Sommerfalle - Debra Chapoton

  • Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 388 Seiten
    Verlag: IVI (März 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492702651
    ISBN-13: 978-3492702652
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 15 Jahre
    Originaltitel: Edge of Escape
    Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,4 x 3,2 cm
    Leseprobe


    Die Autorin
    Debra Chapoton arbeitet als Lehrerin und Schriftstellerin in Michigan/USA. Ihr Thriller »Sommerfalle«, den sie zunächst in Eigenregie veröffentlichte, wurde in Amerika zum eBook-Bestseller. Weiteres zur Autorin unter: www.edgeofescape.blogspot.com


    Inhalt - in eigenen Worten
    Rebecca ist hübsch, sportlich und beliebt. Die 18-jährige Blondine führt ein wunderbares Leben, bis sie eines Tages aus einem Einkaufszentrum entführt wird und in einem Verschlag eingesperrt wird. Doch die erfindungsreiche Athletin kann sich aus ihrem dunklen Gefängnis befreien und flüchtet vor ihrem Entführer in die Wälder Michigans. Allerdings weiß Rebecca nicht, dass der Täter ein perfides Spiel mit ihr treibt...


    Meine Meinung
    Den vielversprechenden Titel "Sommerfalle" trägt dieser Thriller aus dem neuen IVI Verlag, der für mich doch eher in die Kategorie Jugendthriller passt, da mir für einen "richtigen" Thriller die Hochspannung fehlt. Das Setting hat Debra Chapoton nach Michigan, USA verlegt; die Handlungsdauer umfasst ein paar Tage. Rebecca McPherson ist süße 18, 1,58m groß/klein, selbstbewusst, hübsch und klug. Das wird der Leichtathletin anscheinend zum Verhängnis, denn durch ihre nette Art gerät sie in das Visier von Eddie Burling. Der 18-jährige Eddie hat Lerndefizite, ist ein wenig zurückgeblieben und heimlich in Rebecca verliebt. Auch wenn es den Figuren ein bisschen an Tiefgang fehlt, sind die Protagonisten (auch die Nebenpersonen, die nach Rebecca suchen und ein persönliches Interesse an Rebeccas Wohlbefinden haben) reizvolle Charaktere mit Potential, das nicht ganz ausgeschöpft wurde.


    Obwohl dem Leser ziemlich schnell klar wird, wer der Entführer ist, bleibt Rebecca diese Erkenntnis ziemlich lange verborgen, wodurch man mit der liebenswerten Schülerin mitfiebert und mitleidet. Die Begebenheiten werden vorwiegend (in der 3. Person) aus der Sicht von Rebecca, Eddie und Edward erzählt, aber auch Nebencharaktere wie Rebeccas Freunde Mike und Josh kommen zwischendurch zu Wort und schildern die Ereignisse aus ihrem Blickwinkel. In Rückblenden erfahren wir mehr aus dem Leben der Hauptpersonen, wobei es einem durch die Hin-und Hüpferei zwischen Vergangenheit und Gegenwart nicht immer leicht gemacht wird, den Begebenheiten zu folgen.


    Ein paar kleine Logikfehler gibt es meiner Meinung nach schon,

    Auch wenn ich Rebeccas Handlungen und Gedankengänge während ihrer Flucht nicht immer nachvollziehen konnte, wurde das Katz- und Maus-Spiel trotz der stetig wechselnden Perspektiven, der unzähligen Handlungssträngen und der überaus detaillierten Schilderungen interessant gestaltet und bleibt bis zum bitteren Ende halbwegs spannend. Schade, dass die Autorin den reizvollen Handlungsschauplatz nicht mehr genutzt hat und die Umgebung interessanter beschrieben hat, denn hier hätte man mehr daraus machen können. Doch dank der flüssigen, ausdrucksvollen Schreibweise, der angenehmen Sprache und der kurzen Kapitel lassen sich die 384 Seiten des Jugendthrillers schnell lesen.


    Fazit
    Auch wenn mich die vielen Handlungsstränge und Erzählperspektiven sowie die oftmals ausgeschmückten Beschreibungen und die leicht hölzern agierenden Protagonisten gestört haben, hat mir "Sommerfalle" doch ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert. Dafür vergebe ich gern 7 Punkte.

  • Eddie ist ein Außenseiter in der Schule, hat keine Freunde, fällt nicht auf. Doch er ist verliebt – in die hübsche Rebecca. Und keiner seiner Mitschüler bemerkt, dass er einen teuflischen Plan entwickelt ...
    Tu das nicht, mach dies nicht, sitz still, komm her – Regeln über Regeln bestimmen den Alltag von Eddie. Er wächst mit seiner Mutter auf, zerrissen zwischen Sehnsucht und Hass. In der Schule beachtet ihn niemand. Darum bemerkt auch niemand sein besonderes Interesse an Rebecca. Um sie ganz für sich zu haben, entführt er sie und versteckt sie in einer Waldhütte, um mit ihr nach seinen Regeln zu spielen. Damit beginnt für Rebecca ein wahrer Albtraum. Sie kann sich befreien und fliehen. Doch dann begeht sie einen Fehler und wird wieder gefangen. Je öfter Rebecca glaubt, ihrem Peiniger entkommen zu sein, desto tiefer gerät sie in seine Fallen. Und selbst als sie bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wird, scheinbar gerettet, wartet er schon an ihrem Bett, um da zu sein, wenn sie aufwacht ...


    Die Inhaltsangabe zu "Sommerfalle", einem Jugendthriller von Debra Chapoton, hört sich wahrlich spannend und mutet durchaus wie ein Psychothriller an.
    Leider wurde das Potential, das in dem Plot steckt nicht komplett genutzt. Mir fehlte die Tiefe, die besonders im Bezug auf die Emotionen nicht stark genug ausgeprägt war, um die passende Atmosphäre zu schaffen.
    Spannung war zwar vorhanden, aber auch nicht in dem Maße, das man als Leser Nägel kauend vor dem Buch sitzen würde. Es fehlte das gewisse Etwas, zwar wollte man stets weiterlesen, da irgendetwas da war, das zum Lesen animierte, aber komplett wurde ich leider nicht überzeugt, obwohl dieser Thriller an sich nicht schlecht und für Jugendliche durchaus geeignet ist, da diese wohl mehr auf ihre Kosten kommen, als etwas ältere Leser.
    "Sommerfalle" wird aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Zeiten erzählt, die aber klar voneinander abgegrenzt sind.


    Die Hauptprotagonistin, Rebecca, ist an sich ein relativ tougher Charakter. Allerdings erschien sie mir größtenteils sehr naiv was ihren Peiniger betrifft, da sie sich zu stark auf jemanden fixiert hatte und daher das Offensichtliche gar nicht wahrnahm. Am Ende erinnerte mich ihr Verhalten an das eines Menschen mit Stockholm-Syndrom, da sie selbst dann nicht glaubte, wer ihr Entführer war.
    Eddie ist das typische Opfer von Eltern, die ihr Kind vernachlässigen. Dieser Aspekt wurde in seinem Charakter gut umgesetzt und machte sich dadurch sehr glaubhaft.
    Durch wenige Nebencharaktere wurde der Fokus auf das Wesentliche gelegt und somit wurde man niemals von Nebensächlichkeiten abgelenkt.


    Der Schreibstil der Autorin ist sehr temporeich und flüssig, wodurch man ans Buch gefesselt wurde, da dieser über die Schwächen der Geschichte hinwegtäuschen konnte. Die Emotionen hätte besser herausgearbeitet werden können, um eine nervenzereißende Spannung zu schaffen, die "Sommerfalle" zu einem tollen Thriller hätten werden lassen.


    Das Cover ist ein echter Hingucker und besticht durch viele Details. Es passt auch sehr gut zum Inhalt.


    Fazit: Ein unterhaltsamer Jugendthriller mit ein paar Schwächen, da das Potential nicht vollends ausgeschöpft wurde.