Grosse Besetzung - Esther Freud

  • Grosse Besetzung, Esther Freud, Orig.titel „Lucky Break“, Übersetz. Anke und Eberhard Kreutzer, Bloomsbury Verlag GmbH, Berlin, 2012, ISBN 978-3-8270-1053-7


    Zur Autorin: (lt. Klappentext)
    Esther Freud, 1963 in London geboren, ist die Tochter des Malers Lucian Freud und die Urenkelin von Sigmund Freud. 1991 erschien ihr Debütroman „Marrakesch“, der mit Kate Winslet verfilmt wurde. Seither hat Esther Freud zahlreiche Romane veröffentlicht, die in 15 Sprachen übersetzt wurden. Zuletzt erschien „Das Haus am Meer“ und „Liebe fällt“.


    Meine Meinung:
    Esther Freud verfolgt in ihrem Roman „Große Besetzung“ das Leben einer Gruppe junger Schauspieler von 1992 bis 2006. Alle studieren an der renommierten London Drama School, doch bereits im zweiten Jahr entscheidet sich, wer bis zum Abschluss auf der Schule bleiben kann und damit gute Aussichten auf namhafte Agenten und beste Engagements hat. Nell wird bereits im zweiten Jahr mit dem Prädikat „talentfrei“ von der Schule geworfen, schlägt sich zunächst mit Jobs beim Pizzaexpress und Auftritten als Pinguin durch, und muss sich unmoralischer Angebote von angeblich berühmten Regisseuren erwehren. Ihre schöne Freundin Charlie und der charismatische Dan scheinen mehr Glück zu haben. Sie können ihren Abschluss an der Drama School machen, bekommen dadurch Zugang zu entsprechenden Castings, Filmrollen und Theaterengagements und leben mit ihren Wunschpartnern Rob und Jemma zusammen. Doch Nell gibt nicht auf und verfolgt weiterhin ihren Traum eine Hauptrolle zu bekommen...


    Mit sprachlicher Leichtigkeit erzählt Esther Freud von den Höhen und Tiefen von Nell und ihren Freunden auf der Suche nach beruflichem und persönlichem Glück. Da sie das Leben von mehreren Personen in den einzelnen Kapiteln ihres Romans erzählt und sich nicht auf eine Hauptfigur konzentriert, kommt sie leider keiner Figur nahe genug, um Tiefe und Intensität zu entwickeln. So plätschert die Handlung leicht lesbar und unterhaltend bis zu ihrem vorhersehbaren Höhepunkt und Ende vor sich hin, und wird daher schnell vergessen sein. Schade, für das verschenkte Potential der Geschichte.


    6 von 10 Punkten