Lesewochenende 04.05. bis 06.05.

  • Zitat

    Original von eveCO


    Und? Was lehrt uns das, öfter mal Bus fahren, dann klappt es auch mit dem Orakel vom Berge. :lache Aber wie das halt so ist, manchmal funktioniert es einfach und manchmal liest man Seiten doppelt und dreifach...


    :gruebel Hm, also ich les absätze immer doppelt und dreifach. Erst wenn ich mir denk, ich kenn den absatz jetzt, les ich weiter. Bleibt ja sonst nichts hängen.



    Wenn ein buch gut ist, oder mir die sprache gefällt, les ich dieselben sätze auch bis zu zehn mal. Man gönnt sich ja sonst nichts im leben.


    Grad aktuell:
    Cicero: De finibus bonorum et malorum: Die rede des Epikuräers Torquatus in 1/53:


    "Denn die Begierden, die natürlichen Ursprungs sind, lassen sich leicht ohne irgendeine Ungerechtigkeit befriedigen, den eitlen aber darf man nicht gehorchen. Sie zielen nämlich auf nichts Wünschenswertes, und es liegt auch mehr Schaden in der Ungerechtigkeit an sich als Nutzen in den Dingen, die durch eine Ungerechtigkeit erworben werden. Deswegen könnte man nicht einmal von der Gerechtigkeit behaupten, sie sei um ihrer selbst willen erstrebenswert, sondern nur weil sie so viel Angenehmes mit sich bringt. Geschätzt werden und beliebt zu sein ist nämlich deshalb angenehm, weil es das Leben sicherer und die Lust intensiver macht. Wir glauben deshalb, daß die Bosheit nicht nur wegen der Nachteile, die sich für die Bösen ergeben, zu meiden ist, sondern noch viel mehr deshalb, weil sie den, in dessen Herzen sie am Werk ist, nie Atem schöpfen, nie zur Ruhe kommen läßt."


    An diesem absatz bin ich schon seit gestern abend zugange, und das nicht nur, weil er auf der ersten seite latein ist, sondern weil auch das deutsche über die epikuräische ethik der relektüre bedarf, sofern man's memorieren will.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )


  • Wow, Respekt, bei den Absätzen versteh ich das man da mehr als einmal lesen muss. Solche Bücher sind aber momentan nicht so mein Fall, da kann ich mich gerade nicht so darauf einlassen. Ich lese momentan eher leichte Kost, Krimi/Thriller öfter mal ein historischer Roman und dann bin ich schon zufrieden. Auch meine Jugendbuch Phase die ich momentan habe, spielt da mit rein. Die sind natürlich auch immer etwas einfacher gehalten.


    Ich bin auch eher ein schneller Leser, der dann auch schnell zum neuen Buch übergeht.


    Liest du denn generell eher diese Literatur, die man eher als schwere Kost bezeichnet oder auch mal was anderes zur Abwechslung sozusagen?

  • Zehn jahre lang hab ich fast ausschließlich fachbücher gelesen. Ich bin der büchereule eigentlich beigetreten, weil ich zur abwechslung mal fantasy lesen wollte, und wissen wollte, was an den damals neu erscheinenden fantasy-ziegelsteinen dran ist :lache


    Mit normaler 'belletristik' und romanen kann man mich zumeist jagen. :kreuz Da zieh ich jedes fachbuch vor. Historische Romane müssen sehr gut fundiert sein, sind sie jedoch selten, wenn der autor kein fachmann für den zeitabschnitt ist, und deshalb les ich lieber gleich fantasy, wo ich mich weniger über das verzerrte historien-bild ärgere.
    Wenn nicht irgendwo ein monster vorbeihuscht, oder sonst etwas unheimliches, beängstigendes passiert, halt ich fiktive literatur obendrein für langweilig. Wenn ich was über normale leben in der jetzt-zeit wissen will, quatsch ich mit leuten und hör mir ihre lebensgeschichten an.
    Wenn ich was über menschen der vergangenheit wissen will, les ich ihre zeitgenössische literatur - oder anthropologische studien über ihre knochen - oder die ausgrabungberichte ihrer müllhalden. :chen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )