Todesmut - Meg Gardiner

  • 463 Seiten
    Heyne Verlag, 2012
    Originaltitel: The Nightmare Thief
    Übersetzt von Friedrich Mader
    ISBN: 3453266765
    Preis: 14,99 Euro


    4. Teil der Serie um Jo Beckett


    Kurzbeschreibung
    Einen rasanten Sportwagen hat sie schon, ebenso ein schickes Appartement im angesagtesten Viertel San Franciscos. Autumn Reiniger kann ihren 21. Geburtstag kaum erwarten. Ihr Vater hat ihr ein außergewöhnliches Geschenk gemacht: Gemeinsam mit ihren fünf besten Freunden wird sie an einem luxuriösen Reality-Game in der kalifornischen Wildnis teilnehmen. Am Strand von San Francisco geht es los, und der Trip könnte keinen aufregenderen Anfang nehmen: Mit einem Speedboat wird die Gruppe zum Treffpunkt gebracht, von dort geht es mit einem Transporter weiter. Das Gelände wird immer unwegsamer, die Bäume dichter, die Wege verschlungener. Mehr und mehr entfernen sich die Jugendlichen von der Zivilisation. Plötzlich gerät der Wagen ins Schleudern. Der Kofferraum springt auf und gibt eine grausige Fracht preis. Panik bricht aus. Es beginnt ein Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.


    Über den Autor
    Meg Gardiner wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder im kalifornischen Santa Barbara auf. Nach dem Abschluss des Jurastudiums an der Stanford Law School praktizierte sie zunächst als Anwältin, bevor sie ihren Beruf aufgab und nach England übersiedelte. Dort begann sie zu schreiben und veröffentlichte im Jahr 2002 ihr Romandebüt. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern nahe London.


    Meine Meinung
    Dieser 4. Band der Serie um die Psychologin Jo Beckett ist anders als die bisherigen. Jo soll den rätselhaften Tod eines Anwalts untersuchen. Parallel dazu erfährt Autumn Reiniger, dass sie zu ihrem 21. Geburtstag ein sogenanntes Reality-Game von ihrem Vater geschenkt bekommt. Sie und ihre Freunde dürfen eine moderne Form von Räuber und Gendame spielen, alles soll sich echt anfühlen, was es jedoch nicht ist. Und es geht natürlich für alle gut aus.
    Anders als Autumn weiß der Leser durch die anderen Handlungsstränge, dass sie und ihre Freunde entführt werden sollen. Kurz nach Beginn wird dies auch Autumn deutlich, und auch Jo gerät bei ihren Nachforschungen in der kalifornischen Wildnis in Gefahr. Was sich entwickelt ist ein spannender Albtraum um Leben und Tod und ist so ganz anders als die bisherigen, im Vergleich schon beschaulichen Ermittlungen Jos.


    Die hinten aufgedruckte Kurzbeschreibung nicht richtig und vermittelt ein falsches Bild dieses Actionreichens Thrillers. Jo wird nicht um Hilfe gebeten, sie gerät zufällig in die Entführung und gerät dadurch in Gefahr.
    Durch die vielen Perspektivwechsel weiß der Leser anfänglich viel mehr als die einzelnen Protagonisten, aber die Motive der Entführung und die weitere Entwicklung sind nicht vorhersehbar. Es gibt viele Wendungen und Zuspitzungen der Lage, welche schnell lebensbedrohlich wird. Leider gibt es einige logische Fehler bzw. nicht alles ist immer konsequent zu Ende gedacht, aber insgesamt ist es gut umgesetzt und lässt einen das Buch nicht aus der Band legen. Es rasant und schnell.


    Erneut freue ich mich auf den nächsten Teil dieser spannenden und immer überraschenden Serie und hoffe, dass es nach dem angekündigten Einzeltitel „Ransom River“ bald mit Jo Beckett und ihren Freunden weitergeht.

  • In diesem 4. Band der "Jo Beckett"-Reihe hat Evan Delaney aus Gardiners anderer Serie eine Nebenrolle.


    Ein sorgfältig geplantes Spiel wird zu nicht minder sorgfältig vorbereitetem blutigem Ernst. Der Plot erinnerte mich zunächst stark an den Film The Game mit Michael Douglas.


    Jo macht sich mit zusammen mit ihrem Freund Gabe auf die Suche nach Antworten über die ungeklärten Todesumstände eines Anwalts. Und plötzlich befinden sich beide zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Szenario ist nicht neu. Jemand entführt Papis verwöhntes reiches Töchterlein, um Lösegeld zu erpressen – Amerika hält dafür genügend Schauplätze bereit. Natürlich fehlt auch das heftige Unwetter nicht, aber insgesamt entwickelt sich die Geschichte dann doch weniger vorhersehbar, als ich zunächst befürchtete. Gardiner spielt mit überraschenden Wendungen, die die Handlung von Anfang bis Ende spannend machen.
    Das Zusammenspiel der beiden Serien-Protagonistinnen klappt hervorragend, beide erhalten genügend Spielraum, obwohl es in erster Linie Los Geschichte ist.


    Insgesamt sehr spannend bis zu Schluß, hohes Tempo, viel Action, keine Verschnaufpausen – das gibt 9 Eulenpunkte.