Das Syndikat – Fran Ray
Inhalt:
San Diego: Ein friedfertiger Familienhund wird urplötzlich zur reißenden Bestie.
Brüssel: In einem Restaurant detoniert eine Bombe. Unter den Toten ist ein Journalist, der zuletzt für die Enthüllungsplattform LANZELOT gearbeitet hat.
Afghanistan: Eine Söldnergruppe hat ein schreckliches Massaker verübt. Innerhalb nur eines Jahres sind alle Soldaten tot.
Zufall?
Doch was, wenn es den Zufall nicht mehr gibt?
Fesselnd. Abgründig. Und erschreckend realistisch …
Eine junge Journalistin auf den Spuren einer globalen Verschwörung.
Autorin:
Fran Ray, 1963 geboren lebt, nach Jahren in München und Australien, heute an der spanischen Mittelmeerküste. Sie liebt ausgedehnte Spaziergänge mit ihren Hunden, Segeltörns und ist eine leidenschaftliche Köchin. Ihr Thriller-Debüt DIE SAAT wurde auf Anhieb zum Bestseller und hat sich in zahlreiche Länder verkauft. Das Syndikat ist ihr zweiter Roman, in dem sie sich wieder einem ebenso brisanten wie aktuellen Thema widmet.
Meine Meinung:
Gar nicht so einfach, für dieses Buch ein Rezi zu schreiben. Ich bin ein wenig zwiegespalten.
Auf einer Seite war es doch spannend, auf der anderen wieder relativ bedrückend.
Es beginnt mit einem Vorfall in San Diego, daß eben ein bis dahin friedfertiger Hund urplötzlich ein Baby überfällt und nahezu reißen möchte (Zum Glück kann das Baby noch rechtzeitig gerettet werden)
Das als kurze Einleitung und der Handlungsort schwenkt nach Brüssel, wo die Journalistin Karen Burnett eine Auszeichnung für ihre journalistische Leistung bekommen soll.
Anschließend trifft sie sich mit einem alten Freund, der ebenfalls Journalist ist – als plötzlich eine Bombe in dem Restaurant hochgeht und ihren Freund aus dem Leben reißt.
Karen beschließt die Hintergründe für das Attentat aufzudecken um herauszubekommen, weshalb ihr Freund Opfer dieses Anschlags wurde.
Es gibt relativ viele Figuren in diesem Thriller und anfangs kann es passieren, daß man die Übersicht verliert.
Die Handlungsstränge wechseln auch häufig und die Kapitel sind teilweise sehr kurz gehalten.
Was ich aber als positiv empfunden habe, da dann die Wechsel – auch hin zu den mich mehr interessierenden Szenen – einfach schneller gingen.
Langsam nähern sich die verschiedenen Stränge auch einander an, so daß auch das Verständnis für ab und an verwirrende Zusammenhänge immer deutlicher wird.
Bedrückend war für mich das hinter allem stehende. Das – das ist dann doch sehr positiv hervorzuheben – die Autorin sehr realitätsnah herübergebracht hat.
Aber die Grundtendenz der - man kann sie Verschwörungstheorien nennen – war doch für mich sehr negativ.
Es erinnerte mich letztendlich an Bücher wie - schöne neue Welt oder auch 1984.
Die Bücher sind super geschrieben – nur eben die Aussage ist eben das Bedrückende, Depressive.
Die Vorstellung dessen, daß es tatsächlich einmal so sein kann.
Und eben dieses Gefühl vermittelte mir auch Das Sydikat.
Dazu kommt, daß mir die Protagonistin der Karen Burnett auch nicht sehr sympathisch war. Das änderte ich auch nicht im Laufe des Buches.
Ich konnte mir ihr einfach nicht warm werden und das ist für mich schon ein wichtiges Kriterium eines Buches.
Für mich unterstützte ihr Charakter und ihre Art eher die Depressivität
Der Schreibstil selber ist gut, flüssig und auch anregend das Buch in einem durchzulesen (nicht umsonst habe ich bis 3:30 nachts gelesen :schaem)
Auch steigt die Spannung stetig, gerade nach weiteren zusammenhängenden und erklärenden Handlungssträngen.
Blutrünstig ist der Thriller weniger, auch wenn es Szenen gibt, gerade in vorkommenden Kriegsgebieten, es ist eher das Psychologische und den agierenden Personen zu verdanken, daß diese Spannung aufkommt.
Ich vermute einfach mal, daß sich an diesem Thriller einfach die Geister scheiden werden und bin doch gespannt, wie andere Leser das Buch empfinden.
Da ich von der Saat der Autorin doch begeisterter war, werde ich auch ihren nächsten Thriller lesen, denke ich.
Fazit:
Ein im Prinzip spannender Thriller, der anfangs durch die Vielfalt der Personen und Handlungsorte doch verwirrend wirkt, sich aber im Laufe des Buches immer mehr entwirrt.
Die Theorien die hinter dem Buch stehen kann man verschwörungstechnisch sehen, aber eben auch derart realitätsnahe empfinden, daß es dadurch auch wieder bedrückend wird.