Folterszenen von dem armen Paul List lässt Tassilo diesmal in einem viel finsteren Licht erscheinen als im letzten Band. Da war er mir ja streckenweise fast sympathisch. Wie er mit Jonathan umgegangen ist, das beruhte ja auf gegenseitigem Einverständnis, daher hat mich das nicht wirklich abgeschreckt. Aber was er hier mit dem roten Chardonnay macht, ekelig! ...


    :write
    Endlich erfahrt man auch etwas über Tassilos Vorgeschichte und den Hintergrund für seinen Sadismus.
    Ich fand ihn bsiher sehr unnahbar, einfach nur unheimlich und bedrohlich, gar nicht sympathisch. Der Reiz dieser Figur liegt in der Rolle des Gegenspielers zu Kern. Jetzt bekommt diese "saubere", unfassbare Figur Konturen für mich.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    ...
    Chelseas Auftritt beim austernessenden Tassilo hat mich dann echt überrascht. Mit so einer Wendung hätte ich nicht gerechnet. Aber so hat er wieder jemanden, den er benutzen kann, wenn auch vielleicht nicht sexuell wie Jonathan. ...


    Chelseas Rolle ist mir auch vollkommen unklar und überraschend. Sie scheint sich als Seelenverwandte zu fühlen. Mal gespannt, wer wen überlistet. Obwohl ich da schon stark auf Tassilo tippe und nicht glaube, dass er wirklich einen Fehler begangen hat, sondern dass es Berechnung war und er entdeckt werden wollte.


    Zitat

    Original von dusk
    ...
    Nochmal zu vom Stein. Er hat eine Narbe im Gesicht. Wurde die schon mal erwähnt irgendwann, in den anderen Büchern vielleicht. Ich kann mich nicht entsinnen. Könnte die von der Scheunengeschichte kommen?
    ...


    Sehr scharf beobachtet! :anbet
    Ich habe eben noch mal nachgelesen. ("Der Todeszauberer", S. 117). Er hat die Narbe aus Studentenzeiten. Er war in einer schlagenden Verbindung. Ein geeigneter Ort, um einem Psychopathen wie Tassilo zu begegnen?
    Ich finde ja! :lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nun, der 2.Abschnitt öffnet ein paar neue Aspekte.


    Was mit Tassilo ist, ist mir noch nicht klar. Die Szenen in London spielen jaa ein paar Tage voerher.... doch wie viel?
    Chelsea? Wie die mit drin hängt? Ich vermute, in England geschehen einige Dinge, die ein Vorgehen des Propheten erst ausgelöst haben.
    Jonathans Wandlung ist seltsam. Doch ist er ohne Kontakt zu Tassilo, oder spielt er wieder bei den Spielchen wieder mit...


    Doch nun mal Schluß mit den Spekulationen, und ab ins Bett zum Lesen...

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Wie schon vermutet, ist Fürstenberg natürlich Tassilo.
    Und er macht immer noch weiter mit seinen Morden, trotz neuer Identität und allem... das scheint ja geradezu eine Sucht zu sein!


    Dass ihn seine Azubine beobachtet hat, ist eine Überraschung. Und vor allem, was sie dafür will, nämlich eine Ausbildung zur Mörderin. Puh, ich bin gespannt, was noch hinter dem Mädel steckt, so ganz normal ist das ja nicht.
    Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Tassilo sich auf Dauer erpressen lässt, er mag sie anfangs noch amüsant finden, aber er wird nicht zulassen, dass sie ihm ernsthaft gefährlich werden kann...


    Kern nimmt das Spiel auf und fährt nach Berlin zurück... hoffentlich gibt das nicht wirklich eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
    Jonathans Wandel leuchtet mir auch noch nicht so ganz ein, vielleicht ist das ja auch eine Falle?


    Die Weinprobe der Kollegen fand ich ja sehr spaßig :chen

  • Und wieder ein neuer Mord für Tassilo. Mir kam er hier auch grausamer als in den anderen Bänden vor... :gruebel Und das er den Mord im eigenen Restaurant begeht ist schon seltsam! Wo er doch sonst so eigen ist! Chelsea ist eine Überraschung für mich- da hat Tassilo also wieder eine neue Hilfe!
    Jonathan kann ich gar nicht verstehen - irgendwie paßt das alles nicht mit seinem neuen Leben... Mal sehen, wie es weitergeht! :wave

  • Wow, ich sehe schon, das wird ein langer Leseabend (gut, dass ich Urlaub habe)! Ich liebe diese kurzen Kapitel, bei denen man sich immer denkt, eins geht noch :grin


    Chelsea finde ich sehr interessant, bin mal gespannt, was man von ihr noch so erfährt!


    Ich finde übrigens auch den Humor richtig klasse! Ich hatte beim Lesen ein paar Mal ein Grinsen auf dem Gesicht :-)

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Wow, ich sehe schon, das wird ein langer Leseabend (gut, dass ich Urlaub habe)! Ich liebe diese kurzen Kapitel, bei denen man sich immer denkt, eins geht noch :grin


    :write Ich liebe diese kurzen Kapitel auch sehr :wave


    Wow, über Chelsea war ich doch sehr überrascht. Mal sehen, wie es noch weitergeht mit den beiden. Bin mal gespannt, wen sie ermorden will...
    Als Bote bzw. Spion könnte sie für Tassilo wirklich noch nützlich werden..


    Die Veränderung von Jonathan finde ich gut.
    Ich glaube ihm aber irgendwie, dass er nicht weiß wo Tassilo ist und dass das nicht alles "gespielt" ist.


    So, dann les ich jetzt erstmal weiter :lesend

  • Eigentlich ist alles schon gesagt, aber an folgender Stelle habe ich gestutzt:

    Zitat

    Original von Asmos


    Ich fand ja einige Sachen aus der Scheunennummer schlimmer. Die Idee mit den Kieselsteinen aus "Der Wolf und die sieben Geißlein" fand ich klasse :chen Märchenmorde sind mal was anderes. Aber ich fand es ja stümperhaft, dass er die Sache im Keller seines Ladens abzieht, zu dem seine Leute scheinbar Schlüssel haben und im schlimmsten Falle jederzeit auftauchen können. Bei der Scheune war er derart penibel, hat alle Spuren weit weit weg von sich gehen lassen und in London spielt er plötzlich in seinen eigenen vier Wänden den großen bösen Wolf?



    Die Scheune was wirklich ein penibel ausgesuchter Ort. Ich sehe keinen wirklich guten Grund, warum Tassilo nun den Restaurantkeller benutzt hat. Eher war ich hier von Vincent enttäuscht, weil es sich anfühlte, als hätte Tassilo hier im Keller gemordet, damit Vincent eine Möglichkeit hatte, die Entdeckung durch Chelsea einzuflechten.

  • Jetzt wissen wir als das Fürstenberg wirklich unser Tassilo ist. Hat er sich ja was nettes aufgebaut in London. Aber das morden kann er einfach nicht lassen. Grausam was er da wieder veranstaltet hat.


    Nun wird er also von seiner Auszubildenen erpresst indem er ihr das morden beibringen soll. Komischer Wunsch. WO das noch hinführt und ob sie das ganze überhaupt überleben wird, bin ich gespannt.


    Der Abschnitt selbst hat mir hier auch gut gefallen.